Laufgemeinschaft Heimerzheim

Mit 77 Jahren zumIronman-Europameister gekürt

Mit 77 Jahren zum
Ironman-Europameister gekürt

Der Heimerzheimer Joachim Sackel konnte mit einem glänzenden Ergebnis auf sich aufmerksam machen.Privat

Heimerzheim. Bei der Austragung der 16. Ironman European Championship in Frankfurt am Main konnte der Heimerzheimer Joachim Sackel mit einem glänzenden Ergebnis auf sich aufmerksam machen. Er erkämpfte sich über die Distanzen von 3,8 km Schwimmen, 177 km Radfahren und 42,195 km Laufen den Europameister-Titel in seiner Altersklasse 75-79 Jahre mit folgenden Einzelzeiten der drei Disziplinen: Schwimmen 1:14:43 Std. Rad 6:24:51, Laufen 5:20:23, Gesamtzeit 13:22:48. Mit über 3000 teilnehmenden Athleten wurde die ausgebuchte Meisterschaft ihrem Ruf als hervorragend organisierte Veranstaltung wieder einmal gerecht. „Der längste Tag des Jahres“ begann mit dem Schwimmen um 6:30 Uhr im Langener Waldsee, einem Baggersee, zwölf Kilometer vor den Toren der Finanzmetropole. Der sonst übliche Schwimm-Massenstart wurde durch den neuen „Rolling-Start“ ersetzt. Die Athleten ordneten sich ihrer erwarteten Schwimmzeit entsprechend in fünf Areale ein. In Abständen von fünf Sekunden wurden zwölf Schwimmer ins Wasser geschickt. Die Zeitnahme erfolgte individuell unmittelbar vor dem Sprung ins Wasser mittels Chip, der am Fuß getragen werden musste. Mit diesem Verfahren wurden die sonst üblichen Keilereien um die besten Positionen beim Massenstart zwar nicht ganz verhindert, aber in Grenzen gehalten. In zwanzig Minuten waren alle Athleten im Wasser. Der Wechsel auf das Rad wurde durch hektische Szenen bestimmt: Raus aus dem Neopren-Anzug, Socken anziehen, in die Radschuhe steigen, Helm aufsetzen, Radhandschuhe überziehen, Radbrille aufsetzen, zum Rad laufen und bis zum Startpunkt schieben. Ab geht`s. Es mussten zwei Runden mit dem Rad gefahren werden. Zunächst vom Langener Waldsee nach Frankfurt, durch die Innenstadt und dann hinaus in die schöne Landschaft der Wetterau, durch viele Dörfer, in denen Partystimmung herrschte. Die Strecke war hügelig und teilweise anspruchsvoll mit knackigen Anstiegen und Kopfsteinpflasterpassagen. Den Höhepunkt bildete der „Heartbrake Hill“ in Bad Vilbel, wo Tour de France Stimmung herrschte. Nach der zweiten Runde erfolgte der Wechsel unterhalb des Römerberges vom Rad zum Laufen. Von hier aus waren vier Runden diesseits und jenseits des Mains zu laufen. Tausende Zuschauer säumten die Laufstrecke, die von allen Athleten als die schönste Europas bewertet wird.

Bei Joachim machten sich bei den in der Zwischenzeit auf über 30° angestiegenen Temperatur Konditionsmängel bemerkbar, die auf eine Verletzung in der Vorbereitungsphase zurückzuführen waren. Ausgerechnet in seiner Paradedisziplin, dem Laufen, häuften sich weiter ansteigend die Probleme mit immer längeren Gehpausen. Letztendlich erreichte er doch das Ziel am Römerberg.