Fußball-Rheinlandligist SG Eintracht Mendig/Bell bereitet sich seit gut einer Woche auf die neue Saison vor

Zurück zu den eigenen Wurzeln

Zurück zu den eigenen Wurzeln

Laufeinheiten prägen natürlich auch die Vorbereitungszeit bei der SG Eintracht Mendig/Bell.SK

Zurück zu den eigenen Wurzeln

Zurück zu den eigenen Wurzeln

Zurück zu den eigenen Wurzeln

Mendig. Seit gut einer Woche bereitet sich Fußball-Rheinlandligist SG Eintracht Mendig/Bell auf die neue Saison vor, die am Samstag oder Sonntag, 29. oder 30. Juli, beginnen wird. Am Dienstag, am Mittwoch und am Freitag der vergangenen Woche bat Trainer Cornel Hirt, der die Nachfolge von Florian Stein angetreten und einen Zwei-Jahres-Vertrag an der Brauerstraße unterzeichnet hat, zu „drei Laufeinheiten mit fußballerischen Einlagen“, wie sich SG-Vorsitzender Harald Heinemann wegen der hohen läuferischen Belastung in der Vorbereitungszeit bei zum Teil extremen Temperaturen süffisant ausdrückte.

Die genauen Termine für die Meisterschaftssaison werden während einer Tagung beim Fußballverband Rheinland in Koblenz am Mittwoch, 12. Juli, oder am Mittwoch, 19. Juli, festgelegt. Ob die Eintracht zu Hause im Junkers-Proff-Stadion oder auswärts startet, steht auch noch nicht fest, Sonderwünsche der Vereine sollen in der Zukunft nicht mehr berücksichtigt werden.

Sicher ist nur, dass es keinen Mittwoch-Spieltag geben wird, dass es sich um eine 18 Klubs umfassende Liga handeln wird und dass keiner der Verantwortlichen eine solch aufregende Spielzeit wie 2016/2017 erleben möchte. „Nicht noch einmal“, äußerte sich der Sportliche Leiter Frank Schmitz gebetsmühlenartig. „So was braucht kein Mensch.“ Heinemann bestätigte ihn: „Hinten raus war es natürlich sensationell, aber diese Saison hat wahnsinnig am Nervenkostüm gezehrt. Wir wollen diesmal den Klassenverbleib frühzeitig in trockenen Tüchern haben, feiern können wir am letzten Spieltag dann immer noch, am besten vor heimischem Publikum. 2018/2019 streben wir einen gesicherten Mittelfeldplatz an, wenn unser Plan bis dahin aufgehen sollte.“

Bei der Kaderplanung wurde Wert darauf gelegt, dass „Spieler mit Stallgeruch“ verpflichtet wurden. „Wir wollen zurück zu den eigenen Wurzeln“, so Schmitz über die Neuverpflichtungen Sebastian Mintgen (SG Mülheim-Kärlich), Jörg Jenke (TuS Mayen) und Milan Rawert (FC Plaidt), die alle schon das Eintracht-Trikot getragen haben. In diese Kategorie fällt auch Kapitän Florian Schlich, der von einem Wechsel zum A-Ligisten FC Plaidt absah und praktisch als eine Art Neuverpflichtung angesehen werden kann.

Viele Neuzugänge

Völlig neu an der Brauerstraße sind Tim Aus der Wieschen (SC Niederzissen), Cagri Boyraz (Cosmos Koblenz), Angelo Heid (SG Mülheim-Kärlich), Mustafa Madanoglu (TuS Koblenz U19), Torhüter Niklas Nett (FC Plaidt), Manuel Oster (SG Feldkirchen), Moritz Pies (FC Plaidt), Tobias Schmitz (SG Mülheim-Kärlich) und Florian Wirths (SG Altenkirchen).

Da mit Charles Butte, der im August auf unbestimmte Zeit in seine Heimat USA zurückkehren wird, Damir Mrkalj, Lars Bohm und Kevin Kostrewa (alle zum Ligakonkurrenten TuS Koblenz II) sowie Mittelfeldregisseur Niklas Heinemann (zum Lokalrivalen TuS Mayen) gleich fünf Leistungsträger den Verein verlassen haben, steht die SG Eintracht Mendig/Bell wieder einmal vor einem großen Umbruch. Zudem haben auch Tobias Schumacher (FC Plaidt) und Max Sauerborn der SG den Rücken zugedreht. „Wir haben uns aber im Rahmen unserer Mittel verstärkt und sind gleichmäßig bestückt“, so der Sportliche Leiter. „Wenn noch etwas gehen sollte, halten wir die Augen offen, aber momentan besteht kein akuter Handlungsbedarf.“

Das ist auch der Tatsache geschuldet, dass Torjäger Stephan Schikora, der mit zahlreichen wichtigen Treffern entscheidenden Anteil am Klassenverbleib hatte, weiterhin als Stand-by-Spieler dem 23-Mann-Kader angehören wird. Auch Torhüter Jan Heinemann hat seinen Entschluss, seine Karriere zu beenden, revidiert: Er hängt zumindest noch ein Jahr dran. Seine hartnäckigen Rückenprobleme und die Schmerzen nach seiner Ellbogen-Operation hatten ihn ins Grübeln gebracht.

Neuzugang Oster entpuppte sich allerdings gleich als Pechvogel, als er sich am drittletzten Spieltag der vergangenen Saison einen Kreuzbandriss zuzog. Frühestens nach der Rückrunde wird er wieder zur Verfügung stehen. Verpassen wird er auf jeden Fall das erste Vorbereitungsspiel, das am Sonntag, 2. Juli, um 13 Uhr im Rahmen der Sportwoche des TuS Ahbach in Leudersdorf auf dem Programm stehen wird: Gegner ist der luxemburgische Erstligist FC Victoria Rosport.

Da soll der Wunsch des Vorsitzenden zumindest in Ansätzen erfüllt werden. „Wir haben in den vergangenen zwei Jahren unsere Zuschauer vergrault“, räumte Heinemann ehrlich ein. „Früher waren es häufig 350 Besucher, zuletzt vielleicht noch 220. Mit vernünftigem Fußball wollen wir unsere Fans wieder an die Brauerstraße locken.“