Die Mannschaft von der Brauerstraße spielt auch in der Saison 2017/2018 in der Fußball-Rheinlandliga

Florian Stein: Am Ende kackt die Ente

SG Eintracht Mendig/Bell - SG Malberg/Rosenheim 1:0 (0:0)

22.05.2017 - 11:24

Mendig. Die SG Eintracht Mendig/Bell spielt auch in der nächsten Saison in der Fußball-Rheinlandliga. Die Mannschaft von der Brauerstraße behielt nach einem dramatischen Spielverlauf gegen die SG Malberg/Rosenheim mit 1:0 (0:0) die Oberhand und sicherte sich mit nunmehr 40 Punkten den fünftletzten Tabellenplatz, der auf jeden Fall zum Klassenverbleib reicht. Hauptkonkurrent SG Kyllburg/Badem/Gindorf, der zeitgleich bei der Spvgg Wirges mit 1:2 (0:1) unterlag und bei 36 Zählern verbleibt, muss auf Rang 16 weiter zittern.

„Dieses Spiel war ein Spiegelbild der gesamten Saison. Ich habe der Mannschaft vorher noch einmal verdeutlicht, dass diese Partie kein Selbstläufer wird. Das hat sie sich zu Herzen genommen und ist nie hektisch geworden“, blieb der scheidende Mendiger Trainer Florian Stein in seiner Analyse gewohnt nüchtern. „Ich wusste, dass wir gewinnen, wenn wir kein Tor kassieren würden, denn vorn rutscht uns immer mal einer durch. Genau das ist eingetreten.“

Vor 350 Zuschauern auf dem Kunstrasenplatz an der Brauerstraße verlief die Partie von Beginn an sehr zerfahren. Die weiten Diagonalbälle der Mendiger Innenverteidiger Florian Schlich, Daniel Bianco und Damir Mrkalj landeten immer wieder im Niemandsland. Charles Butte, der kurzfristig den verletzten Spielmacher Niklas Heinemann (Muskelfaserriss) ersetzen musste, tat sich im Verbund mit Matthias Strahl auf der Doppel-Sechs schwer im Spielaufbau und fand in der Offensive kaum einmal einen Abnehmer. Ein Kopfball von Lars Bohm nach einem weiten Einwurf von Mark Spohler genau in die Arme von Malbergs Torhüter und Kapitän Matthias Zeiler (10.) ließ sich wohlwollend noch als Chance bezeichnen.

Die größte Gelegenheit zur Führung hatten urplötzlich die Gäste: Stürmer Joshua Brenner tauchte allein vor Eintracht-Torhüter Jan Heinemann auf, doch der Schlussmann verkürzte geschickt den Winkel (23.). Ein Gegentreffer zu diesem Zeitpunkt hätte die Mendiger Nervosität sicherlich noch weiter erhöht. Auf der Gegenseite bewahrte zunächst Torhüter Zeiler sein Team mit einem großartigen Reflex gegen Bohm (28.) vor einem Rückstand, praktisch mit dem Pausenpfiff stand der Bauch von Damir Mrkalj bei einem Schuss von Marcel Berg dem erlösenden 1:0 für die Gastgeber im Weg.

Das Risiko erhöhten die Mendiger auch nach Wiederanpfiff nicht. Und sie konnten von Glück reden, dass ein Kopfball von Dennis Penk haarscharf über die Latte ging (66.). Knapp 60 Sekunden später fiel auf der Gegenseite die Entscheidung: Einen weiten Schlag des früh eingewechselten Kevin Kostrewa nahm Berg geschickt an, räumte seinen Gegenspieler Sven Heidrich aus der Bahn und spitzelte den Ball mit dem Außenrist Richtung Tor. Zeiler bekam die Beine nicht mehr zusammen und lenkte das Spielgerät mit der Hacke ins eigene Netz.

In der hektischen Schlussphase stürmten die Gäste mit Mann und Maus und drängten vehement auf den Ausgleich, selbst Torwart Zeiler war zweimal im gegnerischen Strafraum zu finden. Dass die Mendiger so lange zittern mussten, war auch der Tatsache geschuldet, dass Stephan Schikora zunächst bei einem Konter den besser postierten Berg übersah und zu eigensinnig selbst den Abschluss suchte (77.) sowie Bohm und Strahl einen Angriff zu schlampig ausspielten (82.). „Hut ab vor der Leistung meiner Jungs, in der ganzen Saison und auch heute. Wir haben 48 Punkte und unser Saisonziel übertroffen. Obwohl es für die Mannschaft um nichts mehr ging, hat sie hier in Mendig nichts hergeschenkt. Wir haben alles probiert“, freute sich der Malberger Trainer Michael Boll über die Darbietung seiner Schützlinge. „Es bestand ja keineswegs latent die Gefahr, dass auf irgendeiner Seite ein Tor fällt. Ich war mir sicher, dass das Team, das den ersten Fehler macht, in Rückstand gerät. Leider hat der Schiedsrichter den ersten Fehler gemacht.“

Das war seinem Gegenüber naturgemäß so ziemlich egal. „Die Saison war brutal lang, wir haben seit Januar 60 Trainingseinheiten absolviert. Die Jungs waren zwar stehend k. o., aber sie haben sich belohnt und dürfen jetzt endlich feiern“, so Eintracht-Trainer Stein. „Am Ende kackt die Ente.“ Eine Aussage, die dem ehemaligen DSF-Moderator Frank Buschmann schon vor Jahren klar war.

SG Eintracht Mendig/Bell: N. Heinemann, Spohler (31. Kostrewa), Bianco, Mrkalj, Schlich, Geisen (90. + 3 To. Schumacher), Strahl, Butte, Berg, Wedemeyer (59. Schikora), Bohm.

SG Malberg/Rosenheim: Zeiler, Hombach, Kudrenko, Heidrich, Löb, Pfeiffer (68. Tsannang), Weinlich, Graf (57. Bähner), Jäger, Penk (75. Nickol), Brenner.

Schiedsrichter: Ehsan Amirian (Burgschwalbach).

Zuschauer: 350.

Tor: Marcel Berg (67.).

Besonderheit: Malbergs Trainer Michael Boll wird wegen Reklamierens (85.) hinter den Zaun verwiesen.

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
K. Schmidt:
In der Pressekonferenz ging man auch auf die Warnungen und Hinweise dort, wo es sie gab, ausführlicher ein. So wurden Feuerwehrleute mancherorts belächelt, ignoriert, gar beschimpft. Dann frage ich mich, was soll dann irgendwer noch anderes tun? Wie will man denn jemanden regelrecht evakuieren, der...
Amir Samed:
Es sind nicht die Migranten, die Deutschland über Gebühr belasten, im Gegenteil, es sind die falschen, die mutwillig falsch hereingelassenen Migranten, und es sind die richtigen, die integren, fleißigen Migranten, die versuchen, mit den restlichen Deutschen dagegenzuhalten....
juergen mueller:
Liebe Frau Friedrich. Den werden weder Sie noch meine Wenigkeit überzeugen, ändern noch zum Schweigen bringen, einen, der doch fast nur von (vielleicht) klugen Sprüchen/Zitaten anderer lebt, das Internet auf der Suche nach Informationen durchforstet, die seine/r Meinung entsprechen/unterstützen u....
Amir Samed:
Zum Kommentar von Gabriele Friedrich einige (kluge) Worte von Margaret Thatcher: „Je lächerlicher, weit hergeholter und extremer ihre Versuche sind, uns zum Schweigen zu bringen, desto mehr freue ich mich darüber“...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service