In Koblenz finden die Europameisterschaften im Rollstuhlrugby statt

Packende Duelle bei der Heim-EM

23.06.2017 - 16:15

Koblenz. Die Vorfreude steigt, die Anspannung ebenso: In Koblenz geht es vom 27. Juni bis 1. Juli 2017 ordentlich zur Sache. 144 Athletinnen und Athleten aus acht Nationen kämpfen in der Conlog Arena um Europas Krone im Rollstuhlrugby. Neben Gastgeber Deutschland nehmen Mannschaften aus Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Polen sowie Schweden teil und spielen um den Titel sowie die Qualifikation für die WM 2018 in Sidney.

Das deutsche Team hat hart gearbeitet und sich intensiv vorbereitet, um bei der Heim-EM in bestmöglicher Verfassung zu sein und sich gegen die starke Konkurrenz behaupten zu können. Schon in der Gruppenphase trifft die Mannschaft von Nationaltrainer Christoph Werner auf die beiden Paralympics-Teilnehmer Frankreich und Schweden, im Auftaktspiel am 27. Juni um 18 Uhr fordert Außenseiter Finnland die Gastgeber (im Anschluss an die Eröffnungsfeier um 17 Uhr). „Ein guter Start ist sehr wichtig, denn unser Ziel ist das Halbfinale und damit die Qualifikation für die Weltmeisterschaft. Dafür müssen wir in der Gruppe zwei Mannschaften hinter uns lassen. Das wird schwer, aber nicht unmöglich“, erklärt Werner, der sein Team gut gerüstet sieht: „Wir sind in guter körperlicher Verfassung und hoffen auf einen Schub durch das Heimpublikum.“ Um möglichst viele Zuschauer in die Halle zu locken, ist die Mannschaft während des letzten Lehrgangs sogar noch einmal selbst aktiv geworden: In Koblenz wurden eigenhändig Flyer verteilt, es gab ein spontanes Show-Match am Deutschen Eck und ein Testspiel gegen die Niederlande in einer Schule.

Die Faszination am Geschehen auf dem Spielfeld ist groß: Rollstuhlrugby gehört zu den spektakulärsten und härtesten paralympischen Sportarten. Mit Vollgas in die richtige Position kommen – und dabei hoffen, dass man vom Gegner nicht abgeräumt wird. Rollstuhlrugby ist nichts für schwache Nerven. Und nichts für anfälliges Material. Ein Reifentausch während des Spiels – keine Seltenheit. Die Sportart ist in den 1970er Jahren entstanden und wird inzwischen weltweit in 29 Ländern gespielt. Seit 2000 gehört Rollstuhlrugby zum Programm der Paralympics, das deutsche Team war zuletzt 2008 in Peking dabei.

Gespielt wird auf einem Basketballfeld mit jeweils vier Spielern, auch Menschen mit hohen Einschränkungen können aktiv mitwirken. Zudem spielen Damen und Herren gemischt in einem Team, bei Deutschland ist mit Britta Kripke eine Frau im Kader. Ziel des Spiels ist es, den Ball durch einstudierte Spielzüge und mit Tempo innerhalb von 40 Sekunden über die gegnerische Torlinie zu fahren, die acht Meter breit ist. Der Gegner versucht freilich dies zu verhindern – und es kommt zu packenden Duellen. Spannender Sport ist damit garantiert.

Das deutsche Team möchte nach der verpassten Qualifikation für die Paralympics in Rio de Janeiro nun für eine Überraschung sorgen. „Nachdem klar war, dass wir nicht bei den Paralympics dabei sein werden, waren wir schon alle deprimiert. Als wir dann aber den Zuschlag für die EM bekommen haben, war das wie ein Trostpflaster. Die Freude ist gestiegen, es ging steil bergauf“, sagt Spieler Jens Sauerbier. Und der 30-jährige Magdeburger ergänzt: „Das wird das schönste Event, bei dem ich bislang dabei war. Es ist direkt vor der Haustür, du kennst alle und kannst Freunde einladen.“ Dieser Heimvorteil in Koblenz wird Sauerbier und Co. hoffentlich beflügeln. Der Eintritt in die Conlog Arena ist zu allen Spielen frei – beste Gelegenheit also, um den spektakulären Sport live zu erleben und die deutsche Mannschaft bei den Europameisterschaften anzufeuern.

