59. ADAC ACAS H&R-Cup auf dem Nürburgring

Oliver Kainz triumphiert beim dritten VLN-Lauf

Oliver Kainz triumphiert beim dritten VLN-Lauf

Jürgen Nett, Bradley Philpot und Joachim Nett vor dem Start zum dritten VLN-Lauf. BURG

Oliver Kainz triumphiert beim dritten VLN-Lauf

Hoch waren die Erwartungen des Nett-Teams nach dem Podiumsrang im vorangegangenen Lauf. Aufgrund von Reifenproblemen musste man sich am Ende mit dem fünften Platz in der Klasse zufrieden geben.

Oliver Kainz triumphiert beim dritten VLN-Lauf

Marc Hennerici beim Einstieg in den Porsche von Teichmann Racing.

Oliver Kainz triumphiert beim dritten VLN-Lauf

Die Sieger (v.l.) Oliver Kainz, Georg Weiss und Jochen Krumbach.

Nürburg/Mayen. Eine Woche nachdem der Nürburgring und die Nordschleife ihren 90. Geburtstag gefeiert haben, startete die legendäre Rennstrecke mit dem dritten Lauf, dem 59. ADAC ACAS H&R-Cup zur VLN Langstreckenmeisterschaft in ihr neues motorsportliches Jahrzehnt. Im Gegensatz zum Eröffnungsjahr, als Rudolf Caracciola im Kompressor-Mercedes das erste große Automobilrennen auf dem Nürburgring gewinnen konnte, ging mit dem Erfolg des Ferrari 488 GT3 der Sieg beim ersten Rennen in der neuen Zeitepoche des Rings nicht an eine der deutschen Sportwagenhersteller. Verantwortlich für den Erfolg des Rennboliden aus der italienischen Sportwagenschmiede in Maranello war das Wochenspiegel Team Monschau. Pilotiert wurde der siegreiche Ferrari 488 GT3 von Oliver Kainz (Mayen), Jochen Krumbach (Eschweiler) und Georg Weiss (Monschau). Bei seinem Erfolg konnte sich das Fahrertrio beim 59. ADAC ACAS H&R-Cup gegen insgesamt 144 weitere Teilnehmer, auf der 24,358 Kilometer langen Kombination aus Grand-Prix-Strecken-Kurzanbindung und Nordschleife durchsetzen.

Der Sieg des WTM-Boliden war erst der zweite Sieg eines Ferrari in der Geschichte der VLN Langstreckenmeisterschaft. Der erste Erfolg der italienischen Marke datiert auf den 14. Mai 2011.

„Endlich mal gewonnen“, sagte Oliver Kainz, der sich über seinen dritten VLN-Sieg freuen durfte. Für seinen Teamkollegen Krumbach war es der vierte Gesamtsieg, und Teameigner Georg Weiss machte sich selbst, mit seinem ersten Sieg, ein um zwei Tage verspätetes Geburtstagsgeschenk.

Zehn Jahre Warten

auf den ersten Sieg

„Ich war mir zu Beginn meines Stints nicht sicher, ob der Vorsprung auf den Manthey-Porsche reichen würde“, gestand Weiss. „Jetzt bin ich extrem glücklich, dass es nach zehn Jahren mit unserem Team endlich zum ersten Sieg gereicht hat.“ Auf Rang zwei überquerte der Manthey Porsche 911 GT3 in der Besetzung Mathieu Jaminet, Otto Klohs und Lars Kern mit einem Rückstand von 52,755 Sekunden die Ziellinie. Als Dritter sah die Besatzung des Renault R.S.01 mit Dieter Schmidtmann, Heiko Hammel und Michele di Martino die Zielflagge. Allerdings musste das Team im Nachhinein eine Zeitersatzstrafe von 185 Sekunden wegen überhöhter Geschwindigkeit an einer Unfallstelle akzeptieren, was letztlich Position 7 bedeutete.

