Offizielle Verabschiedung von Josef Oster aus dem Amt des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Bad Ems

„Wir haben sie sehr geschätztund lassen sie nur ungern gehen“

„Wir haben sie sehr geschätzt
und lassen sie nur ungern gehen“

Von Franz Lehmler (r.) gab es für Josef Oster eine Uhr als symbolhaftes Geschenk.BSB

„Wir haben sie sehr geschätzt
und lassen sie nur ungern gehen“

Gisela Bertram überreichte gemeinsam mit Rainer Lindner (r.) Feuerwehrschutzjacke und Helm an Josef Oster.

„Wir haben sie sehr geschätzt
und lassen sie nur ungern gehen“

Udo Rau machte seinem ehemaligen Amtskollegen ein Gemälde zum Geschenk, in dem er alle Farben der politischen Parteien im Bundestag entdeckte.

„Wir haben sie sehr geschätzt
und lassen sie nur ungern gehen“

Mit Beethovens 9. Sinfonie und anderen Stücken umrahmte die Bläserklasse der Realschule Plus Bad Ems-Nassau die Veranstaltung.

Bad Ems. Die offizielle und feierliche Verabschiedung von Josef Oster aus dem Amt des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde (VG) Bad Ems erfolgte im Marmorsaal des Staatsbades Bad Ems im Beisein einer Vielzahl seiner Wegbegleiter. Nach 16 Jahren als hauptamtlicher Bürgermeister der VG Bad Ems zieht es den 1971 in Zell an der Mosel geborenen, in Koblenz wohnhaften Politiker nun von der Lahn an die Spree nach Berlin. Hier durfte er durch das im Wahlkreis Koblenz im September gewonnene Direktmandat als CDU-Abgeordneter in den Bundestag einziehen.

Die Begrüßung und Moderation der Verabschiedungsfeier, die umrahmt wurde mit Liedern, vorgetragen von der Bläserklasse der Realschule Plus Bad Ems-Nassau, übernahm Rainer Lindner, Büroleiter der VG-Verwaltung Bad Ems.

Die Laudatio für Josef Oster hielt Franz Lehmler, Vorsitzender der CDU-Fraktion im VG-Rat. Osters Arbeit als Bürgermeister sei stets auf die Gestaltung der Zukunft ausgerichtet gewesen. Seine Entscheidungen habe er mit viel Verantwortungsbewusstsein gefällt. Auch wenn seine Arbeit manchmal kritisch beobachtet und bewertet wurde, was in einer funktionierenden Demokratie selbstverständlich sei, sei sie doch überwiegend positiv betrachtet worden.

Starker Motor

des Gemeinwesens

Er sei ein starker Motor des Gemeinwesens gewesen, habe viele Entwicklungen in Gang gesetzt und bewältigt. Er habe zudem immer Verständnis für die Belange und Meinungen anderer aufgebracht, konnte Kräfte bündeln und alle gemeinsam ins Boot holen. Nebenbei sei er nie müde geworden, für seine Ziele zu werben. Sein Wirken für die Schulen, die Feuerwehren, die Vereine, die Sporteinrichtungen, die Flüchtlingshilfe und die Einrichtungen der öffentlichen Daseinsvorsorge zählte Lehmler mit Anführung vieler lobender Adjektive auf. Demnach sind Freundlichkeit, Sachlichkeit, Toleranz und Diplomatie nur einige der positiven Eigenschaften, die Osters Stil auszeichnen. Besonders hervor hob Lehmler Osters Beteiligung an den Fusions-Gesprächen der VG Bad Ems und Nassau, bei denen er zur Schaffung eines „Wir-Gefühls“ beigetragen habe. Er habe das Amt des Bürgermeisters mit großem persönlichen Einsatz, mit Kraft, Kreativität und Entscheidungsfreude ausgefüllt.

