Firmlinge der Pfarreiengemeinschaft Vallendar

Gemeinschaft erleben

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Die Firmlinge verbrachten gemeinsam ein ereignisreiches Wochenende.

Gemeinschaft erleben

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Mit Plakaten waren die Firmlinge in der Stadt unterwegs.Privat

Vallendar / Westerburg. Seit einigen Monaten läuft die Firmvorbereitung in der Pfarreiengemeinschaft Vallendar auf Hochtouren. In drei thematischen Großtreffen und in vielen Gruppenstunden der Kleingruppen setzen sich die rund 35 Jugendlichen mit den zentralen Fragen ihres Glaubens auseinander und versuchen, Nächstenliebe und Christsein in einigen Projekten in die Tat umzusetzen.

Dass es bei der Firmung und im Glauben vor allem um Gemeinschaft geht, sollten die Firmlinge bei einem gemeinsamen Wochenende erleben. So machten sich die Firmlinge aus Vallendar, Urbar und Niederwerth am Freitag, 05. Mai auf den Weg in das Schullandheim „Solingen“ in Westerburg. Dort angekommen, wurden erst einmal die Zimmer bezogen und das Haus erkundet, bevor Pater Kiefer und sein Team die Firmlinge begrüßten. Nach einem kurzen Spiel zum Kennenlernen, durften alle die Erfahrung machen, wie wichtig Vertrauen für eine gelingende Gemeinschaft ist. Die Hälfte der Gruppe wurde mit Augenbinden blind gemacht. Nun mussten je ein „Sehender“ und ein „Blinder“ durch das Haus laufen. Nach einiger Zeit wurde gewechselt und so konnte jeder erfahren, was es bedeutet, dem anderen vertrauen zu müssen und zu können und wie groß die Verantwortung ist, den anderen zu lotsen.

Als sich alle auf dem Parkplatz vor dem Haus eingefunden hatten, bekamen nun alle die Augen verbunden und die Gruppe hatte die Aufgabe, gemeinsam in den Speisesaal zu finden und dort am Tisch Platz zu nehmen. Dabei war es besonders wichtig, niemanden zu verlieren und nicht mit den unzähligen Hindernissen im Haus zu kollidieren. Besonders die Treppe stellte hierbei eine Herausforderung dar. Bestärkt durch die positive Erfahrung, dass alle unbeschadet im Speisesaal ankamen, wurde nun erst einmal gegessen.

Nach dem Essen und einer kleinen Pause ging es dann um die Frage „Können Eier fliegen?“. Zugegeben, diese Frage beantwortet sich eigentlich von selbst, doch bei dieser Übung ging es darum, wie gut eine Gruppe zusammenarbeiten und verschiedene Fähigkeiten gewinnbringend einbringen kann. Die große Gruppe wurde also aufgeteilt und jede Kleingruppe bekam einen Umschlag mit verschiedenen Materialien, sowie ein rohes Ei zur Verfügung gestellt. Nun hatte jede Gruppe eine Stunde Zeit, um unabhängig voneinander ein Flugobjekt für das rohe Ei zu entwickeln. Dabei ging es vor allem um die Kreativität, denn auch ein Name und eine Präsentation für das Flugobjekt mussten ausgearbeitet werden. Dabei konnte jedes Mitglied der Gruppe seine individuellen Fähigkeiten einbringen. Nach den sehr gelungenen Präsentation, ging es also zum Jungfernflug für die Flugobjekte. Aus dem ersten Stock des Landschulheims wurden die Eier fallengelassen und flogen danach, mehr oder weniger schnell, zu Boden. Leider überlebte kein Ei den Flug, aber viel wichtiger war auch die Erfahrung, dass man in einer Gruppe zusammenarbeiten kann und dass dabei jeder Einzelne wichtig ist.

Der Abend konnte dann frei gestaltet werden und natürlich durften auch einige gemeinsame Runden des Spiels „Werwölfe von Düsterwald“ nicht fehlen. Um 22.30 Uhr versammelte man sich dann rund um das Lagerfeuer vor dem Haus, um den Tag mit einem kurzen Wortgottesdienst mit Agapefeier abzuschließen. Pater Kiefer lenkte den Blick hierbei noch einmal auf das Erleben von Gemeinschaft im Glauben und in der Bibel. Begleitet von Gottes Segen und vielen schönen Eindrücken gingen an diesem Abend alle ins Bett. Noch lange wurde auf den Zimmern zusammengesessen, gespielt und gequatscht.

Am nächsten Tag stand nach dem Frühstück und einem Aufwärmspiel, bei dem die Firmlinge gemeinsam gegen das Team antreten mussten, ein kreatives Element auf dem Programm. Ein kurzer Filmimpuls stellte ein Experiment eines dänischen Fernsehsenders vor. Dabei ging es darum, Menschen nicht in Schubladen zu stecken, sondern herauszustellen, was uns, unabhängig von Hautfarbe, Herkunft und Religion miteinander verbindet. „Und plötzlich ist da ein wir“- mit diesem aussagekräftigen Satz endet der Filmausschnitt. Nun hatten die Firmlinge die Aufgabe, sich selbst ein Projekt zu überlegen und dieses in der Fußgängerzone von Westerburg umzusetzen.

In kleinen Gruppen zogen die Firmlinge los und setzten ein Zeichen für die Gemeinschaft. Plakate wurde geschrieben, Interviews geführt, Umfragen durchgeführt und mit Kreide auf die Straße gemalt. „Hier ist wir“ stand in einem riesigen Herz auf dem Dorfplatz von Westerburg. Im Anschluss wurden die Projekte vorgestellt und besprochen.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen standen dann noch einige erlebnispädagogische Übungen zum Erleben von Gemeinschaft auf dem Programm. Gegen 16 Uhr endete ein ereignisreiches Wochenende und die Firmlinge machten sich mit vielen schönen Eindrücken auf dem Heimweg. An diesem Wochenende ist deutlich geworden, wie wichtig eine funktionierende Gemeinschaft für unser Leben und unseren Glauben ist und wie einfach man aus vielen unterschiedlichen Menschen ein „WIR“ machen kann.