Beispielloser Zusammenhalt im Team Autohaus Nett Motorsport wiegt mehr als ein fünfter Platz

Großartiger Teamgeist

Großartiger Teamgeist

Das Team Autohaus Nett Motorsport: Lothar Gäb (v.li.), Jefferey Theisen, Bradley Philpot, Christian Erben, Jürgen Nett, Bert Hood, Achim Nett, Daniel Zeyen, Phil Benn, Marvin Nett, Leon Dreiser, Niklas Nett, Luke Jones. Oben eingerahmt: Felix Kastenholz. Andreas Krein

Großartiger Teamgeist

Achim Nett (v.li.), Carlos Tavares (Vorstandsvorsitzender PSA Peugeot Citroën) und Jürgen Nett.

Großartiger Teamgeist

Im Zeichen der Burg: Achim Nett unterwegs im Metzgesfeld.

Nürburgring. „Das Team hätte heute auf jeden Fall mehr verdient“, sagte Fahrer und Teamchef Jürgen Nett nach dem Rennen mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Der angestrebte Podestplatz ist zwar nicht herausgesprungen, doch einmal mehr war der Geschäftsführer und Serviceleiter des Mayener Autohauses überwältigt ob der Leistung der Boxencrew. „Was die Jungs heute geleistet haben, ist beispiellos.“

Doch von vorne: Das Qualifikationstraining zum achten und vorletzten Lauf der VLN–Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring begann auf abtrocknender Strecke. Keine leichten Bedingungen, mit denen das Fahrertrio Achim Nett, Jürgen Nett und Bradley Philpot jedoch wie gewohnt gekonnt umging. Die Uhr blieb am Ende bei einer Zeit von 9:08.523 Minuten stehen, was den fünften Startplatz in der Klasse bedeutete.

Vor dem Rennstart um 12 Uhr hatten die beiden Nett-Brüder dann noch die Gelegenheit zu einem Treffen mit dem Vorstandstandvorsitzenden von PSA Peugeot Citroën, Carlos Tavares. Der Portugiese, seit jeher begeisterter Amateurrennfahrer, hatte für den 49. ADAC Barbarossapreis auf einem Calibra aus dem Hause Opel genannt, also jener Marke, die bekanntermaßen in den Besitz von PSA übergegangen war.

Probleme wurden von

der Mechaniker-Crew

hervorragend gelöst

Bradley Philpot bereitete sich derweil auf den Start vor und konnte sogleich eine Position gut machen. Anschließend jagte er den drittplatzieren Honda Civic TCR vor sich her, bevor ihm in Runde 3 abermals die Technik einen Strich durch die Rechnung machte. Ein Kabelbruch in der Zündspule stellte die Mechaniker-Crew erstmals auf die Probe: In nur fünf Minuten war der Fehler analysiert und behoben, Jürgen Nett übernahm das Steuer früher als geplant und machte sich auf die Verfolgung. Zu Gute kamen ihm dabei die immer wieder einsetzenden Regenschauer – „Nett-Wetter“. Der VLN-Gesamtsieger von 1987 ließ die sprichwörtliche Kuh fliegen und schenkte der Konkurrenz, wohlgemerkt auf profillosen Slicks, pro Runde 5-15 Sekunden ein. Doch auch diese Attacke wurde jäh unterbrochen. „Es fing zunächst mit leichten Vibrationen in Rechtskurven an. Als diese immer stärker wurden, entschied ich mit Renningenieur Christian Erben, eine Runde früher als geplant zu stoppen. Nicht wie zunächst vermutet der Reifen, sondern ein Riss in der linken Antriebswelle war der Grund für den erneuten unfreiwilligen Halt. In einer Situation, wo manch anderer vielleicht ans Aufgeben denken würde, packte die Mannschaft unter Chef-Mechaniker Lothar Gäb der absolute Teamgeist: Nach abermals lediglich fünf Minuten - Jürgen Nett scheute sich nicht, dies eine „Rekordzeit“ zu nennen – konnte Achim Nett die Box bereits wieder verlassen und fuhr den Peugeot 308 EuroRepar TCR letztendlich auf Position 6 ins Ziel – oder wie es im Team-Jargon genannt wurde: „P6 ins Ziel geschraubt“.

Der Engländer Bradley Philpot konnte sich dem Lob an die Crew nur anschließen: „Amazing job!“ – großartige Arbeit.

Am grünen Tisch machte das Team Autohaus Nett Motorsport dann noch einen Platz wett. Durch die Disqualifikation des Seat Leon TCR von FEV Racing rückte man auf den fünften Klassenrang vor. Andreas Krein