Der Lobrede folgten ähnlich lobende Grußworte von Frank Puchtler (Landrat des Rhein-Lahn-Kreises), Matthias Lammert (MdL), Udo Rau (Bürgermeister der VG Nassau), Michael Debusmann (Wehrleiter der VG Bad Ems), Paul Arzheimer (Direktor der Realschule Plus Bad Ems Nassau), Achim Giersig (Geschäftsführer des Lahntal Tourismusverbandes), Armin Himmighofen (Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Bad Ems), Ursula Lempert (Fraktionsmitglied CDU-Gemeindeverband Bad Ems) und Wolfgang Lotz (CDU-Ortsverband Bad Ems). Oster wurde als Manager, Koordinator und Organisator der kommunalen Familie gelobt. Konsequenz und Ehrlichkeit im vertrauensvollen Miteinander zeichnen ihn aus. Ein Mann wie er, der Aufgaben zielorientiert und mit Tatendrang angeht, sich Entscheidungen nicht leicht macht und seinen Gesprächspartnern auch dann mit Respekt und Anteilnahme begegnet, „wenn einmal die Klingen gekreuzt werden müssen“, wird in Berlin gebraucht, waren die Redner überzeugt. Den Kontakt zu ihm wolle man aber halten, die VG setzt auch weiterhin auf seine politische Seelsorge. Das Trude Herr-Lied „Niemals geht man so ganz“, scheint es auf den Punkt zu bringen. Als Politiker wird er, der sich schon von Jugend an politisch engagiert, als weitsichtig, gerecht und verantwortungsvoll beschrieben. Viel Dank und Anerkennung erfuhr Oster außer von der CDU, deren Mitglied er seit fast dreißig Jahren ist, von Vereinen, vonseiten der Schulen und der Feuerwehr. Mit persönlichem und mit finanziellem Engagement konnte er vieles sanieren, modernisieren, auf Kurs halten und einen. Seine Art, „mit offenem Herzen aufeinander zuzugehen“, kam gut an. Dafür gab es zum Abschied jetzt viele Geschenke für den Bürgermeister a.D., die ihn erinnern, beschützen und ihm nützen sollten. Pfarrer Himmighofen gab ihm gar einen Segen mit gleich mehreren Engeln mit auf den Weg.

Ausübung des Amts

in einer besonderen Stadt

Josef Oster bedankte sich bei allen Rednern und Gästen dieses Empfangs. Gerade hier im Marmorsaal werde ihm stets bewusst, in welch besonderer Stadt und Verbandsgemeinde er das Amt des Bürgermeisters ausüben durfte.

Dieser Tag der Abschiednahme sei für ihn sehr bewegend. Rückblickend auf seine Amtszeit, die in den ersten Jahren stark von dem Bau der Umgehungsstraße in Bad Ems geprägt war, nannte er einige der Ereignisse, die ihm intensive und leidenschaftliche Momente bescherten. Dazu gehörte in jedem Fall der von Bad Ems ausgerichtete Rheinland-Pfalz-Tag im Jahr 2005, der der Stadt einen Schub nach vorne brachte. Die Wiederholung der Kommunalwahl im Jahr 2009 wegen Wahlbetrugs nannte er eine ganz besondere Situation, die sicherlich nicht viele Bürgermeister erleben. Sehr froh mache ihn, am Ende seiner Amtszeit noch die Realisierung des Projektes zur Nutzung von Grubenwasser zur Beheizung des Rathauses zu erleben. Aber als Krönung, als maximalen Erfolg eines Bürgermeisters wertete er, sich am Schluss selbst überflüssig zu machen. Möglich macht’s die Ende September einstimmig beschlossene Fusion der VG Bad Ems und Nassau. Darauf sei die VG Bad Ems bestens vorbereitet. Die öffentlichen Einrichtungen seien in gutem Zustand und die Finanzen geordnet, bescheinigte Oster. Das sei Ergebnis einer guten Gemeinschaftsleistung, und darauf sei er ein bisschen stolz. Allen, die dazu ihren Beitrag geleistet hatten, sprach er seinen expliziten Dank aus. Denn, so sagte er, „ein Bürgermeister fällt nicht vom Himmel. Er braucht Unterstützung.“ Die erhielt er von verlässlichen Menschen, die ihm den Rücken frei hielten und stärkten. Er erhielt sie durch loyale und vertrauensvolle Zusammenarbeit und ein respektvolles Miteinander. Auf diese Weise habe er sich immer sehr wohl gefühlt im Kreis der kommunalen Familie. Abschließend versprach er, weder seine Zeit in Bad Ems noch seine kommunalpolitische Herkunft zu vergessen. Er werde immer ein starker Fürsprecher und Unterstützer der Verbandsgemeinde bleiben.

Das Schlusswort hatte Gisela Bertram, Erste Beigeordnete der VG Bad Ems. Sie blickte zurück auf die gemeinsamen Jahre mit Josef Oster. Nach einem nicht ganz störungsfreien Anfang, sei ihnen Dank des ehrlichen Umgangs miteinander eine sehr gute Zusammenarbeit gelungen. Besonders imponierte ihr Osters Interesse für die Menschen in der Region und seine enge Verbindung zu seiner Familie. Er habe die Fähigkeit, Menschen zu erkennen und mit denjenigen, die es gut mit ihm meinten, Ziele zu formulieren und anzustreben. „Wir haben sie sehr geschätzt und lassen sie nur ungern gehen“, schloss Bertram.

Bei dem anschließenden Sektempfang durfte Josef Oster noch eine Unmenge an Händen drücken und gute Wünsche für seinen weiteren Werdegang entgegennehmen.