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Tagesfahrt führte nach Münster

Tagesfahrt führte nach Münster

Die Teilnehmer vor den Bronzebänken von Chillida.europa-union MYK

Kreis MYK. Viele Vorurteile, die bei der Tagesfahrt der Europa-Union an einem Samstag im August zum Teil widerlegt wurden. Münster hat inzwischen 307.000 Einwohner, Tendenz steigend, davon circa 60.000 Studenten, disziplinierte Radfahrer auf der „Autobahn“ Promenade, dem ehemaligen Befestigungsring, Elektrobusse und an diesem Samstag einen riesigen Ansturm von Interessenten zur „Skulptur Projekte Münster“. International ausgerichtet finden sie seit 1977 alle zehn Jahre statt. Künstler_innen aus aller Welt sind eingeladen, ortsbezogene Kunstwerke im öffentlichen Raum zu entwickeln. Dazu gehören plastische Arbeiten genauso wie temporäre Installationen oder auch Performances. Anfangs heftig umstritten, heute international etabliert, von den Medien vor der Kasseler documenta hoch gelobt.

Die Stadtführung in zwei Gruppen ging zunächst in das Rathaus und in den Friedenssaal. Als Westfälischer Friede wird die Gesamtheit der zwischen dem 15. Mai und dem 24. Oktober 1648 in Münster und Osnabrück geschlossenen Friedensverträge bezeichnet, die den Dreißigjährigen Krieg in Deutschland und zugleich den Achtzigjährigen Unabhängigkeitskrieg der Niederlande beendeten.

Entsprechend den nach Verhandlungsparteien getrennten Tagungsorten des Friedenskongresses wurden zwei komplementäre Friedensverträge ausgehandelt. Für den Kaiser und Frankreich war dies der Münstersche Friedensvertrag und für Kaiser und Reich einerseits und Schweden andererseits der Osnabrücker Friedensvertrag. Beide Verträge wurden schließlich am selben Tag in Münster im Namen von Kaiser Ferdinand III. und König Ludwig XIV. von Frankreich bzw. Königin Christina von Schweden unterzeichnet.

Die hinter dem Rathaus installierten Bronzebänke aus 13 Tonnen Corten-Stahl des berühmten Basken Eduardo Chillida thematisieren das Leitmotiv, unter das man den Westfälischen Frieden stellen kann; ein Verhandlungsfriede durch die geduldige Suche nach einem Kompromiss - nicht immer bequem und nicht ohne Brüche.

In einer 120-minütigen Führung zu Fuß zu den neuen Skulptur-Projekten diskutierten die Teilnehmer über einen vor einer Plastik von Henry Moore quergestellten LKW mit Tieflader und passender Verpackungsbox, Besuch einer Diskothek mit Film und Schlagermusik aus Deutschland mit englischer Untertitelung, am Theater läuteten eifrig die Glocken der nahegelegenen Kirche, auf der gegenüberliegenden Straßenseite grüßte eine Frau am Fenster und fotografierte uns. Fake, virtuelle Welt, Realität ? Ist die Welt noch im Lot?. Kann man Kunst messen? Hunderte Fragen, tausende Antworten.

Nach einem Besuch der Westfälischen Altbierküche mit Tradition „Pinkus Müller“ kehrten die Teilnehmer zufrieden nach Mayen zurück. Pressemitteilung

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