FWM besichtigten FFH-Gebiet am Vulkanpark

Versäumnisse und erheblichen Beeinträchtigung festgestellt

20.03.2017 - 10:39

Mayen. In der vergangenen Woche besichtigten Mitglieder der Freien Wähler Mayen das FFH- und Naturschutzgebiet am Vulkanpark auf dem Grubenfeld. Alle Mitglieder waren über verschiedene Sachverhalte mehr als erstaunt und z. T. entsetzt. Anlass zur Besichtigung waren Bürgerhinweise aus der Stadt Mayen sowie eine Beseitigungsaufforderung der Kreisverwaltung (Umwelt). Aus Sicht der FWM hat die Stadtspitze leichtfertig Ende des letzten Jahres einem Investor für Telekommunikation ein FFH-Gebiet am Grubenfeld überlassen, damit dieser seine Baumaschinen, Baumaterialien und zuletzt auch Bauschutt darauf ablagern konnte (siehe Fotos).

Eigentlich sind Europa weit FFH-Gebiete als spezielle europäische Schutzgebiete für Natur- und Landschaftsschutz, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ausgewiesen wurden und dem Schutz von Pflanzen (Flora), Tieren (Fauna) und Habitaten (Lebensraumtypen) dienen, geschützt. Die Gebiete können auch nicht einfach für anderweitige Belange zweckentfremdet werden. Das sieht auch die Kreisverwaltung so! Und die Stadt Mayen? Diese Frage wollen die Freien Wähler Mayen jedenfalls im April im nächsten Stadtrat vom Oberbürgermeister Treis beantwortet wissen und darüber hinaus eine genauste Aufklärung weiterer Sachverhalte. Denn nicht nur die leichtfertige Überlassung des FFH-Gebietes erregt die FWM-Mitglieder, sondern auch noch die vorgenommene Bauschuttaufschüttung: „Über Silikon, Plastikplanen, PVC-Einmalhandschuhe bis hin zu geschreddertem Kunststoff ist da alles drin“, beschreibt der Fraktionsvorsitzende der FWM, Hans-Georg Schönberg, die mehr als unerfreuliche Situation.

Weil sich Mayener Bürger darüber beschwerten, dass der anfallende Straßenaushub von fragwürdiger Qualität beim Bau von Telekommunikationsleitungen in der Stadt tonnenweise auf dem FFH-Gebiet angefahren, gelagert und letztendlich dort eingearbeitet wurde, fordern die Freien Wähler Mayen umgehend Aufklärung von der Stadtspitze. „Was hier alles drinsteckt, kann man sich gar nicht vorstellen“, berichtete Schönberg, der die Arbeiten begutachtete. So sind die angrenzenden geschützten Basaltgruben z. T. scheinbar ebenfalls mit diesem Straßenaushub verfüllt worden. Auch wurde die gesamte Fläche einplaniert und eingeebnet und in ihrem Ursprung so verändert, dass man von einer erheblichen Beeinträchtigung ausgehen kann. „Der Bodenaufwuchs ist total zerstört“, so Margot Bechtoldt.

Auch wollen die Freien Wähler von der Stadtspitze wissen, wer für dieses Tun letztlich verantwortlich ist, d.h. wer das alles genehmigt bzw. beaufsichtigt hat und ob überhaupt eine Verträglichkeitsprüfung mit den festgelegten Erhaltungszielen für diesen schweren Eingriff vorliegt und ob die Kreisverwaltung Mayern-Koblenz überhaupt von Bauschuttverfüllung Kenntnis hat. Die Freien Wähler Mayen erwarten in diesem Zusammenhang auch, dass die Stadtverwaltung ihrer Kontrollfunktion nachkommt und den Sachverhalt genauestens untersucht und im Stadtrat Bericht erstattet. Jedenfalls ist eines schon jetzt klar: Zu keinem Zeitpunkt waren die städtischen Gremien über die Vorhaben und Geschehnisse im FFH-Gebiet durch die Stadtspitze informiert.

