Mayener Rennteam zeigt titelgekröntem Kolumbianer die Nordschleife

„Netter“ Höllenritt für Óscar Tunjo

„Netter“ Höllenritt für Óscar Tunjo

Óscar Tunjo nach seiner Taxifahrt. Vordere Reihe (v.l.): Luke Jones, Bradley Philpot, Óscar Tunjo. Hintere Reihe (v.l.): James C. Stone, Achim Nett, Jürgen Nett, Nicole Kösters, Gonzalo Tunjo.Foto: panorama-ip

25.09.2017 - 10:17

Mayen. Der Asphalt des Nürburgrings weckt bei dem 21-jährigen Kolumbianer Óscar Tunjo positive Gefühle: Anfang August legte er hier auf der Grand-Prix-Strecke den Grundstein für seinen Titelgewinn in der Spezial-Tourenwagen-Trophy (STT), den er dann vor Wochenfrist auf dem Sachsenring perfekt machte. In dieser Rennserie pilotiert der Wahl-Adenauer mit dem Mercedes GT3 AMG eines jener Kundensport-Autos, wie sie auch im ADAC GT Masters eingesetzt werden. Die Tatsache, dass die STT am „Ring“ im Rahmenprogramm eben dieser „Liga der Supersportwagen“ genannten Meisterschaft fuhr, ließ einen direkten Vergleich der Zeiten zu. Diese Möglichkeit ließ sich Tunjo nicht entgehen, wartete mit Zeiten auf Spitzenniveau auf und zog so das Interesse mehrerer Teamchefs auf sich.

Die ehrfürchtig als „Grüne Hölle“ bezeichnete Nürburgring Nordschleife war bis zum letzten Wochenende dagegen noch Neuland. Dass sich dies nun geändert hat, ist der Vermittlung von James C. Stone zu verdanken. „Óscar kenne ich durch meine Zusammenarbeit mit Kornely Motorsport und seiner Managerin Nicole Kösters“, sagt der Inhaber des Startups „panorama-ip“ aus Mendig. „Es war eine sehr spontane Aktion“, so Stone weiter. „Wir sind mit unserer Firma in der VLN-Langstreckenmeisterschaft Partner des Teams Autohaus Nett Motorsport. Dieses hatte am Freitag vor dem Rennen Taxifahrten für VIP-Gäste organisiert, und als ich Óscar zusammen mit Nicole im Fahrerlager traf, dachte ich mir, dass die Leistung eines frischgebackenen Champions gewürdigt werden muss.“

Und eine Fahrt über die Nordschleife ist für jeden Rennsport-Enthusiasten etwas ganz Besonderes. Also nahm der Südamerikaner neben VLN-Urgestein Jürgen Nett in dessen Peugeot 308 Euro Repar TCR Platz und legte so seine ersten Kilometer auf der Nordschleife zurück. Nach den circa 22 Kilometern verwandelte sich das ohnehin stets vorhandene Lächeln des jungen Mannes aus Cali in ein breites Grinsen.

„Óscar ist unglaublich dankbar für diese tolle Erfahrung“, gibt Nicole Kösters zu Protokoll, die den aus dem Formelsport kommenden Youngster betreut. „Er hat mit großem Erfolg die klassische Formel-Karriere durchlaufen: Formel BMW, Formel Renault 2.0 und 3.5 und schließlich GP3“. Letztere fährt stets im Rahmen der Formel 1, Óscar Tunjo kennt sich also auf den großen Rennstrecken dieser Welt bestens aus, konnte 2015 im österreichischen Spielberg gar einen Sieg verbuchen. „Leider ist großes Talent im Motorsport nur die halbe Miete“, so Kösters weiter. „Der Weg in die Formel 1 wäre nur sehr schwer zu finanzieren gewesen, weswegen sich Óscar für den Tourenwagen- und GT-Sport entschieden hat“ – mit Erfolg. Seinen Führerschein für die Nordschleife („Permit“) wird Óscar bereits in wenigen Wochen im Rahmen der Rundstrecken Challenge (RCN) ablegen.

Für die Saison 2018 wäre er dann berechtigt, auch am Steuer eines VLN-Rennwagens Platz zu nehmen. Die ersten Kontakte dafür sind geknüpft. Andreas Krein

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