Nachruf

Trauer um Heinz Schweden

Pionier des Frauenfußballs mit 87 Jahren verstorben

Trauer um Heinz Schweden

Heinz Schweden (†).Foto: Privat

08.08.2017 - 09:20

Bad Neuenahr. Einer der großen Pioniere des Frauenfußballs in Deutschland und SC 13 Gründungsmitglied, Heinz Schweden, ist am Freitagmorgen im Alter von 87 Jahren im Maria Hilf Krankenhaus in Bad Neuenahr verstorben. Mit Heinz Schweden verliert nicht nur der SC 13 Bad Neuenahr eine große Persönlichkeit, sondern auch der gesamte deutsche Frauenfußball. Ohne ihn hätte es die Entwicklung dieser Sportart in Deutschland nicht gegeben. Das ausdrückliche Mitgefühl und Beileid gilt zunächst einmal seiner Witwe Dagmar Schweden, die die Pflege ihres Mannes stets mit ihrem Engagement im erweiterten Vorstand des SC 13 verband und immer mit Rat und Tat den Entscheidungsträgern zur Seite stand.

Gemeinsam mit H.G. Hansen war Heinz Schweden die Triebfeder, als es Ende der 1960er Jahre darum ging, den Frauenfußball salonfähig zu machen. Als erster Trainer einer Frauenmannschaft in Bad Neuenahr trotzte er allen Warnungen des DFB und nahm mit seinen Schützlingen an der inoffiziellen Weltmeisterschaft in Italien, genauer in Neapel teil. Dort spielte seine Mannschaft als Vertretung für Deutschland vor 60 000 Zuschauern, was anschließend einen Besuch im Aktuellen Sportstudio beim unvergessenen Harry Valerien zu Folge hatte. Gemeinsam mit Martina Arzdorf berichtete er dort über die Erlebnisse in Italien, aber auch über die Reaktionen der DFB Führungsriege, die keineswegs begeistert war. Dennoch wurde der Frauenfußball 1970 offiziell erlaubt und Bad Neuenahr zur Hochburg.

1978 dürfte er sehr stolz auf sein Schaffen gewesen sein, denn der SC 07 Bad Neuenahr gewann die deutsche Meisterschaft, was maßgeblich auf die Arbeit Heinz Schwedens begründet war.

Doch er ruhte sich jetzt nicht aus und agierte über lange Jahre als Jugendleiter des SC 07 und zeichnete sich als Organisator der legendären Maiturniere im Apollinarisstadion aus. Selbst als er sich aktiv aus dem Vereinsgeschehen zurückzog, ließ er es sich nicht nehmen, die Heimspiele in der Frauenfußball Bundesliga zu besuchen und auch hier mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Als Gründungs- und Ehrenmitglied des SC 13 Bad Neuenahr blieb er dem Frauenfußball bis zuletzt treu.

Eine besondere Freude erfuhr Heinz Schweden dann noch einmal vor zwei Jahren, als die Wanderausstellung „Pioniere des Frauenfußballs“ im Rathaus der Kurstadt Halt machte und er die Eröffnungsrede hielt. Sichtlich ergriffen lauschten damals die Besucher, unter ihnen auch viele Weggefährtinnen aus vergangener Zeit, den Worten eines großen Pioniers.

Auch der Kurstadt Cup zauberte noch einmal ein zufriedenes Lächeln in sein Gesicht, denn er wusste damit, dass sein Erbe weiter fortgesetzt wird. SC 13 Präsident Michael Saal war von der Nachricht des Todes von Heinz Schweden sichtlich geschockt und meinte: „Wir drücken der Familie von Heinz Schweden unser tiefstes Mitgefühl aus. Heinz Schweden war stets ein tadelloser Sportsmann und bleibt auch der ehemaligen Konkurrenz immer in guter Erinnerung. Es ist ein großer Verlust, nicht nur für seine Angehörigen, sondern auch für den kompletten SC 13 Bad Neuenahr.“

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