Im Landkreis Cochem-Zell leisten mehr als 36 Prozent der Befragten ihren Anteil

Energiewende stößt auf hohe Akzeptanz

Energiewende stößt auf hohe Akzeptanz

EVM-Vorstandsvorsitzender Josef Rönz (rechts) und EVM-Unternehmenssprecher Christian Schröder bei der Vorstellung des Regionalen Energiewende-Kompasses.Foto: privat

22.03.2017 - 11:42

Cochem. Die Energiewende stößt bei den Bürgern im Landkreis Cochem-Zell auf eine höhere Akzeptanz als im Bundesgebiet.

Das hat die größte Bürgerumfrage, die in Rheinland-Pfalz bisher zu diesem Thema organisiert wurde, ergeben. Initiator dieses Regionalen Energiewende-Kompasses ist die Energieversorgung Mittelrhein AG (evm). Wie Vorstandsvorsitzender Josef Rönz bei der Vorstellung erklärte, wollte die evm herausfinden, wie die Bürger vor Ort die Energiewende sehen und wie groß ihr Gestaltungswille ist.

Die Ergebnisse sind Rönz zufolge durchaus ermutigend: So ist die Mehrzahl der Umfrageteilnehmer vom Nutzen der Energiewende überzeugt. Auf einer Skala von eins bis sieben lag der Durchschnitt der Antworten aus dem Kreis Cochem-Zell bei einem Wert von fast sechs - ähnlich wie im Rest des nördlichen Rheinland-Pfalz. Und die Menschen im Norden des Landes akzeptieren, dass die Energiewende mit höheren Kosten verbunden ist. Die Akzeptanz liegt deutlich über dem Durchschnitt in Rheinland-Pfalz.


Online-Bürgerumfrage


Der Regionale Energiewende-Kompass ist im Rahmen einer breit angelegten Online-Bürgerumfrage entstanden. Die Teilnehmer stammen aus 50 Kommunen aus der Region, sechs Landkreise haben die Erstellung stark unterstützt. In die Ergebnisse sind am Ende die Angaben aus 5192 ausgefüllten Fragebögen eingeflossen, die im Wesentlichen aus den Landkreisen Ahrweiler, Altenkirchen, Cochem-Zell, Eifelkreis Bitburg-Prüm, Mayen-Koblenz, Vulkaneifel sowie Neuwied und dem Rhein-Hunsrück-Kreis, Rhein-Lahn-Kreis, Westerwaldkreis und der Stadt Koblenz stammen. Die Teilnehmer waren zwischen 16 und 89 Jahre alt.

„Die Akzeptanz durch die Bürger ist eine elementare Voraussetzung dafür, dass die Energiewende gelingt“, beschreibt Rönz die Relevanz des Projekts, „denn die Städte, Gemeinden und ihre Einwohner sind der Schlüssel für eine intelligentere Energienutzung.“ Es gebe viele Wege zu mehr Klima- und Ressourcenschutz. Um die Weichen dafür regional so stellen zu können, dass die Bürger mitgehen, bräuchten Kommunen, Landkreise und die evm als regionaler Energiedienstleister eine belastbare Datenbasis über die Bedürfnisse und Einstellungen der Menschen. Diese schafft jetzt der Energiewende-Kompass auf Gemeindebasis, der interessante Ergebnisse zutage gefördert hat. So ist beispielsweise die Akzeptanz der Energiewende im Westerwaldkreis sehr hoch, im Landkreis Cochem-Zell dagegen erzielte das eigene Verhalten für das Gelingen der Energiewende die höchsten Werte. Und in der Stadt Koblenz fällt auf, dass die Wertvorstellungen der Menschen gut zur Energiewende passen. Dort finden Wasserkraftanlagen eine hohe Akzeptanz.

Landrat Manfred Schnur fühlt sich durch die Ergebnisse ermutigt: „Die Auswertungsergebnisse helfen uns sehr weiter. Sie bestätigen uns, auf dem richtigen Weg zu sein. Und sie zeigen, dass die Bürger diesen Weg mehrheitlich mittragen.“ Schnur weist auf den „Masterplan 100 Prozent Klimaschutz“ hin, den der Kreis derzeit erarbeitet. Und zusammen mit der Energieversorgung Mittelrhein hat er bereits das Projekt Nahwärmeversorgung aus nachwachsenden Rohstoffen auf den Weg gebracht.


