Handball der Turnerschaft Bendorf 1861 - 1890 e.V.

Verrücktes Derby

Bendorf. Derbys haben weitläufig den Ruf, eigene Gesetze zu schreiben. Am Freitagabend war es beim Spiel der Turnerschaft Bendorf beim Lokalrivalen in Urmitz wieder einmal Zeit, neue Gesetze zu verabschieden. Regel 1: Tore sind silber, Pfostentreffer sind gold. Regel 2: Foul ist nicht gleich Foul. Regel 3: Wer lange führt, verliert!

Unter diesem Motto gab die TSB nach 56-minütiger Führung die Partie kurz vor der Zielgeraden aus der Hand und verlor 26:25. Nach einem moderaten Start schaltete die Bendorfer Truppe ab der 13. Spielminute den Turbo ein. Vom 6:6-Zwischenstand zog die Turnerschaft auf 7:10 davon und zeigte klar die weitere Zielrichtung auf. Doch die Deckungsarbeit passte mit der Absicht, frühzeitig ein größeres Polster zu erspielen, nicht überein. Die Hausherren arbeiteten sich durch die Bendorfer Hintermannschaft und blieben in Schlagdistanz. Hinzu kamen vereinzelt technische Fehler. Zum Seitenwechsel führte die TSB dennoch mit 10:13. Spielhälfte zwei begann aus Bendorfer Sicht ideal. Ömer Acar und Moritz Gutfrucht trafen blitzschnell, die TSB führte 10:15. Jedoch währte der Fünf-Tore-Abstand nicht lange. In der 36. Minute leuchtete ein 13:16-Zwischenstand an der Anzeigetafel auf. Noch immer war nichts passiert, die Falken waren nach wie vor auf der Siegerstraße.

Mit zunehmender Spieldauer wägte sich Bendorf in Sicherheit. Über 14:18, 15:18 und 18:20 spielte die Zeit für die Gäste. Doch Urmitz kämpfte sich in die Partie hinein. Man sah förmlich, wie die Turnerschaft Minute um Minute das Spiel schleichend aus den Händen verlor. Viele Fehlwürfe und eine unzureichende Deckungsarbeit, öffneten dem SVU Tür und Tor. Über Gegenstöße und einfache Tore aus dem Rückraum glichen die Hausherren in der 52. Minute dann erstmals wieder aus (22:22). Unbeeindruckt legte Bendorf im Angriff noch einmal einen Zahn zu und ging in Führung. Im Gegenzug fiel jedoch direkt der Ausgleichstreffer. In Unterzahl kassierte die TSB drei Minuten vor dem Abpfiff den Rückstand (25:24). Als dann erneut Wurfpech dazu kam, machten die Örmser den Deckel drauf. Zwar wurde ein klares Foul in dieser entscheidenden Situation nicht geahndet, dennoch hat sich die Turnerschaft diese vermeidbare Niederlage selbst zuzuschreiben. Die Partie hätte mit mehr Einsatz bereits frühzeitig eingetütet werden können, so aber geht der Glückwunsch an die beherzt kämpfenden Urmitzer.

Am kommenden Samstag steht der Saisonabschluss im Bendorfer Handballtempel „WRG-Arena“ an. Um 19.30 Uhr empfängt die TSB den Rheinlandmeister, die SG Gösenroth/ Laufersweiler.

Es spielten für Bendorf: Conni Becher, Lars Dreidoppel, Felix Kersten, Jannis Hofmann, Lucas Litzmann (4), David Mohrs (5/2), Marco Lebernegg (2), Ömer Acar (3), Christian Schaub (6), Moritz Gutfrucht (5); im Tor: Matthias Kunz, Björn Boinski.