Das Radfahren in den Koblenzer Fußgängerzonen ist und bleibt verboten

Stadtrat lehnte Öffnungsantrag ab

Monatelang hatten drei Fraktionen Argumente für nächtliches Radfahren in der Löhrstraße gesammelt

Stadtrat lehnte Öffnungsantrag ab

Das Radfahren bleibt zu jeder Tages- und Nachtzeit in der Koblenzer Fußgängerzone verboten.

21.03.2017 - 12:49

Koblenz. „Es wär´ zu schön gewesen, es hat nicht sollen sein“, heißt es in dem berühmten Lied des Trompeters von Säckingen. Diese Aussage gilt auch die Koblenzer Stadtratsfraktionen Bündnis90/Die Grünen, FBG und FDP, die nach 9 Monaten Vorarbeit mit ihrem Antrag die Fußgängerzone Löhr-/Markstraße samt Nebenast Altlöhrtor von 20 bis 9 Uhr für den Radverkehr freizugeben in allen Gremien abgeblitzt sind. Bei der jüngsten Ratssitzung gab es nicht mal eine Diskussion, der Antrag wurde einfach mit Mehrheit abgelehnt.

Bereits im Juli vergangenen Jahres hatten die Ratsfraktionen von Grünen, FBG und FDP sowie des Ratsmitglieds Sabine Veith die Zulassung des Radverkehrs in der Fußgängerzone Löhrstraße außerhalb der Hauptöffnungszeiten

von 20 bis 11 Uhr beantragt.

„Für den abendlichen Radverkehr aus der Oberen Löhr/ Bahnhof in Richtung Altstadt und umgekehrt sind bei Nutzung der Löhrstraße im Bereich der Fußgängerzone weniger Lichtsignalanlagen zu überwinden, keine kreuzenden Linienbusse an Haltstellenzufahrten zu beachten, dazu bessere Luft und entspanntes Fahren, das sind gewinnbringende Vorteile.

Die in diesem Zeitraum gewöhnlich geringeren Passantenzahlen lassen angesichts der Übersichtlichkeit und Breite des Verkehrsraumes eine gemeinsame Führung mit dem Fußverkehr zu“, stand u.a. als Begründung in der Antragsvorlage.

Weiter hieß es, dass nach Ansicht der Städte und Gemeinden bundesweit der Trend von der Auto- zur Fahrradstadt geht. Die Kommunen wollen daher die Innenstädte für Radler sicherer und attraktiver machen mit mehr Aufladestationen für E-Bikes und einer zeitlich begrenzten Öffnung von Fußgängerzonen für Radfahrer,  erklärte damals der Vizesprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebunds Alexander Handschuh bei einem Kongress in Bingen.

Im Dezember vergangenen Jahres unterrichtete die Verwaltung darüber was sie tun müsse, falls der Stadtrat dem Antrag zustimmt: Einen Beschlussentwurf zur Einleitung der Bebauungsplanänderungen vorlegen, die straßenverkehrsrechtliche Freigabe des Fahrradverkehrs ausdrücklich unter Widerrufsvorbehalt

vornehmen (Rücknahme, falls Unfallereignisse zwischen Radfahrer/innen und Fußgänger/innen auftreten), die Freigabezeit auf den abweichenden Zeitraum von täglich 20 bis 9 Uhr festlegen (insbesondere wegen des starken Fußgängeraufkommens am Samstagvormittag), die Regelung räumlich auf die Nebenstraße „Altlöhrtor“ ausdehnen und viele Verkehrszeichen aufstellen was insgesamt etwa 7000 Euro kostet.

Diese Vorschläge der Verwaltung stießen später bei den großen Fraktionen CDU und SPD auf keine Zustimmung.

Daher befürchteten die Antragsteller, dass der Stadtrat das alles ablehnt und organisierten nach 20 Uhr eine Aktion in der Fußgängerzone Löhrstraße. Hier wurde dann dokumentiert, dass ab diesem Zeitpunkt Fahrradfahren im Schritttempo sinnvoll sei und auch mit Fußgängern keinerlei Problem darstelle.

Das alles und auch der jüngste Antrag konnte die Stadtratsmehrheit nicht überzeugen. In der Antragsbegründung stand jetzt u.a.: „Der Maßnahmebaustein Fahrradfreigabe der Fußgängerzone im Radverkehrskonzept hat das Ziel, die Erschließung der dort befindlichen Wohnungen, Ladenlokale und Praxen etc. zu verbessern und gleichzeitig die Attraktivität des Verkehrsmittels Fahrrad zu steigern.

