Fighting Farmers Montabaur

Neuzugang aus Atlanta

Neuzugang aus Atlanta

Die Trainercrew der Farmers um Headcoach Sebastian Haas (Mitte), Defense Coordinator Dirk Duwe (links) und Offense Coordinator Elias Gniffke (rechts) begrüßt die beiden US-Imports Damon Byrd (2. von rechts) und Tim Edmonds. Fighting Farmers Montabaur/fischkoppMedien

Montabaur. Premiere zum Jubiläum: Erstmals in 25 Jahren Vereinsgeschichte gehen die Fighting Farmers Montabaur mit zwei Import-Spielern in die neue Saison in der Regionalliga Mitte. „Das war so nicht geplant, hat sich aber einfach so ergeben“, sagt Farmers-Headcoach Sebastian Haas.

Der Neuzugang - Damon Byrd

„Unsere erste Priorität hatte ganz klar eine Verstärkung für die Offensive“, sagte Farmers-Headcoach Sebastian Haas. Die fand man in Receiver Damon Byrd, der aus Atlanta stammt und im Vorjahr beim Ligakonkurrenten Frankfurt Pirates aktiv war. „Wir kannten ihn aus den Spielen gegeneinander und natürlich von diversen Spielvideos“, sagt Haas. „Christian Baader hat sich auf der Quarterback-Position klasse weiterentwickelt, weshalb wir uns dazu entschieden haben, mit ihm als Spielmacher in die Saison zu gehen und mit Damon Byrd einen Playmaker auf der Receiver-Position ins Team zu holen.“

Doch wie in der Vergangenheit so war auch dieses Mal neben der sportlichen Qualifikation wichtig, dass Byrd auch menschlich ins Team passt. „Wir haben einige Male mit ihm telefoniert“, sagt Haas. „Damon kommt aus Atlanta, einer Großstadt in den USA. Letzte Saison hat er in der Mainmetropole Frankfurt gespielt. Und jetzt Montabaur? Wir haben ihm unsere Philosophie vorgestellt und auch deutlich gemacht, dass ihn hier kein Großstadtleben erwartet.“ Doch die Vorbereitung hat bereits gezeigt, dass der Receiver damit prima klarkommt und auch die erhoffte sportliche Verstärkung ist.

„Für mich war das ohnehin nie ein Thema“, sagt Byrd. „Ich komme zwar aus einer Großstadt, aber die Menschen um dich herum sind viel wichtiger. Und hier habe ich in kurzer Zeit schon viele wunderbare Menschen kennengelernt. Alle bemühen sich wirklich sehr um mich, wofür ich sehr dankbar bin.“ Kaum in Deutschland gelandet, ging es mit den Farmers ins Trainingslager. Schon dort wurde deutlich, dass Byrd nicht nur menschlich ein feiner Kerl ist, sondern auch die erhoffte sportliche Verstärkung. „Es gab da eine Situation, in der wir Spielzüge einstudiert haben“, erinnert sich Quarterback Baader. „Ich fand keine Anspielstation und wollte den Ball lang und weit ins Aus werfen, um keine Interception zu riskieren.“ Gesagt, getan. Mit einem Haken: „Plötzlich kam aus dem Nichts eine Hand, die den Ball noch fing.“ Byrd war über das halbe Feld gelaufen und hatte auch diesen Ball nicht aufgegeben. „Das war schon irgendwie krass“, fand Baader.

Mittlerweile ist Byrd sportlich längst ins Spiel der Farmers integriert. Er hat sich in Montabaur eingelebt, kennt die Stadt, viele Menschen aus der Farmers-Familie. Und er kennt auch schon den Nürburgring - einige seiner Mitspieler hatten ihn zu einem Rennen mit auf den Ring genommen. Boxengasse und Catering inklusive. „Es macht einfach eine Menge Spaß, hier zu sein. Und es ist mit Frankfurt überhaupt nicht zu vergleichen. Das hier ist etwas komplett anderes.“

Sportlich hofft der US-Receiver auf eine erfolgreiche Saison in der Regionalliga Mitte. „Ganz ehrlich, ich glaube wirklich, dass wir eine richtig gute Mannschaft haben und gemeinsam viel erreichen können. Ich habe mich in einem Team noch nie so stark gefühlt wie hier. Das sind wirklich alles großartige Jungs. Die Play-offs sind ein hohes, aber sicher nicht unrealistisches Ziel, wenn wir unsere beste Leistung am Spieltag abrufen.“

