-Anzeige-Gesellenprüfungen und Wettbewerbe stärker nutzen

Das Handwerk musssich besser präsentieren

Das Handwerk muss
sich besser präsentieren

Mit dem Gesellenstück von Benjamin Schwarz tritt die Schreinerei Karl Kindler beim Wettbewerb „Gute Form“ an. privat

Bad Breisig. Kreative Formen aus Holz, formschön kombiniert mit Metall und integrierten Lichtinstallationen, Schönheit und Funktionalität – wie gegossen in ein Möbelstück: Die Lossprechungsfeier der Schreiner-Innung des Kreises Ahrweiler brachte zutage, welche Talente im heimischen Handwerk zur Reife gelangen. Gleich zwei dieser Talente aus dem Heimatkreis dürfen sich auf Landesebene im Wettbewerb „Gute Form“ mit den Altersgenossen aus ganz Rheinland-Pfalz messen: Timm Neunheuser von der Schreinerei „holzwerk“ aus Grafschaft-Gelsdorf und Benjamin Schwarz von der „Meisterschreinerei Karl Kindler“ aus Bad Breisig.

Sichtlich stolz zeigten sich auch die Lehrherren Judith Cramer (holzwerk) und Stephan Kindler (Karl Kindler). „Wenn wir künftig nicht alle in denselben Kaufhausmöbeln wohnen wollen, dann muss unser Handwerk auch zeigen, was es kann“, so Stephan Kindler. Das Handwerk insgesamt habe ein Imageproblem. „Zu Unrecht“, wie er findet. Viele Handwerksbetriebe seien viel innovativer als ihr Ruf. Schreinereien seien längst nicht mehr allein mit Handhobel und Holzsäge unterwegs. „Laptop und Schreinerhobel gehören bei uns seit Jahren zusammen.“ Moderne, zum Teil computergesteuerte, Maschinen erleichtern die Arbeit vor Ort und ermöglichen ein kreatives Design, das individuell und passgenau für die Kunden angefertigt wird. So entstehen Produkte, die nicht von der Stange erhältlich sind. Der Kunde hat die Wahl, welche Materialien und Formen dabei zum Einsatz kommen.

Auch für Auszubildende sei der Beruf spannender geworden. „Vom Design über das Austüfteln der Funktionalitäten bis zur Umsetzung der Idee über die Arbeit mit Holz ist alles dabei“, erklärt Stephan Kindler.

In vielen Handwerksbereichen seien ähnliche Fortschritte erreicht worden. Das Problem: Viele Menschen wissen das nicht. Die Innungsarbeit habe sich in den letzten Jahrzehnten vielleicht zu sehr um sich selbst gedreht. Jetzt, wo der Facharbeitermangel für alle spürbar sei, gerate aber einiges in Bewegung. „Diesen Schwung müssen wir nutzen“, so Stephan Kindler. „Mit verbesserter Werbung und Öffentlichkeitsarbeit aber auch mit Veranstaltungen auf denen wir unsere Leistungen gemeinsam präsentieren, müssen wir unsere Kunden überzeugen. So werden dann auch unsere Lehrberufe attraktiver.“

Besonders stolz ist Stephan Kindler darauf, dass sein Betrieb bereits seit einem Jahr eine weibliche Auszubildende hat. „Sie schlägt sich hervorragend und im August fängt bereits die nächste Auszubildende für den Schreinerberuf bei uns an. Das Handwerk ist in Bewegung. Der goldene Boden bleibt.“

Pressemitteilung der

Schreinerei Karl Kindler