Eine weitere städtebauliche Motivation ist die Erhöhung der Passantenfrequenz in den Abend- und Nachtstunden, um die objektive und subjektive Sicherheit der dortigen Fußgänger/innen und Einrichtungen zu erhöhen.“

Es nutzte alles nichts und so bleibt Radfahren zu jeder Tages- und Nachtzeit in der Koblenzer Fußgängerzone verboten.

HEP

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Kurz vor Ostern ereignete sich im Rhein-Sieg-Kreis ein trauriger Unfall

Beim Spielen von Auto erfasst: 9-jähriges Mädchen wird schwer verletzt

Rhein-Sieg-Kreis/Siegburg. Am Mittwochnachmittag, dem 27. März, ereignete sich in Siegburg ein Verkehrsunfall, bei dem ein Kind schwer verletzt wurde. Gegen 13:55 Uhr wurde der Polizei gemeldet, dass auf der Hauptstraße im Ortsteil Kaldauen eine Person von einem Pkw erfasst wurde. Vor Ort stellten die Polizeibeamten fest, dass offenbar drei Kinder auf dem Gehweg spielten. Als ein 9-jähriges Mädchen... mehr...

Die Polizei sucht Zeugen der Geisterfahrt

Schon wieder ein Falschfahrer auf der A 48

Weitersburg/Vallendar. Am 28.03.2024 um 18:25 Uhr gaben mehrere Verkehrsteilnehmer an, dass sich ein Auto entgegen der vorgesehenen Fahrtrichtung auf dem Abschnitt des „Weitersburger Bergs“ auf der Richtungsfahrbahn Dernbach befand. mehr...

Regional+
 

- Anzeige -

Ei Ei Ei – Die BLICKaktuell Osterüberraschung

Vom 18. März bis 1. April verstecken sich tolle Gewinnspiele und attraktive Aktionen von Unternehmen aus der Region in unserem Osternest. Seid gespannt, was sich hinter dem nächsten Osterei versteckt. Abonniert auch unsere Kanäle auf Facebook und Instagram, um nichts zu verpassen. mehr...

Alter Vorstand ist neuer Vorstand

Sinzig. In Sinzig fand Ende März die turnusmäßige Jahreshauptversammlung der Theatergruppe im Gasthaus „Zur Post“ statt. Der erste Vorsitzende, Wolfgang Staus, begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder und ließ das vergangene Theaterjahr Revue passieren. Auch die Chronistin Christine Alfter und der Kassierer Dirk Hansen trugen zum Rückblick bei, indem sie über vergangene Ereignisse und den Kassenstand berichteten. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Chris80:
Ohne Worte meinerseits. (kopfschüttel) Weniger Worte dafür Taten sprechen lassen wären hier angebrachter bzgl. der Verantwortlichen. Die ganze Angelegenheit kommt einem wie ein nie endenden Aprilscherz vor. ...
Brigitte Schneider:
und wer soll darüber jetzt lachen?...
Melanie D.:
Sehr lustig ;-)...

Neulich im Kiosk

von Gregor Schürer

Gabriele Friedrich:
Ein echt blöder Artikel. ...
Thola2:
Sehr geehrter Herr Schürer, willkommen im Leben, willkommen in 2024! Und jetzt???? Was will mir der "Dichter" damit sagen?? Das Geschilderte ist ganz normal in Deutschland. Wollen Sie uns Belehren? Und: 8 Uhr "früh"?? Das können nur Studenten oder Arbeitslose behaupten. Ich "maloche" schon um...
K. Schmidt:
Danke für das Stichwort Weihnachtsmarkt. Zu diesen wurde, z.B. von der DUH, aber auch einigen Politikern, aufgefordert die Beleuchtung wegzulassen oder zu minimieren. Und am letzten Samstag wurde groß dazu aufgerufen, für eine Stunde soviele Lichter wie möglich abzuschalten, als Zeichen für Klimaschutz...
Julia Frericks:
Die Ramadan-Beleuchtungen in Köln und Frankfurt sind wegweisende Initiativen. Die Lichter sorgen für eine festliche Stimmung, egal welcher Religion ich angehöre. Eine Stimmung, die auch bei vielen Nicht-Christen aufkommt, wenn sie z.B. einen Weihnachtsmarkt besuchen. In Köln ging die Initiative für...
K. Schmidt:
Soviel Geld, wie der Steuerzahler für die kath. Kirchen Jahr für Jahr in die Hand nehmen darf (ich meine nicht den Kirchensteuerzahler, sondern wirklich jeden!), soviel Beleuchtung kann man für die anderen Glaubensrichtungen doch gar nicht aufstellen, sonst schaffen wir die Dunkelheit ja komplett a...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service