SG Mülheim-Kärlich steht im Halbfinale um den Fußball-Rheinlandpokal

Jetzt geht es gegen Engers oder Trier

Jetzt geht es gegen Engers oder Trier

Nicht zu stoppen war Sebastian Mintgen im Spiel gegen den FSV Salmrohr. Mit dem Treffer zum 2:0 sorgte er am Ende für die Entscheidung im Pokalviertelfinale.privat

Mülheim-Kärlich. „Stellt euch mal vor, die SG zieht das große Los und würde im DFB-Pokal in der ersten Hauptrunde gegen Bayern München, Dortmund oder Schalke spielen.“

Mit diesem Satz läutete Mülheim-Kärlichs Trainer Patrick Wagner-Galda sein Vorwort in der Stadionzeitung ein. Die SG 2000 kann vorerst weiter davon träumen, denn gegen den Oberligisten FSV Salmrohr siegte Mülheim glatt und verdient mit 3:0 (0:0).

Nach Spielende wirkte der Trainer wunschlos glücklich und wollte erst mal die Jubelorgie des Teams mit den einheimischen Zuschauern genießen. „So einen Einzug ins Rheinlandpokal-Halbfinale erlebst du halt nicht so

oft“, schmunzelte er, bevor er damit begann, die Begegnung zu analysieren. „Insgesamt gab es an der Leistung meiner Mannschaft nichts auszusetzen. Wenn, dann nur die kurze Phase nach den beiden Platzverweisen, als wir den Gästen zwei Möglichkeiten durch unnötige Standards ermöglichten. Aber ansonsten waren wir die bessere Mannschaft, die auch bei Salmrohrer Komplettbesetzung diese Begegnung nach Hause gebracht hätte.“ Dass Mülheim verdient gesiegt hatte, da waren sich wohl am Ende alle der etwa 200 Zuschauer einig. Bereits in Halbzeit eins hatten die Hausherren das Spiel in der Hand. Vor allem der quirlige Sebastian Mintgen sorgte über die rechte Seite immer wieder für Unruhe in und um den Strafraum der Gäste. Die hatten in der ersten halben Stunde kaum etwas zu bestellen. Mülheim wirkte engagierter und kam so zu zwei Möglichkeiten. Die Gäste dagegen wirkten unsicher und schafften es ihrerseits zu keinem Zeitpunkt, Sicherheit in ihren Spielaufbau zu bringen. Der FSV zog das Spiel vor der Pause ein wenig mehr an sich, aber so richtig gefährlich wurde es nicht für Patrick Bolz im Tor der Gastgeber.

„Unverständlich. Eigentlich hätten wir mit breiter Brust auftreten können, denn wir haben eine starke Vorbereitung hingelegt“, wirkte Salmrohrs neuer Trainer Michael Schmitt (Paul Linz hatte vor Weihnachten wegen mangelnder Disziplin im Team seinen Rücktritt erklärt) konsterniert Aber genau diese Probleme sollten den Gästen in Halbzeit zwei zum Verhängnis werden. Der erste Schlag folgte bereits nach 28 Sekunden. Jonas Simek traf, von Mintgen toll vorbereitet, zum Führungstreffer. Und die SG blieb am Drücker.

Keine fünf Minuten später hatte Jonas Runkel, erneut war Mintgen der Vorbereiter, den zweiten Treffer auf dem Fuß. Der fiel aber eine Viertelstunde später. Mintgen tankte sich durch und schob den Ball im Fallen an Torhüter Daniel Ternes vorbei in die Maschen.

Den Schuldigen

ausgemacht

Während sich der Torschütze von seinen Mitspielern feiern ließ, hatten die Gäste in Schiedsrichter Michel Lehmann (Hahnstätten) ihren Schuldigen ausgemacht. Der Mülheimer soll zuvor Daniel Braun mit einem Schlag ins Gesicht niedergestreckt haben.

Die Proteste verliefen so heftig, dass am Ende Ternes (Gelb-Rot) und Braun (Rot) vorzeitig unter die Dusche geschickt wurden.

Zumindest Braun wirkte einsichtig und entschuldigte sich nach Spielende für seinen Ausdruck „Spinner“ beim Unparteiischen. Mit dem doppelten Platzverweis schien die Partie entschieden, doch komischerweise kamen hier die Gäste zu ihren beiden besten Gelegenheiten. „Ich weiß nicht, woran so was liegt, aber hier hatten wir eine Phase, wo nicht mehr so konzentriert gearbeitet wurde“, ärgerte sich auch Wagner-Galda über die kurze Schwächeperiode.Zwei Minuten vor Spielende machte die SG Mülheim-Kärlich endgültig den Sack zu.

In aller Seelenruhe schoben sich vor dem Strafraum Jerome Heyer, Christian Kaes und Christian Wiersch den Ball an der Strafraumgrenze zu, ehe am Schluss der eingewechselte Nico Schneid für den 3:0-Endstand sorgte.

Verdienter Sieg

„Natürlich ist der Sieg der Gastgeber verdient“, gestand Schmitt unumwunden ein. „Aber dem 2:0 ist meiner Meinung nach ein klares Foul vorausgegangen.

Trotzdem darf dann so was wie die beiden Platzverweise nicht passieren“, ärgerte sich der Trainer der Gäste. Dagegen genossen die Mülheimer den Halbfinaleinzug. Auf einen Wunschgegner wollte sich Wagner-Galda nicht festlegen lassen. „Engers als auch Trier haben was für sich. Für die Zuschauer der Region wäre Engers vielleicht sogar der attraktivere Gegner, aber leichter zu schlagen als die Eintracht sind die Jungs von Sascha Watzlawik bestimmt nicht.“

SG Mülheim-Kärlich: Bolz, Wans, Lazarevic, Wiersch, Simek (79. Schneid), Kaes, Lauer, Wißfeld, Runkel (62. Kuhn), Mintgen (69. Heyer), Scheu.