Regionale Umsetzung


„Ich sehe die Herausforderung der Energiewende darin, sie so zu gestalten, dass die Kommunen und Landkreise langfristig etwas davon haben. Das wirkt sich positiv auf die Lebensqualität der Menschen und damit auch auf die Akzeptanz der notwendigen Veränderungen aus“, zeigt sich evm-Unternehmenssprecher Christian Schröder überzeugt. Für ihn ist klar, dass die Energiewende nur gelingt, wenn sie regional umgesetzt wird - und zwar so, dass sie wirksam und bezahlbar ist.

Finanzielle Ressourcen spielen auch bei den Teilnehmern am Energiewende-Kompass eine große Rolle. Die Bereitschaft, die Kosten der Energiewende mitzutragen, ist dabei im nördlichen Rheinland-Pfalz sehr viel ausgeprägter als im Rest des Landes. Auf einer Skala von eins bis sieben liegt der Wert hier bei 4,4, in Rheinland-Pfalz insgesamt dagegen nur bei 3,8.

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Geldautomatensprengungen in Andernach und Montabaur

Polizei schnappt Automatensprenger: 20-Jähriger erbeutete mehrere hunderttausend Euro

Region. Nach einer Serie von Geldautomatensprengungen führten die Staatsanwaltschaft und die Polizei Köln am Morgen des 24. April Durchsuchungen in mehreren Privatwohnungen und Büros in Köln, Rheinbach und Heimerzheim sowie in einer Justizvollzugsanstalt in Nordrhein-Westfalen durch. Die umfangreichen Ermittlungen konzentrierten sich auf einen 20-jährigen Mann, der seit Februar 2024 in Haft ist und eine Strafe für ein Raubdelikt verbüßt. mehr...

Angeklagte sollen Frau schwer misshandelt, zur Prostitution gezwungen und getötet haben

Nach Mord im Koblenzer Rotlichtmilieu: Anklage gegen zwei Personen erhoben

Koblenz. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz mitteilt, wurde nach dem Tötungsdelikt im Koblenzer Rotlichtmilieu vergangenen November nun Anklage gegen eine 40-jährige Frau und einen 48 Jahre alten Mann (beide bulgarischer Nationalität) erhoben. Den beiden Beschuldigten wird zur Last gelegt, eine mit ihnen zusammenlebende 31-jährige Bulgarin grausam und aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben.... mehr...

Regional+
 

Helferstab: Stelle zur Förderung von Kultur

Kreis Ahrweiler. Ab April 2024 nimmt die vom Land Rheinland-Pfalz geförderte Stelle „Regionalmanagement für Kultur“ für den Kreis Ahrweiler ihre Arbeit auf. Die zunächst auf ein Jahr befristete Stelle konzentriert sich auf die Vernetzung und Sichtbarkeit kultureller Akteure aus dem Kreis Ahrweiler sowie die Umsetzung von Kulturprojekten. In anderen Landkreisen ist eine solche Stelle vor allem bei den Kommunen zu finden. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
Weitere Berichte
Positiver Drogentest nach Verfolgungsfahrt in der Nacht

Flucht vor der Polizeikontrolle führt zur Beschlagnahmung eines Pkw in Euskirchen.

Positiver Drogentest nach Verfolgungsfahrt in der Nacht

Euskirchen. Gestern Nacht (Donnerstag, 25. April 2024) kam es in Euskirchen zu einer Verfolgungsfahrt. Im Rahmen einer Streifenfahrt kam den Polizeibeamten auf der Oststraße in Euskirchen ein Pkw entgegen. mehr...

Bargeld aus Lebensmittelmarkt entwendet

Einbruch bei Nacht in Puderbach

Bargeld aus Lebensmittelmarkt entwendet

Puderbach. In der Nacht von Dienstag, 23. auf Mittwoch, 24. April 2024 brachen bislang unbekannte Täter in einen Lebensmittelmarkt in Puderbach, Auf der Held, ein. mehr...

Alkohol und Drogen im Straßenverkehr

Aus dem Polizeibericht

Alkohol und Drogen im Straßenverkehr

Montabaur. Die Polizeiinspektion Montabaur führt derzeit verstärkte Kontrollen im Straßenverkehr durch, insbesondere mit dem Fokus auf Alkohol- und Drogenkonsum. Aufgrund eines Hinweises aus der Bevölkerung... mehr...

SPD Niederbieber-Segendorf

Bürgergespräch

Neuwied-Rodenbach. Der OV SPD Niederbieber-Segendorf lädt zum Bürgergespräch am Sonntag, 5. Mai nach Neuwied-Rodenbach ein. Um 11 Uhr trifft man sich zum traditionellen Rundgang am Dorfplatz in Neuwied-Rodenbach. mehr...