Mehr Informationen rund um die IWRF Rollstuhlrugby-EM 2017 gibt es unter www.koblenz2017.de


Der Kader:


Thorsten Altmann (27 / Schwandorf (Bayern) / München RugBears), Maik Baumann (37 / Schlema (Sachsen) / Greifswalder Sportgemeinschaft), Artur Bertram (42 / Omsk (Russland), Wohnort: Heilberscheid (Rheinland-Pfalz) / RSG Koblenz), Steve Diederich (32 / Wohnort: Mutfort (Luxemburg) / Ring der Körperbehinderten Freiburg), Marco Herbst (28 / Rendsburg (Schleswig-Holstein) / RSG Hannover), Britta Kripke (39 / Hamburg / Alstersport Hamburg), Andrej Leonhard (41 / Sosnovka (Russland), Wohnort: Falkensee (Brandenburg) / VfR Berlin), Fabian Müller (33 / München / München RugBears), Christian Riedel (46 / Stuttgart / RSC Frankfurt), Jens Sauerbier (30 / Magdeburg / SV Eiche 05 Biederitz), Thomas Schuwje (33 / Saran (Kasachstan), Wohnort: Lenningen (BaWü) / Donauhaie Illerrieden), Steffen Wecke (32 / Wohnort: Steckby (Sachsen-Anhalt) / SV Eiche 05 Biederitz).

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Eine Umleitung wird eingerichtet

Straßenschäden bei Neuwied: L 259 wird voll gesperrt

Neuwied. Im Zeitraum vom 02.04. bis voraussichtlich 19.04.2024 werden Instandsetzungsarbeiten am Überführungsbauwerk der L 259 über die B 42 zwischen Neuwied-Block und Heimbach-Weis durchgeführt. Die Fahrbahnbefestigung im Bereich des Überführungsbauwerks weist erhebliche Schäden in Form von Rissen und Belagsausbrüchen auf. mehr...

Die Betrüger wollten vermeintlich defekte Dachrinnen zu überhöhten Preisen reparieren

Bad Hönningen: Polizei unterbindet illegale Arbeiten

Bad Hönningen. Am gestrigen Nachmittag führten Beamte der Polizei Linz eine Kontrolle an einem Mercedes Vito durch. Dabei stellten sie fest, dass die beiden Insassen im Raum Bad Hönningen Hausbesitzern Reparaturarbeiten an Dachrinnen angeboten hatten, ohne über die erforderliche Reisegewerbekarte zu verfügen. Es kam zu keinem Vertragsabschluss an diesem Tag. mehr...

Regional+
 

- Anzeige -

Ei Ei Ei – Die BLICKaktuell Osterüberraschung

Vom 18. März bis 1. April verstecken sich tolle Gewinnspiele und attraktive Aktionen von Unternehmen aus der Region in unserem Osternest. Seid gespannt, was sich hinter dem nächsten Osterei versteckt. Abonniert auch unsere Kanäle auf Facebook und Instagram, um nichts zu verpassen. mehr...

Alter Vorstand ist neuer Vorstand

Sinzig. In Sinzig fand Ende März die turnusmäßige Jahreshauptversammlung der Theatergruppe im Gasthaus „Zur Post“ statt. Der erste Vorsitzende, Wolfgang Staus, begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder und ließ das vergangene Theaterjahr Revue passieren. Auch die Chronistin Christine Alfter und der Kassierer Dirk Hansen trugen zum Rückblick bei, indem sie über vergangene Ereignisse und den Kassenstand berichteten. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

Neulich im Kiosk

von Gregor Schürer

Gabriele Friedrich:
Ein echt blöder Artikel. ...
Thola2:
Sehr geehrter Herr Schürer, willkommen im Leben, willkommen in 2024! Und jetzt???? Was will mir der "Dichter" damit sagen?? Das Geschilderte ist ganz normal in Deutschland. Wollen Sie uns Belehren? Und: 8 Uhr "früh"?? Das können nur Studenten oder Arbeitslose behaupten. Ich "maloche" schon um...
K. Schmidt:
Danke für das Stichwort Weihnachtsmarkt. Zu diesen wurde, z.B. von der DUH, aber auch einigen Politikern, aufgefordert die Beleuchtung wegzulassen oder zu minimieren. Und am letzten Samstag wurde groß dazu aufgerufen, für eine Stunde soviele Lichter wie möglich abzuschalten, als Zeichen für Klimaschutz...
Julia Frericks:
Die Ramadan-Beleuchtungen in Köln und Frankfurt sind wegweisende Initiativen. Die Lichter sorgen für eine festliche Stimmung, egal welcher Religion ich angehöre. Eine Stimmung, die auch bei vielen Nicht-Christen aufkommt, wenn sie z.B. einen Weihnachtsmarkt besuchen. In Köln ging die Initiative für...
K. Schmidt:
Soviel Geld, wie der Steuerzahler für die kath. Kirchen Jahr für Jahr in die Hand nehmen darf (ich meine nicht den Kirchensteuerzahler, sondern wirklich jeden!), soviel Beleuchtung kann man für die anderen Glaubensrichtungen doch gar nicht aufstellen, sonst schaffen wir die Dunkelheit ja komplett a...

Kreishaushalte in der Krise

K. Schmidt:
Die meisten der Landrätinnen und Landräte gehören doch einer Partei an, die Fraktionen der Kreistage auch. Ein Apell des Landkreistages an die Landesregierung ist nett, aber doch nicht mehr als ein unnötiger Umweg. Die Parteien, die sich auf der Landkreisebene finden, sind am Ende die gleichen, die...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service