Herausforderung in den Ardennen: SIG Koblenz kämpft gegen das Wetter

Auf den Spuren von „La Doyenne“

Auf den Spuren von „La Doyenne“

Jean-Philippe Reuß, Volker Kludas, Marco Sieler und Philipp Specht. Fotos: privat

Auf den Spuren von „La Doyenne“

Nadine Süß, Petra Fett und Christine Sohn.

Koblenz. Das Radrennen Lüttich-Bastogne-Lüttich (Liège-Bastogne-Liège) ist das älteste noch ausgetragene Eintagesrennen und gilt aufgrund seines sehr hügeligen Profils durch die wallonischen Ardennen als eines der schwersten Klassiker im Radsport. Es führt durch den wallonischen Teil Belgiens und wurde erstmals 1892 gestartet und trägt daher den Ehrennamen La Doyenne (Die Älteste). Es ist Teil der UCI World Tour und findet jährlich Ende April statt.

Auf nach Belgien, nicht einfach nur zum Kaffee trinken und Kuchen essen, sondern erfahren was da los ist, die Atmosphäre spüren, wollten einen Tag vor dem Profirennen die Teamfahrerinnen Petra Fett, Marie Espig-Herber, Christine Sohn und Nadine Süß und die Teamfahrer Matthias Barth, Frank Golisch, Volker Kludas, Carsten Marx, Marco Sieler, Philipp Specht, Jean-Philippe Reuß und Holger Wilhelm.

Die Stimmung war gut und die Lust auf das Abenteuer groß, auch wenn der Regen - kein Regen den man ignorieren konnte, sondern durchaus erhebliche Mengen - und ein rundum dunkler Himmel keine Hoffnung aufkommen ließ. Im Laufe des Tages gesellten sich dann noch Schnee und Graubelschauer dazu und das bei maximal 5 Grad. Es blieb kalt, was gemessen an der Aufgabenstellung zu einem erheblichen Problem werden sollte.

Der Regen ließ einfach nicht nach und so beschlossen Christine, Petra und Nadine auf die 79 km mit 1500 Hm, langen Runde zu gehen, viele andere Teilnehmer taten es ihnen gleich. Neun kategorisierte Anstiege, mit der Côte de la Redoute (bis max. 20%) und auch der steile Anstieg des Profirennens waren mit dabei. Bis auf einen Anstieg war alles steil, oft mit Steigungen über 10 - 16 %! Ihre Entscheidung erwies sich später als goldrichtig. Glücklich konnten sie in einer Zeit von 3:45 Stunden die Ziellinie überqueren.

Auf der 155 km langen mit 2700 Hm gespickten Strecke waren Marie und Frank unterwegs. Die Beiden zeigten Härte und Durchhaltevermögen und konnten ihr Vorhaben glücklich und zufrieden zu Ende bringen.

Bereits um Punkt 7 Uhr saßen im Morgengrauen in dicke Winterklamotten gepackt Carsten, Holger, Marco, Jean-Philippe und Philipp auf dem Rad, bereit für den 255 km und 4400 Hm langen Kurs. Der Ehrgeiz war da, doch der Körper streikte, so blieb nichts anderes übrig als nach ca. 215 zurückgelegten Kilometern das Vorhaben abzubrechen. Lediglich Holger, dem die 255 geplanten Kilometer offensichtlich zu wenig waren, lieferte eine Glanzleistung mit fast 270 km und 3563 Hm in einer Zeit von 10:43 Stunden ab.

Die Bedingungen waren für alle hart, die Kälte und der Regen zehrten doch ziemlich an den Kräften, auch wenn das Wetter sich später etwas beruhigt hatte und selbst die Sonne blinzelte.

Auf jeden Fall war es für alle Teilnehmer ein Erlebnis der besonderen Art. Egal, wer oder wie jemand die Distanz gemeistert hatte, rechts und links des Ziels wurden alle durch die zahlreichen Zuschauer wie bei einem richtigen Rennen gebührend gefeiert, auch wenn der ein oder andere Radler vor Schwäche bald vom Rad fiel.

In der anschließenden gemütlichen Runde war man sich daher schnell einig, dass das Ganze bei gutem Wetter einer Wiederholung bedarf, da die geplante Strecke ja nicht von allen ganz absolviert werden konnte.

Weitere Infos zur SIG Koblenz Radsport findet man auf der Webseite: https://sig-koblenz.de. BA