Windhagen. Im Kellerduell der Fußball-Rheinlandliga trennten sich der SV Windhagen und der TuS Oberwinter nach einer lebhaften und spannenden Nachholbegegnung mit einem für die Gastgeber schmeichelhaften 1:1 (0:0)-Unentschieden. „Wir hatten heute den Papst in der Tasche. Für Abstiegskampf war das viel zu wenig, was wir gezeigt haben“, bestätigte SV-Trainer Lothar Paulsen nach der Partie.

„Wir haben zwei Punkte verschenkt. Nach der 25. Minute haben wir das Spiel dominiert, waren klar besser und hatten eine Vielzahl an klaren Torchancen“, ärgerte sich TuS-Trainer Tomas Lopez, der zunächst eine Heimelf erlebte, die wie die Feuerwehr begann. Hauptakteur war hier der Windhagener Angreifer Matthias Metzen, über den immer wieder torgefährliche Aktionen liefen. So auch in der achten Minute, als Oberwinters Abwehrspieler Muhammed Dogan den Ball nach einer Metzen-Flanke zur vermeintlichen 1:0-Führung der Gastgeber ins eigene Tor abfälschte. Schiedsrichterin Christina Hehn aus Vallendar hatte jedoch eine Abseitsstellung gesehen.

Vier Minuten später verpassten gleich zwei Mitspieler die starke Vorarbeit von Metzen. In der 15. Minute spielte Metzen Pawel Klos mustergültig frei, der den Ball am langen Pfosten vorbeizog. In der Folgezeit ließ das energische Auftreten der Platzherren immer mehr nach, die Gäste übernahmen das Kommando, ohne aber nennenswerte Tormöglichkeiten herauszuspielen.

Das änderte sich nach Wiederanpfiff, denn jetzt beherrschten die Lopez-Schützlinge die Szenerie und drängten die Gastgeber in die Defensive. Oberwinters Offensivstärke fruchtete in der 68. Minute: Nach einem Lattentreffer von Tim Palm war Thomas Enke zur Stelle und köpfte den Abpraller zur 1:0-Führung in den Kasten.

In der Folgezeit stand immer wieder der einheimische Torwart Julian Schmitz im Mittelpunkt des Geschehens, er entwickelte sich zum überragenden Akteur seiner Elf. So glänzte er in der 73. Minute, als er einen Kopfball von Enke mit einer Glanzparade entschärfte. Vier Minuten später tauchte wieder einmal Metzen im Gästestrafraum auf. Sein Kopfball wurde von Mirco Koll ins eigene Tor zum 1:1-Ausgleich abgefälscht. Ein Fauxpas, der nicht ins Gewicht gefallen wäre, hätte Enke eine seiner beiden klaren Tormöglichkeiten in der Schlussminute genutzt. Der TuS-Torgarant hätte die Partie allein entscheiden können, hatte aber Pech mit einem Kopfball an die Querlatte (90.). Eine Minute später schob er den Ball völlig frei aus drei Metern neben das Gehäuse der Gastgeber.

Fazit: Nach fünf Niederlagen in Folge hat der Aufsteiger aus Oberwinter in Windhagen einen wichtigen Punkt eingefahren. Das Unentschieden im Kampf um den Ligaverbleib fühlte sich aber schon eher wie eine Niederlage an. Abgesehen davon, dass der Punktgewinn aufgrund der Tabellensituation nur wenig weiterhilft, fehlte der Lopez-Elf wieder einmal das berühmte Quäntchen Glück. Sie hätte den Platz eigentlich als Sieger verlassen müssen.

TuS Oberwinter: Kauert, Irmgartz, Merken, Doll, Dogan, Groß (88. Münch), Sonntag, Gemein, Schweigert, Thünker (68. Palm), Enke.

Schiedsrichter: Christina Hehn (Vallendar).

Zuschauer: 100.

Torfolge: 0:1 Thomas Enke (68.), 1:1 Mirco Koll (78., Eigentor). LS