400 Menschen bei „Pulse of Europe“-Demonstration auf dem Jesuitenplatz in Koblenz

„Wir bleiben zusammen“

„Wir bleiben zusammen“

Etwa 400 Menschen beteiligten sich dem Aufruf zur Kundgebung von Pulse of Europe Koblenz. Fotos: privat

„Wir bleiben zusammen“

Flagge zeigen für Europa, dafür waren hunderte Menschen am letzten Sonntag auf die Straße gegangen.

„Wir bleiben zusammen“

Im Open Mic konnte jeder seine positiven Eindrücke zu Europa mitteilen.

„Wir bleiben zusammen“

Zahlreiche Menschen hatten sich der Demo angeschlossen, um für die EU und gegen eine Abschottung zu demonstrieren.

„Wir bleiben zusammen“

„Wir bleiben zusammen“

„Wir bleiben zusammen“

„Wir bleiben zusammen“

„Wir bleiben zusammen“

Koblenz. 400 Menschen trafen sich am vergangenen Sonntag auf dem Jesuitenplatz in Koblenz unter dem Motto „Restons Ensemble“ („Wir bleiben zusammen“). Die Absicht: Europa hörbar und sichtbar machen und für ein starkes solidarisches und liebenswertes Europa zu werben. Pulse of Europe Koblenz hatte zu der Kundgebung aufgerufen. Zeitgleich gingen in allen großen Städten Deutschlands sowie u.a. in Paris, Lissabon, Toulouse, Lyon Tausende Menschen unter der Flagge Europas und auf Initiative des Vereins Pulse of Europe auf die Straße. Alle Teilnehmenden in Koblenz, unter Ihnen auch die Abgeordneten Detlev Pilger, Dr. Anna Köbberling und Staatssekretär David Langner, versammelten sich friedlich und gut gelaunt. In einem Eingangsstatement erklärte der Koblenzer Initiator von Pulse of Europe Hans-Peter Etzold, dass Nationalismus und Stacheldraht in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts die Zerstörung Europas und 110 Millionen Toten gebracht hätten. Seitdem man in Europa an einem Strang ziehe, lebten die Menschen in der EU so sicher und so gut wie noch nie zuvor in der Geschichte. „Die Menschen in den USA, Russland und China würden Europa um Wohlstand, Gesundheitswesen und Sicherheit beneiden.“

Damit Grenzen offen bleiben

Im Open Mic konnte jeder teilen, was ihm zu Europa auf dem Herzen lag. Veranstalter Arne Houben zählte alle Städte auf, in denen gerade der Pulse of Europe schlägt. Pulse of Europe habe sich gegründet, damit Europa im Superwahljahr 2017 mit den kommenden Wahlen in Frankreich und Deutschland Bestand habe und keine populistische Kernschmelze wie in den USA und Großbritannien passiere. Eine 19-jährige erzählte, dass sie gar nichts anderes als offene Grenzen und ein freies Europa kenne. Und sie inständig hoffe, dass es so auch bleibe. Manchen hatte sie mit diesem Statement zu Tränen gerührt. Unter der Regie von Laura Martin-Martorell bildeten die Freundinnen und Freunde Europas in einer Choreographie die Nationalfahne Frankreichs ab. Darauf war auch das Motto der Veranstaltung zu lesen: „Restons Ensemble“ („Wir bleiben zusammen“) Die Landtagsabgeordnete Anna Köbberling las das Gedicht „Europa“ von Kurt Tucholsky. 1932 veröffentlicht, veräppelt es nationalistisches Gedankengut, das auch heute wieder kursiert: Am Rhein, da wächst ein süffiger Wein – der darf aber nicht nach England hinein – Buy British! In Wien gibt es herrliche Torten und Kuchen, die haben in Schweden nichts zu suchen – Köp svenska varor! In Italien verfaulen die Apfelsinen – laßt die deutsche Landwirtschaft verdienen! Deutsche, kauft deutsche Zitronen! Und auf jedem Quadratkilometer Raum träumt einer seinen völkischen Traum, Und leise flüstert der Wind durch die Bäume ... Räume sind Schäume. Da liegt Europa. Wie sieht es aus? Wie ein bunt angestrichnes Irrenhaus. Die Nationen schuften auf Rekord: Export! Export! Die andern! Die andern sollen kaufen! Die andern sollen die Weine saufen! Die andern sollen die Schiffe heuern! Die andern sollen die Kohlen verfeuern! Wir? Zollhaus, Grenzpfahl und Einfuhrschein: wir lassen nicht das geringste herein. Wir nicht. Wir haben ein Ideal: Wir hungern. Aber streng national. Fahnen und Hymnen an allen Ecken. Europa? Europa soll doch verrecken! Und wenn alles der Pleite entgegentreibt: dass nur die Nation erhalten bleibt! Menschen braucht es nicht mehr zu geben. England! Polen! Italien muß leben! Der Staat frißt uns auf. Ein Gespenst. Ein Begriff. Der Staat, das ist ein Ding mitm Pfiff. Das Ding ragt auf bis zu den Sternen – von dem kann noch die Kirche was lernen. Jeder soll kaufen. Niemand kann kaufen. Es rauchen die völkischen Scheiterhaufen. Es lodern die völkischen Opferfeuer: Der Sinn des Lebens ist die Steuer! Der Himmel sei unser Konkursverwalter! Die Neuzeit tanzt als Mittelalter. Die Nation ist das achte Sakrament –! Gott segne diesen Kontinent.

Pressemitteilung Pulse of Europe Koblenz