612. Lukasmarkt in Mayen

Traditioneller Wirtschaftsempfangauf der Genovevaburg

Traditioneller Wirtschaftsempfang
auf der Genovevaburg

Nach einem gelungenen Fassanstich ein Prost auf den 612. Laux-Maat (v.l.): Büroleiter Uwe Hoffmann, Kreisbeigeordneter Rolf Schäfer, Oberbürgermeister Wolfgang Treis, Ehrengast und Festrednerin Andrea Nahles, Landtagsabgeordneter Dr. Adolf Weiland und die Bundestagsabgeordnete Mechthild Heil. WE

Traditioneller Wirtschaftsempfang
auf der Genovevaburg

Gutgelaunt wurde am Ehrentisch des Empfangs auf das größte Volksfest des nördlichen Rheinland-Pfalz angestoßen.

Traditioneller Wirtschaftsempfang
auf der Genovevaburg

Für Olaf Schäfer (2.v.l.) wurde Festrednerin Andrea Nahles zur Glücksfee. Sie zog das große Los zu einem Frühstück auf dem Riesenrad, das Besitzer Michael Burghard (r.) gesponsert hatte.

Traditioneller Wirtschaftsempfang
auf der Genovevaburg

Mitglieder der Jungen Alten Großen Mayener Karnevalsgesellschaft sorgen seit Jahren für die Bewirtung der Gäste des Lukasmarktempfanges.

Mayen. Weil man in vielen Regionen den Karneval bereits als 5. Jahreszeit bezeichnet, so hat Mayen mit dem Lukasmarkt – dem größten Volksfest im nördlichen Rheinland-Pfalz - sogar noch eine sechste. Und die hat am vergangenen Samstag mit dem Fassanstich in den Repräsentationsräumen der Genovevaburg wieder begonnen. Zu diesem schönen Anlass hatte die Stadt wiederum zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft, Forschung, Vereinen, Banken und Geistlichkeit zu ihrem traditionellen Wirtschaftsempfang geladen sowie als Ehrengast und Festrednerin Andrea Nahles. Glücklicherweise war die Einladung der Stadt an Frau Andrea Nahles gerichtet, und so war ihr zwischenzeitlich erfolgter Wechsel von der Bundesarbeitsministerin zur Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion nicht relevant.

Es ist zum schönen Brauchtum geworden, dass das jeweilige Stadtoberhaupt den Empfang zum Anlass nimmt, den anwesenden Gästen, von denen viele schon zum wiederholten Mal dabei waren, einen Überblick über wirtschaftlich relevante Entwicklungen der Stadt zu geben. Erstmals seit vielen Jahren verzichtete der Gastgeber diesmal darauf, über die bekannt missliche Situation der städtischen Finanzen in epischer Breite erneut zu berichten. Oberbürgermeister Treis betrachtete daher in seinem Rück- und Ausblick die Dinge, die derzeit das Rathaus, aber auch die gesamte Stadt beschäftigt haben und künftig beschäftigen wird.

Überblick

über neue Projekte

Ein solches Projekt ist beispielsweise die Sanierung der nordöstlichen Innenstadt, die Dank des Förderprogramms „Aktive Stadt“ in Angriff genommen werden konnte. Nach der Inbetriebnahme der Nette-Terrassen sowie der Sanierung der Bäckerstraße und „Im Preul“ steht als nächste Maßnahme der Realisierungswettbewerb der Hochgarage an sowie die Erschließung der Schleife Entenpfuhl, Im Hombrich und Neustraße. Im kommenden Frühjahr wird auch mit der Oberflächensanierung der Marktstraße begonnen sowie der Ausbau des Habsburgringes fortgeführt, bei dem „Am Obertor“ die Voraussetzungen für einen Busbahnhof geschaffen werden.

Barrierefreiheit als

zentraler Punkt

Alle Bautätigkeiten sollen wiederum vor dem dann beginnenden Lukasmarkt abgeschlossen sein. Bei allen Baumaßnahmen am Ostbahnhof, beim Ausbau des Ringes oder den Aktivitäten im Zusammenhang mit der Sanierung der Nordöstlichen Innenstadt und kleineren Vorhaben wird die Barrierefreiheit zum zentralen Punkt. Nicht nur immer älter werdende Menschen, die auf Gehhilfen angewiesen sind, profitieren davon, auch gut 30 Prozent der Bevölkerung benötigt aktuellen Studien zufolge barrierefreie Angebote.

„Es freut mich sehr“ so der Oberbürgermeister „dass wir trotz des bundesweiten Trends nur wenige dauerhafte Leerstände in der Innenstadt verzeichnen müssen.“ In diesen Tagen konnten mehrere leerstehende Ladenlokale am Brückentor, am Markt und in der Marktstraße neu vermietet werden. Aktuell werden auch noch weitere erfolgversprechende Gespräche geführt.

Was die Digitalisierung der Arbeitswelt mit Mayen zu tun hat war das Thema, zu dem Ehrengast und Festrednerin Andrea Nahles sowohl aus ihrer bisherigen Tätigkeit als Arbeitsministerin als auch aus Sicht ihrer neuen Funktion einige wichtige Schwerpunkte eindringlich vortragen konnte.

Der tief greifende Wandel habe bereits hunderte Arbeitsplätze auch hier verändert. Die Mayen App, offenes WLAN oder Digitalisierung der Parkraumbewirtschaftung – es wird weitergehen, und die wichtigste Frage dazu ist, ob Arbeitsplätze vernichtet werden.

Das titelte 1964 der Spiegel bereits zur Automation in der Produktion, 1978 war es der Computer und 2016 beides noch einmal gemeinsam. Als wichtigste Voraussetzung für künftige, noch nicht ansatzweise erkennbare Arbeitsplätze sei die Qualifizierung anzusehen.

Auch sei damit dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, denn wo Beschäftigung entstehe, würden Arbeitskräfte gesucht werden.

Einem nicht so schwierigen, aber deshalb nicht weniger oft diskutierten Thema widmete sich Werner Blasweiler in seinem köstlich amüsanten Mundartvortrag vom Wetter. Im zweiten Schwerpunkt philosophierte das Mundarturgestein darüber, dass in „der guten alten Zeit“ bei weitem nicht alles so gut gewesen sei.

Bier und

Döppekochen für alle

Scheinbar routiniert gelang der Festrednerin der Anstich des von der Mendiger Brauerei gestifteten Fasses mit wenigen gezielten Hammerschlägen, und der 612. Lukasmarkt war auch offiziell eröffnet. Die ersten Biere genoss Oberbürgermeister Treis zusammen mit den für Mayen zuständigen Abgeordneten und dem Ehrengast, bevor das Team der Jungen Alten Großen Karnevals-Gesellschaft für die Bewirtung der Empfangsgäste mit dem gestifteten Bier sorgte. Im Anschluss an den Festvortrag gab es für alle Gäste den beliebten Döppekochen, für den das Cateringteam des Krankenhauses gesorgt hatte und der zusammen mit weiterem Mendiger Bier durch das Bewirtungsteam der Jungen Alten Großen zu den Gästen gebracht wurde. Danach hatten die Gäste des Empfangs ausgiebig Zeit für eine neben dem Zuhören ebenfalls wichtige gesellschaftliche Funktion, die der persönlichen Begegnung mit neuen Funktionsträgern und Gespräche.