Leserbrief zum Thema Chlorung Trinkwasser

Transparente Intransparenz

Bürger werden beim Trinkwasser schlecht informiert

11.07.2017 - 10:51

Eine Recherche im Internet fördert manchmal interessante Dinge zu Tage. So wurde ich vor einigen Tagen im Rats- und Bürgerinformationssystem der VG Bad Breisig fündig. Laut dessen Auskunft, hat am 27.06.2017 eine Sitzung des "Werksausschuss des Eigenbetriebes Wasserwerk" stattgefunden. Auf Punkt 4 der Tagesordnung stand der "Sachstandsbericht zur Chlorung des Trinkwassers". In der hierzu gehörigen Vorlage steht, dass die Chlorung wegen weiterhin unauffälliger Proben am 16.06.2017 eingestellt werden soll. Soweit so gut. Doch was darf man dann im darauf folgenden Satz lesen: "Eine Information der Öffentlichkeit erfolgt vorerst nicht, um bei einem Wiederaufkeimen schneller reagieren zu können. So wäre eine Wiederaufnahme der Chlorung ohne erneute Information der Öffentlichkeit möglich." Hier informiert also die Verwaltung nur diejenigen Bürger, die sich selbst informieren (können), dass sie und alle anderen Bürger erstmal nicht informiert werden sollen! Was für sich genommen einer gewissen Komik nicht entbehrt, ist natürlich bei näherer Betrachtung ein wirklich "starkes Stück". Sind wir Bürger es nicht wert, über Veränderungen des sog. "Lebensmittels Nr. 1" aktiv informiert zu werden? Die Informationen zu dieser Thematik in der Tages- und Wochenpresse sind ohnehin sehr spärlich. Ich frage mich wirklich, was hier im Kopf der Verantwortlichen vor sich geht. Dienstleistungsgedanke oder Transparenz sind immer noch Fremdworte und werden manchmal, wie hier, durch die "Hintertür" ad absurdum geführt. Ach ja, wer zu diesem Thema weiter recherchiert, wird herausfinden, dass laut Meldung auf den Internetseiten der Stadtwerke Sinzig, das Wasser nun doch weiter gechlort werden muss, da bei weiteren Proben Keime gefunden wurden.

Michael Daum, Bad Breisig

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
12.07.2017 19:34 Uhr
Michael Daum

Gut zu wissen, dass wenigstens die SPD das Problem ähnlich einordnet. An die Adresse des Bürgermeisters und der CDU-Fraktion sei gesagt, dass man ja demnächst auf sämtliche Informationen verzichten kann, wenn sich jeder selbst informieren soll. Leider denkt man da aber wohl nicht an die Menschen, die es aus den verschiedensten Gründen nicht können. Aus meiner Sicht ist hier die Verwaltung in der Bringschuld. Vielleicht sollten sich die Verantwortlichen auch die Frage stellen, für wen sie eigentlich arbeiten. Hier sind nicht nur Paragraphen und Verordnungen gefragt, sondern eine positive Grundeinstellung zum Bürger. Aber da man ja in gewissen Positionen keine Fehler mehr macht, verstehen die Adressaten wahrscheinlich mein Anliegen gar nicht. Daher Danke an Herrn Goerke für den "erweiterten Einblick".



11.07.2017 13:22 Uhr
Sebastian Goerke

Das Thema Information der Öffentlichkeit hat die SPD Fraktion in der besagten Ausschusssitzung adressiert. Vom Bürgermeister und auch aus der CDU Fraktion wurde entgegnet, dass die Informationspolitik einwandfrei und ausreichend sei und man sich ja selbst auch bei den Sinziger Stadtwerken informieren könne. Dass die Information der Öffentlichkeit unzureichend ist haben wir an folgendem Beispiel konkretisiert: In der Niederschrift zur März-Sitzung des Ausschusses heisst es, dass die Präsentation des Leiters der Sinziger Stadtwerke der Niederschrift beigefügt wird, diese fehlte am Tag der letzten Sitzung, wie wir anmerkten im Rats- und Bürgerinformationssystem. Auch bis zum heutigen Tage ist diese Präsentation, die laut Bürgermeister "umfassend" über die Situation informiert, nicht für den Bürger online einzusehen.



Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Eine Umleitung wird eingerichtet

Straßenschäden bei Neuwied: L 259 wird voll gesperrt

Neuwied. Im Zeitraum vom 02.04. bis voraussichtlich 19.04.2024 werden Instandsetzungsarbeiten am Überführungsbauwerk der L 259 über die B 42 zwischen Neuwied-Block und Heimbach-Weis durchgeführt. Die Fahrbahnbefestigung im Bereich des Überführungsbauwerks weist erhebliche Schäden in Form von Rissen und Belagsausbrüchen auf. mehr...

Die Betrüger wollten vermeintlich defekte Dachrinnen zu überhöhten Preisen reparieren

Bad Hönningen: Polizei unterbindet illegale Arbeiten

Bad Hönningen. Am gestrigen Nachmittag führten Beamte der Polizei Linz eine Kontrolle an einem Mercedes Vito durch. Dabei stellten sie fest, dass die beiden Insassen im Raum Bad Hönningen Hausbesitzern Reparaturarbeiten an Dachrinnen angeboten hatten, ohne über die erforderliche Reisegewerbekarte zu verfügen. Es kam zu keinem Vertragsabschluss an diesem Tag. mehr...

Regional+
 

- Anzeige -

Ei Ei Ei – Die BLICKaktuell Osterüberraschung

Vom 18. März bis 1. April verstecken sich tolle Gewinnspiele und attraktive Aktionen von Unternehmen aus der Region in unserem Osternest. Seid gespannt, was sich hinter dem nächsten Osterei versteckt. Abonniert auch unsere Kanäle auf Facebook und Instagram, um nichts zu verpassen. mehr...

Alter Vorstand ist neuer Vorstand

Sinzig. In Sinzig fand Ende März die turnusmäßige Jahreshauptversammlung der Theatergruppe im Gasthaus „Zur Post“ statt. Der erste Vorsitzende, Wolfgang Staus, begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder und ließ das vergangene Theaterjahr Revue passieren. Auch die Chronistin Christine Alfter und der Kassierer Dirk Hansen trugen zum Rückblick bei, indem sie über vergangene Ereignisse und den Kassenstand berichteten. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

Neulich im Kiosk

von Gregor Schürer

Gabriele Friedrich:
Ein echt blöder Artikel. ...
Thola2:
Sehr geehrter Herr Schürer, willkommen im Leben, willkommen in 2024! Und jetzt???? Was will mir der "Dichter" damit sagen?? Das Geschilderte ist ganz normal in Deutschland. Wollen Sie uns Belehren? Und: 8 Uhr "früh"?? Das können nur Studenten oder Arbeitslose behaupten. Ich "maloche" schon um...
K. Schmidt:
Danke für das Stichwort Weihnachtsmarkt. Zu diesen wurde, z.B. von der DUH, aber auch einigen Politikern, aufgefordert die Beleuchtung wegzulassen oder zu minimieren. Und am letzten Samstag wurde groß dazu aufgerufen, für eine Stunde soviele Lichter wie möglich abzuschalten, als Zeichen für Klimaschutz...
Julia Frericks:
Die Ramadan-Beleuchtungen in Köln und Frankfurt sind wegweisende Initiativen. Die Lichter sorgen für eine festliche Stimmung, egal welcher Religion ich angehöre. Eine Stimmung, die auch bei vielen Nicht-Christen aufkommt, wenn sie z.B. einen Weihnachtsmarkt besuchen. In Köln ging die Initiative für...
K. Schmidt:
Soviel Geld, wie der Steuerzahler für die kath. Kirchen Jahr für Jahr in die Hand nehmen darf (ich meine nicht den Kirchensteuerzahler, sondern wirklich jeden!), soviel Beleuchtung kann man für die anderen Glaubensrichtungen doch gar nicht aufstellen, sonst schaffen wir die Dunkelheit ja komplett a...

Kreishaushalte in der Krise

K. Schmidt:
Die meisten der Landrätinnen und Landräte gehören doch einer Partei an, die Fraktionen der Kreistage auch. Ein Apell des Landkreistages an die Landesregierung ist nett, aber doch nicht mehr als ein unnötiger Umweg. Die Parteien, die sich auf der Landkreisebene finden, sind am Ende die gleichen, die...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service