Der Rückkehrer - Tim Edmonds

Es fühlte sich unvollständig an. Schlichtweg noch nicht fertig. Und es fehlte etwas, als er wieder zurück in den Staaten war. „Ich habe die Farmers von dem Tag an vermisst, an dem ich zurück in die USA geflogen bin“, sagt Tim Edmonds. Familie ist dem Defense-Allrounder wichtig. Die lebt in seiner amerikanischen Heimat. Doch auch die Footballer aus dem Westerwald sind zu einem Teil seiner Familie geworden - und mit denen hatte er in der Saison 2016 nicht das Maximum erreicht. Das wurmte den ehrgeizigen Edmonds.

„Wir hatten das Potenzial, es in die Play-offs zu schaffen. Aber in den Momenten, in denen wir gefordert waren, haben wir nicht unser Bestes abgerufen. Zwei Spiele mit nur einem Punkt Unterschied zu verlieren hat uns die Chance auf die Play-offs genommen. Wir waren damals in den entscheidenden Spielsituationen nicht fokusiert genug.“

Edmonds verließ die Farmers und Deutschland im Spätsommer 2016 mit dem Plan, sich beruflich in den USA neu zu orientieren. Doch die Sache mit dem Football abhaken? Nach einer Saison, in der die Chance auf mehr Erfolg vergeben wurde? Und dann gewinnt auch noch Donald Trump die Wahl zum US-Präsidenten. Edmonds wäre am liebsten direkt nach Deutschland ausgewandert. Die Rückkehr-Pläne wurden immer konkreter, doch es brauchte Zeit. Denn die erste Priorität bei den Farmers hatte die Suche nach einem Offense-Import, den man im März mit Damon Byrd fand.

Danach dauerte es nur wenige Tage, bis auch Edmonds im Flieger nach Deutschland saß. Zwei Imports? Das war nicht der Plan. Aber diesen Typen wieder in der Defense zu haben, war jede Mühe wert. „Als mit Damon alles klar war, konnten wir uns auch mit der Personalie Tim Edmonds beschäftigen“, sagt Farmers-Headcoach Sebastian Haas. „Es ging dann wirklich alles sehr schnell. Wir haben gerade in der Defense viele junge Spieler im Kader, die sich bereits sehr gut entwickelt haben, denen aber noch die Erfahrung fehlt. Tim ist in der Lage, diesen Spielern eine Menge mitzugeben mit Blick auf Spielverständnis und Sicherheit.“

Edmonds stieß wie Byrd Ende März zum Team. „Meine Mitspieler und die Farmers-Community sind einfach wunderbare Leute“, sagt der Amerikaner. „Es fühlte sich an, als sei ich nie weggewesen. Ich habe mich für dieses Comeback entschieden, weil nur eine Saison mit den Farmers einfach nicht genug ist. Ich habe eine Menge Spaß mit dem Team, sehe aber auch das große Potenzial. Die Defense war 2016 schon stark, aber wir wollen noch stärker werden. Ich liebe Deutschland, die Kultur und die Farmers-Familie. Ich war einfach noch nicht bereit, mit dem Football abzuschließen. Und jetzt freue ich mich einfach riesig auf eine weitere Chance, dem Team zu helfen, unsere Ziele zu erreichen.“

Edmonds und Byrd helfen dem Team nicht nur gemeinsam, sie arbeiten beide auch in der Jugend als Coaches mit und leben gemeinsam in einer WG auf dem Land. „Damon an meiner Seite zu haben ist toll, ein echter Segen“, sagt Edmonds. „Wir bringen die gleiche Leidenschaft für unseren Sport mit. Ein großartiger Typ. Ich freue mich, dass er Teil unseres Teams ist.“

Auf Spieler aus der eigenen Jugend setzen, das ist seit jeher die Philosophie bei den Farmers. Dennoch hatte man in den zurückliegenden Jahren eine Schlüsselposition jeweils mit einem Akteur aus Übersee besetzt - zumeist war es die des Quarterbacks. Importspieler, die dem Team auf Ihrer Position Ruhe und Qualität verleihen, sich zudem als Coaches in die Jugendarbeit einbringen. So wurden die Verstärkungen stets zu einem Gewinn für Mitspieler und Nachwuchs.

Pressemitteilung

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