Pressemitteilung FWM-Fraktion

im Mayener Stadtrat

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Kurz vor Ostern ereignete sich im Rhein-Sieg-Kreis ein trauriger Unfall

Beim Spielen von Auto erfasst: 9-jähriges Mädchen wird schwer verletzt

Rhein-Sieg-Kreis/Siegburg. Am Mittwochnachmittag, dem 27. März, ereignete sich in Siegburg ein Verkehrsunfall, bei dem ein Kind schwer verletzt wurde. Gegen 13:55 Uhr wurde der Polizei gemeldet, dass auf der Hauptstraße im Ortsteil Kaldauen eine Person von einem Pkw erfasst wurde. Vor Ort stellten die Polizeibeamten fest, dass offenbar drei Kinder auf dem Gehweg spielten. Als ein 9-jähriges Mädchen... mehr...

Die Polizei sucht Zeugen der Geisterfahrt

Schon wieder ein Falschfahrer auf der A 48

Weitersburg/Vallendar. Am 28.03.2024 um 18:25 Uhr gaben mehrere Verkehrsteilnehmer an, dass sich ein Auto entgegen der vorgesehenen Fahrtrichtung auf dem Abschnitt des „Weitersburger Bergs“ auf der Richtungsfahrbahn Dernbach befand. mehr...

Regional+
 

- Anzeige -

Ei Ei Ei – Die BLICKaktuell Osterüberraschung

Vom 18. März bis 1. April verstecken sich tolle Gewinnspiele und attraktive Aktionen von Unternehmen aus der Region in unserem Osternest. Seid gespannt, was sich hinter dem nächsten Osterei versteckt. Abonniert auch unsere Kanäle auf Facebook und Instagram, um nichts zu verpassen. mehr...

Alter Vorstand ist neuer Vorstand

Sinzig. In Sinzig fand Ende März die turnusmäßige Jahreshauptversammlung der Theatergruppe im Gasthaus „Zur Post“ statt. Der erste Vorsitzende, Wolfgang Staus, begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder und ließ das vergangene Theaterjahr Revue passieren. Auch die Chronistin Christine Alfter und der Kassierer Dirk Hansen trugen zum Rückblick bei, indem sie über vergangene Ereignisse und den Kassenstand berichteten. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Chris80:
Ohne Worte meinerseits. (kopfschüttel) Weniger Worte dafür Taten sprechen lassen wären hier angebrachter bzgl. der Verantwortlichen. Die ganze Angelegenheit kommt einem wie ein nie endenden Aprilscherz vor. ...
Brigitte Schneider:
und wer soll darüber jetzt lachen?...
Melanie D.:
Sehr lustig ;-)...

Neulich im Kiosk

von Gregor Schürer

Gabriele Friedrich:
Ein echt blöder Artikel. ...
Thola2:
Sehr geehrter Herr Schürer, willkommen im Leben, willkommen in 2024! Und jetzt???? Was will mir der "Dichter" damit sagen?? Das Geschilderte ist ganz normal in Deutschland. Wollen Sie uns Belehren? Und: 8 Uhr "früh"?? Das können nur Studenten oder Arbeitslose behaupten. Ich "maloche" schon um...
K. Schmidt:
Danke für das Stichwort Weihnachtsmarkt. Zu diesen wurde, z.B. von der DUH, aber auch einigen Politikern, aufgefordert die Beleuchtung wegzulassen oder zu minimieren. Und am letzten Samstag wurde groß dazu aufgerufen, für eine Stunde soviele Lichter wie möglich abzuschalten, als Zeichen für Klimaschutz...
Julia Frericks:
Die Ramadan-Beleuchtungen in Köln und Frankfurt sind wegweisende Initiativen. Die Lichter sorgen für eine festliche Stimmung, egal welcher Religion ich angehöre. Eine Stimmung, die auch bei vielen Nicht-Christen aufkommt, wenn sie z.B. einen Weihnachtsmarkt besuchen. In Köln ging die Initiative für...
K. Schmidt:
Soviel Geld, wie der Steuerzahler für die kath. Kirchen Jahr für Jahr in die Hand nehmen darf (ich meine nicht den Kirchensteuerzahler, sondern wirklich jeden!), soviel Beleuchtung kann man für die anderen Glaubensrichtungen doch gar nicht aufstellen, sonst schaffen wir die Dunkelheit ja komplett a...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service