SPD Ortsverein Neuwied Stadtmitte und Irlich

Wiederherstellung der Postdienstleistungen in der Pfarrstraße

Neuwied. Der SPD Ortsverein Neuwied Stadtmitte und Irlich, unter der Führung von Fredi Winter, reagiert entschieden auf die Ankündigung, dass die ehemalige Hauptpost von Neuwied in der Pfarrstraße seit dem 2. Mai keine Dienstleistungen der Deutschen Post oder DHL mehr anbietet. mehr...

Bürgerjournalismus im Offenen Kanal Neuwied

Redaktion sucht Zuwachs

Neuwied. Im April startete das Bildungszentrum BürgerMedien e.V. mit Unterstützung des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung (MASTD) das Projekt „Bürgerjournalismus in Offenen Kanälen“ im Offenen Kanal Neuwied. mehr...

Verleihung der Sportabzeichen

SV Unkel 1910 e.V.

Verleihung der Sportabzeichen

Unkel. Unkel ein Stelldichein, um aus den Händen von Bürgermeister Karsten Fehr und Hans-Willi Korf vom SV Unkel verdientermaßen ihre im Jahr 2023 erlangten 29 Sportabzeichen feierlich in Empfang zu nehmen. mehr...

TC Rot-Weiss Neuwied

Tennis für Anfänger und Fortgeschrittene

Neuwied. Der TC Rot-Weiss Neuwied betreibt seit Jahren eine erfolgreiche Kooperation mit der VHS Neuwied. Auch in diesem Jahr haben Tennisfreunde wieder die Möglichkeit, den Sport neu zu erlernen oder Vorkenntnisse auszubauen. mehr...

Eltern-Kind-Turnen beim VfL Waldbreitbach

Trainerin bzw. Trainer gesucht

Waldbreitbach. Für das beliebte Eltern-Kind-Turnen sucht der VfL Waldbreitbach eine neue Trainerin bzw. einen neuen Trainer. Das Angebot soll, wie bisher, immer dienstagsnachmittags in der Sporthalle... mehr...

LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
K. Schmidt:
Ich glaube, innerhalb der anderen Parteien verstehen das sehr, sehr viele. Aber weil die Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene zu sehr befürchten, Macht abzugeben, oder aus anderen unerfindlichen Gründen, nimmt man dort schon gar nicht mehr wahr, was die eigene Parteibasis denkt. Wenn man...
Amir Samed:
Am meisten nutzt es der AfD aber, dass die in Bund und Ländern regierenden Parteien immer noch nicht verstehen wollen, was ihnen die meisten AfD-Wähler mit ihrer Stimmabgabe eigentlich sagen möchten....
K. Schmidt:
Herr Müller: "Die Lüge gehört zum politischen Geschäft... Man mag mit der Politik der vergangenen Jahrzehnte nicht einverstanden sein, was man auch nicht kann..." Richtig erkannt. Nur wen wählt man nun? Und wie stehen Sie zu der von den "Omas" offenbar gefeierten "Brandmauer", die in sehr vielen Konstellationen...
Gabriele Friedrich:
@Amir Samed, Sie sollten besser aufpassen mit ihrem Betondenken der AfD....
Gabriele Friedrich:
Ach die AfD, blamiert sich mittlerweile nur noch und langsam kommen die Straftaten raus. Ist doch hervorragend wie *Krah* sich selber entfernt von den Wahlplakaten, wie Höcke sich schwitzend blamiert mit seinem Geschichtsbuch und er vor Gericht musste. Die Weidel wird auch immer blasser und Chrupalla...
Amir Samed :
@Utz der Bär, ich bevorzuge wissenschaftliche Literatur. ...
Utz der Bär:
@Amir Samed: Glauben Sie ernsthaft, dass mehr als 200 Jahre Industrialisierung spurlos an unserer Umwelt vorbeigegangen sind? Denken Sie doch einfach mal selber nach, anstatt nachzuplappern, was ihnen irgendwelche Pseudo-Schwurbler auf Tiktok oder wo-auch-immer weismachen wollen! Was uns alle noch viel...
Amir Samed :
@juergen mieller, ich habe schon einiges an Niveaulosen und inhaltsleeren gelesen, Sie schaffen es dies noch zu unterbieten. Solange Sie auf dieser Ebene weiter agieren und sich einer sachlichen Diskussion und Argumentation verweigern, bleiben ihnen Antworten von mir erspart. Es ist nie zu spät, lernen...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service