TuS Koblenz gewinnt den Bitburger Rheinlandpokal

Schängel schaffen Sprung in den DFB-Pokal

Schängel schaffen Sprung in den DFB-Pokal

Die Sieger des Bitburger Rheinlandpokals 2017: TuS Koblenz. Foto: Fußballverband Rheinland

Salmrohr/Koblenz. Der Sieger des Bitburger Rheinlandpokals 2017 heißt TuS Koblenz: Das Team von Trainer Petrik Sander setzte sich unter den Augen von DFB-Präsident Reinhard Grindel am Himmelfahrtstag mit 2:1 (2:0) gegen den bisherigen Regionalliga-Konkurrenten und Titelverteidiger Eintracht Trier durch. Vor der stolzen Kulisse von 4112 Zuschauern im Salmtalstadion in Salmrohr und wohl einem Millionenpublikum vor den Fernsehern – die Partie fand im Rahmen des „Finaltags der Amateure“ statt und wurde von der ARD in einer Live-Konferenz mit sechs weiteren Spielen, die parallel stattfanden, übertragen – war die TuS das entschlossenere, bissigere Team und fuhr verdient den Titelgewinn ein.

In der Neuauflage des 2011er-Finals – im Trierer Moselstadion siegte die Eintracht seinerzeit mit 2:0 – hatte die TuS die erste Chance: Nach einem Freistoß von Andreas Glockner von halbrechts verpassten gleich zwei seiner Teamkameraden in der Mitte. Aus spitzem Winkel versuchte es dann Dejan Bozic; Triers Keeper Chris Keilmann konnte klären (10. Minute). Auf der Gegenseite hätte Muhamed Alawie mit einem Heber von der rechten Seite um ein Haar TuS-Schlussmann Sebastian Patzler überrascht (16.). Das aber sollte die einzige nennenswerte Chance der gerade aus der Regionalliga abgestiegenen Mannschaft von Interimstrainer Rudi Thömmes in der ersten Halbzeit gewesen sein. Anders die TuS, die in der 20. Minute mit 1:0 in Führung ging: Nachdem Julian Grupp von Christian Telch zu Fall gebracht worden war und Schiedsrichter Christoph Zimmer auf Freistoß entschieden hatte, hämmerte Kapitän André Marx den Ball aus 30 Metern noch abgefälscht ins Trierer Netz.

Koblenz jetzt klar tonangebend

Dieser Treffer gab der TuS Auftrieb. Nur sechs Minuten später düpierte Dimitrios Popovits die Trierer Verteidiger Michael Dingels und Florian Dingels am Sechzehner mit der Hacke und schloss dann überlegt ins lange Eck ab – 2:0. Viel fehlte nicht, und bereits vor der Pause wäre alles klar gewesen: Ein Heber von Kevin Lahn landete am Pfosten, Simon Maurer konnte gerade noch klären (45.).

Trier warf noch einmal alles nach vorne

Die Eintracht wehrte sich nochmal zu Beginn der zweiten Halbzeit. Ihre große Stärke bei Standardsituationen hätte die TuS in der 58. Minute jedoch fast zum 3:0 ausgenutzt: Marx schlenzte einen Freistoß an die Trierer Latte. Hinter den abprallenden Ball bekam Bozic aber keinen Druck mehr, sodass Keilmann keine Mühe hatte zu klären. Drei Minuten später verfehlte der 17-Meter-Schuss von Popovits das Ziel um Zentimeter. Aus spitzem Winkel prüfte Bozic dann Keilmann (65.). Jonathan Zinram probierte es auf der Gegenseite, scheiterte aber knapp (67.).

In der 83. Minute flammte nochmal Hoffnung im Trierer Lager auf: Zinram traf nach Telch-Ecke ins lange Eck. Antonyos Celik kam in der 90. Minute aus guter Position zum Schuss, stellte Patzler aber vor keine Probleme. Am Ende blieb es dann beim Sieg der Sander-Elf, der von den eigenen Fans frenetisch bejubelt wurde. Für die TuS Koblenz geht damit eine elfjährige Durststrecke zu Ende: Zuletzt ging der Bitburger Rheinlandpokal im Jahr 2006 ans Deutsche Eck (2:0 gegen die SG Roßbach/Verscheid). Insgesamt stehen für die Schängel nun fünf Pokalsiege zu Buche.

„Das war richtig toll. Meine Mannschaft hat das sehr gut gemacht – mit allem, was dazu gehört. Wir wollten den Sieg ein Stück weit mehr als der Gegner“, stellte TuS-Trainer Sander glücklich fest. Sein Pendant Rudi Thömmes war dagegen sehr enttäuscht: „Nach unserem Abstieg hätten wir uns hier ein wenig rehabilitieren können. Das aber haben wir verpasst, wir haben kein gutes Spiel gezeigt.“

Hochzufrieden zeigte sich FVR-Präsident Walter Desch: „Das war Werbung für den Amateurfußball. Es hat alles gepasst. Dazu haben nicht nur beide Mannschaften, sondern auch das Schiedsrichtergespann, der FSV Salmrohr und alle anderen, die für die Organisation verantwortlich waren, ihren Teil beigetragen.“ DFB-Chef Grindel hatte sich bereits einige Minuten vor dem Abpfiff wegen weiterer Termine verabschiedet. Walter Desch konnte aber ausrichten, dass auch Grindel vom Finale „sehr angetan“ gewesen sei.

Pressemitteilung Fußballverband Rheinland