Staatssekretär Peter Bleser zu Herausforderungen im ländlichen Raum

„Zuhören, anpacken, mehr bewegen!“

„Zuhören, anpacken, mehr bewegen!“

Herausforderungen des ländlichen Raumes erörterten (v.l.) Dr. Gisela Born-Siebicke, Achim Hallerbach, Hella Holschbach, Christian Robenek, Peter Bleser, Ellen Demuth, Stefan Betzing und Erwin Rüddel. Reinhard Vanderfuhr / Büro Rüddel

Kreis Neuwied. „Für die Herausforderungen im ländlichen Raum gelten: zuhören, anpacken, mehr bewegen! Das ist auch so für Anliegen der Land- und Forstwirtschaft. Schließlich sind sie es, die erfolgreich für gesunde Ernährung, für nachsichtigen Tier- und Landschaftsschutz stehen“, äußerte der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Ernährung, CDU-MdB Peter Bleser. Der war im Vorfeld der am 24. September anstehenden Wahlen auf Einladung des heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel und des CDU-Landratskandidaten Achim Hallerbach zu einem politischen Abend von der Mosel in die „Bunte Stadt“ nach Linz am Rhein gekommen, wo er themenbezogen, im Beisein von CDU-Landtagsabgeordneter Ellen Demuth, CDU-Bezirks-Ehrenvorsitzenden und Staatsminister a.D. Heinz Schwarz sowie CDU-Bürgermeisterkandidat Christian Robenek (VG Rengsdorf-Waldbreitbach) vor zahlreichen Interessierten, insbesondere Kleinwaldbesitzern, referierte und anschließend diskutierte. Erwin Rüddel unterstrich in seiner Begrüßung, wie sehr gerade Land- und Forstwirtschaft die ländlichen Räume prägen: „Alle Beteiligten, die Landwirtschaft, die Forstwirtschaft und die hier besonders zahlreich vertretenen Kleinwaldbesitzer betreiben nachhaltig Landschaftspflege und Umweltschutz. Deshalb sehen sie in uns zuverlässige Partner.“ Das griff Bleser auf und konkretisierte: „Wir haben immer Linie gehalten, solide gewirtschaftet. Dabei sind uns die ländlichen Räume ganz besonders wichtig.“ Hier werde ein Großteil des Wohlstands erarbeitet. Auf dem Land finde man Heimat, Hightech und Wirtschaftskraft. „Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Ernährungswirtschaft tragen in Deutschland erheblich zur Wertschöpfung, aber auch zur Lebensqualität, Kultur- und Landschaftspflege bei. Gerade in ländlichen Regionen stellen sie wertvolle und moderne Arbeits-, Ausbildungs- und Lernplätze zur Verfügung. Wir wertschätzen insbesondere auch die moderne bäuerliche Landwirtschaft und die Vielfalt der Familienbetriebe“, so der Parlamentarische Staatssekretär, der von Haus aus selbst Landwirtschaftsmeister ist.

Partnerschaftliches Miteinander

Leitbild sei eine vielfältige, nachhaltige, wettbewerbsfähige, bodengebundene und flächendeckende Landwirtschaft in bäuerlicher Hand. Peter Bleser befürwortet ein partnerschaftliches Miteinander zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft. Konventionelle und ökologische Landwirtschaft ständen nicht im Gegensatz, sondern seien beide zielgerichtet zu fördern. „Ohne die Landwirtschaft säße niemand hier. Die stellt uns das Essen sicher“, so Bleser. Denn vordringliche Aufgabe der Landwirtschaft sei nach wie vor die Versorgung mit Lebensmitteln. Die Förderung der Wertschätzung für die hochwertigen heimischen Produkte soll dazu beitragen Lebensmittel richtig einzusetzen und die Verschwendung zu reduzieren. Was von den Bauern angeboten werde, seien qualitativ hochwertige Lebensmittel. Dabei richtete Bleser besonders den Blick auf Fleischwaren. Vegane Lebensmittel, als Fleisch oder Wurst anzupreisen, sei nicht in Ordnung. „Nennt es doch Chemie-Pampe“, konkretisierte Peter Bleser. Auch unter diesem Aspekt sei es nicht gerechtfertigt, dass die Landwirtschaft immer mal wieder negativ betrachtet würde. Durch eine Nutztierhaltungsstrategie, die den Tierschutz stärker berücksichtigt, gelte es gesellschaftliche Akzeptanz herzustellen, sowie die Investitions- und Planungssicherheit für Betriebe zu erhöhen. Dazu könne die Einführung eines neuen staatlichen Tierschutzlabels beitragen. „Man muss aber auch die Verbraucher mit in die Verantwortung nehmen“, hieß es. Mit einer „Offensive Ländlicher Raum“ werde die Unionsfraktion in der kommenden Legislaturperiode die Voraussetzungen für eine gute Entwicklung der Regionen schaffen. „Niemand darf abgehängt sein, weil er oder sie in einer bestimmten Region zu Hause ist“, lautet eine Parole.

Fortschreitenden Digitalisierung

Dazu nannte Bleser unter anderem ausreichende ärztliche Versorgung, wobei er für dessen Einsatz, besonderen Dank an Gesundheilspolitiker Erwin Rüddel aussprach, Digitalisierung und eine Dezentralisierungsstrategie: „Zur Erhöhung der Attraktivität ländlicher Räume sind das Vorhandensein von Behörden, Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen in der Fläche ein geeignetes Instrument. Die Arbeit muss, stärker als bisher, zu den Menschen kommen.“ Zur fortschreitenden Digitalisierung des ländlichen Raumes wies Erwin Rüddel darauf hin, dass der Landkreis Neuwied der erste Kreis in Rheinland-Pfalz sei, der durch Bundesgelder mit dem Breitbau-Ausbau begonnen habe: „In unseren Kreisgrenzen wurden von den bereitgestellten 11 Millionen Euro für Breitbandausbau bereits über ein Drittel verbaut. Funktionierendes gutes Breitbandangebot gehört heute unverzichtbar zur Lebensqualität.“ Künftig soll die Städtebauförderung die Belange des ländlichen Raums besser berücksichtigen. Hilfe für Städte und Gemeinden sei eine gesamtstaatliche Aufgabe. Die Bundesregierung hat einen Fonds in Höhe von insgesamt 7 Milliarden Euro geschaffen, durch den Kommunen – eben auch auf dem Land – insbesondere bei der Instandsetzung von Schulen und Bildungseinrichtungen unterstützt werden können. Schließlich seien Heimat und Identität im ländlichen Raum besonders stark. Die rege offene Diskussion endete mit den Schlussworten des Landratskandidaten Achim Hallerbach, der sich mit „wir brauchen die Landwirte, wir brauchen die Forstwirtschaft“ explizit für beide aussprach: „Wir haben viele Impulse mitbekommen. Der ländliche Raum liegt uns am Herzen und steht ganz oben auf der Agenda. Ein Ziel ist, dass wir junge Leute und Familien wieder zur Flucht in die Dörfer und so in den ländlichen Raum zurückbekommen. Das ist ein Anliegen, dem ich mich bei der Wahl zum Landrat besonders annehmen werde.“

Pressemitteilung

Erwin Rüddel MdB