Reiner Plehwe im Club 100 aufgenommen

„Willkommen im Club“

„Willkommen im Club“

Walter Desch, Präsident des FVR, Jürgen Hesch, Norbert Ochtendung, Vorsitzende des DJK Kruft/Kretz und Reiner Plehwe, Geschäftsführer DJK Kruft/Kretz, der in den Club 100 aufgenommen wurde. UBU

„Willkommen im Club“

Menschen mit und ohne Handicap im gemeinsamen Trainingscamp im Krufter Vulkanstadion.

Kruft. Dass Freude am Sport verbindet, zeigte sich wieder einmal mehr beim Inklusionscamp der DJK Kruft/Kretz, das vergangene Woche bereits zum sechsten Mal im Krufter Vulkanstadion über die Bühne, beziehungsweise über den Rasen ging. An zwei Tagen spielten Sportler mit und ohne Handicap gemeinsam Fußball. Rund 120 Spieler verschiedener Altersgruppen von Förderschulen, Werkstätten und Wohnheimen, waren ebenso am Start, wie Fußballer und Vereine aus der Region. In gemischten Gruppen von etwa zehn bis 14 Personen, absolvierten die jungen Kicker Übungen an verschiedenen Stationen. So lernten sie Torschüsse, Pässe und Kopfbälle. Alle Übungen waren partnerschaftlich angelegt, wobei auch die Kommunikation nicht zu kurz kam. Dass zum Auftakt der Veranstaltung am Mittwoch neben den zahlreichen Zuschauern auch überregionale Gäste aus Politik und Sportinstitutionen ins Krufter Vulkanstadion kamen, hatte einen ganz besonderen Grund. So hieß es für Reiner Plehwe, Geschäftsführer des DJK Kruft/Kretz „Willkommen im Club“. Plehwe wurde im Rahmen des Inklusionsfußballcamps offiziell in den DFB-Club-100 aufgenommen und darf jetzt unter anderem mit seiner Gattin das WM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Norwegen im September in Stuttgart besuchen, ein VIP-Programm ist inklusive. Die Ehrung wurde durch Walter Desch, Präsident des Fußballverbandes Rheinland (FVR) vollzogen. Dabei hob Desch insbesondere das sportlich soziale Engagement des 48-jährigen Krufter hervor. Allen voran das Inklusionsfußballcamp, das auf Initiative von Plehwe vor sechs Jahren in Kruft an den Start ging. „Was die DJK Kruft/Kretz geleistet habe, sei bundesweit bemerkenswert“, lobte Desch auch die Vorsitzenden des Vereins, Norbert Ochtendung und Jürgen Hesch, die mit zwei kleinen Toren für den Verein vom DFB belohnt wurden.

Fußball ist mehr als

gewinnen und verlieren

Reiner Plehwe, der sich neben der Auszeichnung noch über eine Urkunde des DFB sowie einen Chronografen freuen darf, gibt sich bescheiden. „Natürlich freue ich mich über die Anerkennung“, so Plehwe. „Dass das Camp so gut ankommt und dank zahlreicher Freunde und Helfer so gut läuft, ist für mich jedoch die größte Belohnung“, betont der Geschäftsführer des Vereins, dessen Karriere in Kruft zunächst als Spieler und später als Trainier begonnen hatte. „Fußball ist mehr als gewinnen und verlieren“, betont Plehwe. Er investiere viel Zeit in das Ehrenamt, weil es ihm viel zurückgebe, so der Sportler. „Ich schöpfe daraus Kraft und Energie“. Die Idee zu dem Camp sei seinerzeit aus einer gemeinsamen Überlegung mit Rene Bonn, dem sportlichem Leiter des Camps, entstanden. „Bei dem gemeinsamen Camp zählen nicht Leistung und Ehrgeiz, sondern Lebensfreude, gleichberechtigte Teilhabe und Respekt für jede individuelle Leistung. Mit unserer Idee fanden wir auch schnell Unterstützung bei anderen Sportvereinen, wie beispielsweise dem TV Kruft, dem FC Plaidt, DJK Plaidt sowie bei der Ortsgemeinde. So ist das Camp auch im Jahresprogramm von „Einfach gemeinsam – Sport in Kruft“ eingebunden. Neben den Trainern und Übungsleitern der genannten Vereine, engagieren sich auch Spieler der DJK Kruft/Kretz. „Mir macht es sehr viel Spaß, den Jungs zur Seite zu stehen“, sagt beispielsweise Paul Meißner, von den „Alten Herren“. Der 32-Jährige empfinde ein Glücksgefühl, wenn er die Schüler so befreit Fußball spielen sehe. „Das Camp ist super“, schwärmt Teilnehmer Maik Regehr von der Carl Orff-Schule Neuwied-Engers. „Ich war bereits im letzten Jahr dabei und habe hier wieder viel dazugelernt.“ Sein Schulkamerad, der 15-jährige Kenneth Drothen, will die neu erworbenen „Tricks“ gleich in seinem Verein in Oberbieber umsetzen. Laura Trautmann lobte vor allem die Leistungen der Sportvereine DJK und TV Kruft. Die Referentin der Koordinierungsstelle vom Landessportbund, der das Camp in seinen Anfängen mit unterstützt hatte, betonte, dass sie immer nach „Best Practice“ Projekten Ausschau halte, die beispielhaft für andere Vereine seien. „Dieses Camp ist ein solches Projekt“, betont Trautmann. Diesem Lob schloss sich auch Walter Merten, Vorsitzender des Fußballkreises Rhein-Ahr an, der die Veranstaltung neben der Ortsgemeinde Kruft, Special Olympics Rheinland-Pfalz und der Carl-OrffSchule Neuwied, die Veranstaltung unterstützt. -UBU-