Box-Union Weißenthurm e.V.

Starker Auftritt in derBox-Hochburg Bad Kreuznach

Starker Auftritt in der
Box-Hochburg Bad Kreuznach

Matthias Lohner (links) beherrschte seinen Gegner souverän. privat

Weißenthurm. Derzeit gönnen sie sich keine Pause: Nachdem sie am vergangenen Wochenende bei der Boxgala im Saarland eine solide Leistung gezeigt hatten, ging es für die Athleten der Weißenthurmer Box-Union nach Bad Kreuznach. Beim Willi-Gäns-Gedächtnisturnier wollte man sich weiter steigern und möglichst viele Siege erringen. Nachdem es im Vorfeld sowohl bei der Box-Union selbst, als auch bei den gegnerischen Vereinen einige krankheitsbedingte Ausfälle gab, blieb es am Ende nur zwei Weißenthurmer Faustkämpfern vorbehalten, die Stärke der Box-Union zu demonstrieren. Im fünften Kampf des Abends traf der Weltergewichtler Matthias Lohner auf Mathieu Marinelli vom BC Rumelange (Luxemburg). Matthias bewies erneut ein gutes Auge und spielte seine legendäre Beweglichkeit aus, die an Cassius Clay erinnert. So hatte Marinelli große Schwierigkeiten, den Weißenthurmer zu treffen: Wo immer er hinschlug, war Matthias schon wieder weg. Er pendelte die Angriffe des Gegners gekonnt aus und hatte sichtlich Freude daran, den Luxemburger ins Leere laufen zu lassen. Meist verpasste er jedoch die Gelegenheit zum sofortigen Gegenangriff, schlug insgesamt überraschend wenig. Wenn er angriff, so traf er zuverlässig und hart, während er selbst kaum mal etwas einstecken musste. Das rechte Auge seines Gegners zeugte ab Runde zwei davon. Seine Vereinskameraden, die zahlreich mitgereist waren, feuerten Matthias lautstark an und forderten mehr Angriffe, was Matthias in der letzten Runde zu beherzigen versuchte. Am Ende führte wohl seine Passivität dazu, dass das Kampfgericht unentschieden wertete.

„Wir wissen, dass die Kampfrichter im Rheinland Aktivität sehr stark in die Bewertung einfließen lassen. Dennoch waren wir von dem Urteil überrascht. Künftig heißt es für uns also Agieren statt Reagieren, damit unseren Boxern nicht durch solch fragwürdige Entscheidungen die Siege genommen werden. Schade für Matthias, der gern mit einem Sieg in der Tasche nach Hause gefahren wäre. Er hat sich viele sehr gute Kontermöglichkeiten herausgearbeitet und sie dann nicht konsequent genutzt. Daran werden wir arbeiten und dann werden es seine Gegner wirklich schwer haben“, so Trainer Serge Wunder.

In Kampf Nummer neun gab es eine etwas ungleiche, aber dennoch spannende Begegnung und zugleich den einzigen Frauenkampf des Abends: So stand die Weißenthurmer Bantamgewichtlerin Christina Nickenig der Lokalmatadorin Janet Martin aus Bad Kreuznach gegenüber, die im Federgewicht boxt. Es war jedoch nicht allein der Gewichtsunterschied, sondern vor allem der Altersunterschied, der einen Wertungskampf aufgrund der Wettkampfbestimmungen nicht zuließ, trennten die 16-jährige Kreuznacherin doch immerhin 21 Jahre von ihrer Weißenthurmer Kontrahentin. Dass es in dem Fight gar nicht um Sieg oder Niederlage ging, machten die beiden Boxerinnen aber sogleich vergessen. Gleich zu Beginn der ersten Runde stürmte Janet mit einem Schlaghagel auf Christina los, die zunächst große Mühe hatte, die kleinere Gegnerin auf Distanz zu halten. Sie fand dann aber schnell in den Kampf, wich den Schlägen der Kreuznacherin mit Sidesteps aus, die sie mit knackigen Körperhaken kombinierte. Janet zwang Christina immer wieder in den Infight, stand jedoch dann zu nah, um Schlagwirkung zu erzielen. Die Weißenthurmerin löste sich schnell von ihrer Gegnerin und versuchte, den Kampf von der Ringmitte aus zu kontrollieren. Das gelang ihr ab der zweiten Hälfte der zweiten Runde zunehmend besser, als ersichtlich wurde, dass Janet das hohe Tempo, mit dem sie begonnen hatte, nicht halten konnte. Die Weißenthurmerin bewies die größere Ausdauer und konnte sich in Runde drei noch einmal deutlich steigern. Sie hielt ihre Gegnerin jetzt auf Distanz und bearbeitete sie mit schnellen Geraden zum Kopf, da auch die Deckungsarbeit der Kreuznacherin nachließ. Beide Boxerinnen konnten am Ende zufrieden mit ihren guten Leistungen sein und bedankten sich bei Trainern und Veranstalter, die dieses ungleiche Duell ermöglicht hatten.

Nähere Infos zu Aktivitäten und Training der Weißenthurmer Boxer gibt es im Internet unter www.boxunion.de.