Daraus resultierend komplettierten Jeffrey Schmidt und Michael Ammermüller das Podium des dritten VLN-Laufs. Auf Rang zwei liegend hatte die Besatzung des Audi R8 LMS von Land-Motorsport zuvor jedoch Pech. Beim letzten Boxenstopp warf ein technisches Problem das Siegerteam des 24-Stunden-Rennens bis auf den vierten Rang zurück. Der vierte Rang, in der nach der Strafzeit des Renault-Teams korrigierten Endabrechnung, ging an Porsche-Werksfahrer Sven Müller, Steve Smith und Randy Walls in einem weiteren GT3 R von Manthey Racing. Müller hatte dem Trio im Zeittraining mit einer Zeit von 7:57,424 Minuten die Poleposition gesichert und das Rennen in den ersten acht Runden angeführt. Auf Platz fünf kam der Mercedes-AMG GT3 von Landgraf-Motorsport mit einem Rückstand von 4:14,737 Minuten auf die Spitze ins Ziel. Mit diesem Zieleinlauf gewannen Stefan Schmickler und Kai Riemer zugleich die VLN-Amateurwertung. Peter Posavac, Alex Lambertz und Claudia Hürtgen fuhren im BMW Z4 GT3 von Walkenhorst Motorsport auf Position sechs. Dahinter auf Rang 7 die Besatzung des bereits erwähnten Renault R.S.01.

Während Oliver Kainz mit dem Gesamtsieg eines der motorsportlichen Highlights seiner Kariere bejubeln konnte, war der dritte Lauf für die weiteren Mayener Piloten mit Schwierigkeiten behaftet.

Und so kam weder Marc Hennerici noch Achim und Jürgen Nett in ihren Klassenwertungen über den fünften Rang hinaus. Nachdem Hennericis Teamkollege Harald Geißenhard die Nordschleifen-Permit für die leistungsstarken Fahrzeuge erhalten hatte, strahlte Hennerici in Vorfreude auf seinen ersten Einsatz in diesem Jahr im Porsche 911 Cup mit der Sonne um die Wette. Die Freude wurde jedoch jäh getrübt, als sein Teamkollege den Porsche nach einem Ausrutscher zu einem Reparaturstopp in der Box parken musste. Trotz der raschen Beseitigung der Unfallschäden durch die Crew von Teichmann Racing waren damit alle Hoffnungen auf eine Podiumsplatzierung in der CUP2-Klasse dahin.

Reifen bremsen

starken Motor aus

Die TCR-Klasse, die in der Saison 2017 in der VLN debütiert, kann nach dem Einstieg von Opel beim dritten Lauf mit bereits sechs Herstellern eine beeindruckende Markenvielfalt vorweisen. Neben dem Opel Astra sind Audi RS3 LMS, Honda Civic Type R, Peugeot 308 Racing Cup, Seat Leon und Volkswagen Golf GTI vertreten. Das Team von Nett Motorsport aus Mayen vertritt dabei die Farben von Peugeot. Bereits beim zweiten Lauf konnte das Team eine Podiumsplatzierung einfahren. Entsprechend hoch lagen beim dritten Lauf die Erwartungen, zumal man zwischenzeitlich eine Leistungssteigerung des Motors vornehmen konnte. Aber es kam anders als erhofft. Die in der Klasse vorgeschriebene Bereifung eines Herstellers passte bei den sommerlichen Temperaturen nicht, sodass der 308 an vielen Passagen der Strecke über alle vier Reifen verschob und man die gewonnene Leistung nicht ausschöpfen konnte. Somit war am Ende der fünfte Klassenrang für die Piloten des Peugeot 308 Joachim und Jürgen Nett sowie Bradley Philpot noch ein versöhnlicher Abschluss. Viel Hoffnung hatte Joachim Nett nach dem Rennen jedoch nicht, dass man in den verbleibenden 14 Tagen bis zum nächsten Lauf in Zusammenarbeit mit dem Reifenhersteller und Peugeot Motorsport die Probleme lösen könnte.

Der vom MSC Adenau ausgetragene vierte Lauf zur VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring, die 48. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy, findet am 8. Juli statt.