SPD-Fraktion ist gegen weitere Verdichtung

Wie groß und dicht in Weitersburg?

SPD möchte höchstens vier Wohnungen pro neuem Gebäude

Wie groß und
dicht in Weitersburg?

Auf dieser Baulücke soll die Wohnanlage mit zwölf Wohnungen entstehen. Foto: SPD Weitersburg

22.05.2017 - 14:41

Weitersburg. Wie groß und dicht soll in Weitersburg gebaut werden? Diese Frage wurde durch den Antrag eines Investors aufgeworfen, der auf einer der letzten Baulücken an der Ringstraße mit Rheinblick eine Wohnanlage mit zwölf Wohneinheiten errichten will.

Weil das Bauvorhaben nicht den Festsetzungen des rechtskräftigen Bebauungsplanes entspricht, hat der Investor im September 2016 den Antrag auf Änderung des Planes gestellt und sich bereit erklärt, die Kosten für das Verfahren zu übernehmen. Anfang 2017 hat der Gemeinderat Weitersburg den Beschluss gefasst, das Verfahren zur Änderung des Bebauungsplanes einzuleiten.

Als ehemals ländliche Gemeinde zeichnet sich Weitersburg dadurch aus, dass hier überwiegend Ein- bis Zweifamilienhäuser stehen und große Mietshäuser mit vielen Parteien bisher Ausnahmen geblieben sind. Nach unserer Auffassung sollte dieser lockere Charakter erhalten und eine zu starke Verdichtung vermieden werden. Neben den negativen gestalterischen Aspekten führt der Bau von großen Geschosswohnungsbauten langfristig auch zu einer Änderung der Bevölkerungsstruktur in Weitersburg.

Auch wenn manch einer jedes neue Bauvorhaben und Baugebiet grundsätzlich begrüßt, plädiert die SPD-Fraktion für mehr Augenmaß und Zurückhaltung, da neue Bauvorhaben den Ort dauerhaft prägen.

Die SPD-Fraktion hat daher den Antrag gestellt, in den Bebauungsplan eine Regelung aufzunehmen, dass in einem neu gebauten Wohngebäude maximal vier Wohnungen entstehen können. Das Baugesetzbuch sieht eine solche Regelungsmöglichkeit ausdrücklich vor.

Aufgrund der stark gestiegenen Grundstückspreise und Mieten, ist es verständlich, dass jedes noch freie Grundstück möglichst dicht bebaut werden soll. Dies sieht man derzeit in Weitersburg oft. Aber auch bei „nur“ vier Wohneinheiten pro Gebäude sollte es für Eigentümer und Investoren möglich sein, eine attraktive Rendite zu erwirtschaften.

Auch die Verfügbarkeit von Parkplätzen ist problematisch. Derzeit müssen in Weitersburg gemäß Stellplatzverordnung pro neu gebaute Wohnung 1,5 private Stellplätze – also zum Beispiel bei zwei Wohnungen nur drei Stellplätze – bereitgestellt werden. Viele Familien haben jedoch zwei oder mehr Autos. Wegen fehlender privater Stellplätze müssen diese dann im Straßenraum abgestellt werden. Daher ist es in Weitersburg oft schwierig, auf der Straße einen freien Stellplatz zu finden. Die zahlreichen parkenden Autos hemmen den fließenden Verkehr, der durch die fortschreitende Bebauung stetig zunimmt.

Um dieses Problem zu mildern, hat die SPD-Fraktion angeregt, bei der Änderung des Bebauungsplanes die Vorgabe aufzunehmen, dass pro neu gebaute Wohnung zwei Stellplätze nachgewiesen werden müssen. Gemäß Landesbauordnung ist dies durch die Aufnahme örtlicher Bauvorschriften in den Bebauungsplan möglich.

Wir hoffen, dass unser Antrag im Gemeinderat eine Mehrheit findet. So kann zumindest ein kleiner Beitrag dazu geleistet werden, den Wohnwert von Weitersburg zu erhalten und die negativen Folgen der fortschreitenden Bebauung und Verdichtung zu minimieren.

Alle Bürger haben die Möglichkeit, bei der anstehenden Offenlage des Entwurfes des Bebauungsplanes Ihre Bedenken und Anregungen vorzubringen. Den Antrag des Investors und die Planunterlagen zum Bebauungsplan finden Sie unter: www.spd-weitersburg.de

Pressemitteilung der

SPD-Fraktion

im Gemeinderat Weitersburg

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