IVA kritisiert die verkürzte Laufzeit

Glyphosat-Zulassung sorgt für Diskussion

Glyphosat laut Bewertung der ECHA nicht krebserregend

Glyphosat-Zulassung sorgt für Diskussion

Symbolbild. Foto: Broin/pixabay

28.11.2017 - 09:30

Frankfurt/Main. Die gestern, 27. November, in Brüssel beschlossene Erneuerung der Genehmigung des Wirkstoffs Glyphosat in der Europäischen Union wird vom Industrieverband Agrar e. V. (IVA) zwar begrüßt, der Wirtschaftsverband zeigte sich über die auf nur fünf Jahre begrenzte Laufzeit allerdings enttäuscht. „Nach den Regeln der EU-Zulassungsverordnung 1107/2009 wäre eine Genehmigung von 15 Jahren angebracht gewesen“, so IVA-Hauptgeschäftsführer Dr. Dietrich Pradt.

Glyphosat ist der weltweit am meisten verbreitete Herbizid-Wirkstoff. Er zeichnet sich unter anderem durch rasche Abbaubarkeit und eine vergleichsweise geringe Toxizität aus. Glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel spielen eine wichtige Rolle in der konservierenden Bodenbearbeitung, bei der auf das Pflügen verzichtet werden kann. Das hilft, fossile Brennstoffe einzusparen und Böden vor Erosion zu schützen.

In dem Bewertungsbericht, den die zuständigen deutschen Behörden im Auftrag der Europäischen Kommission erstellt hatten, wurde schon vor vier Jahren die Genehmigungsfähigkeit von Glyphosat festgestellt. Zuletzt hatte die europäische Chemikalienagentur ECHA auf Veranlassung der Kommission die Substanz bewertet und im Frühsommer 2017 nochmals bestätigt, dass Glyphosat nicht krebserregend ist.

„Selten ist eine Substanz gründlicher untersucht und dann als unbedenklich eingestuft worden. Leider konnten sich die nüchternen wissenschaftlichen Fakten in der öffentlichen Diskussion gegen die schrillen Töne einer grotesk überzeichnenden Kampagne nicht durchsetzen. Dass die Genehmigung nun auf fünf Jahre begrenzt wurde - ohne nachvollziehbare Begründung! -, hinterlässt einen schalen Beigeschmack“, so Pradt.

Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) vertritt die Interessen der agrochemischen Industrie in Deutschland. Zu den Geschäftsfeldern der 54 Mitgliedsunternehmen gehören Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Biostimulantien und Schädlingsbekämpfung. Die vom IVA vertretene Branche steht für innovative Produkte für eine moderne und nachhaltige Landwirtschaft.

Pressemitteilung Industrieverband Agrar e. V.

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01.12.2017 18:09 Uhr
juergen mueller

Nachweislich haben 9 von 13 Kommissionsmitgliedern der Expertenkommission des BfR enge Kontakte (u.a. zu MONSANTO) sowie zum ILSI, einer LOBBYorganisation der Lebensmittelindustrie,aber auch der CHEMIEindustrie).
In ihrem Bericht Jan.2015,der an die EFSA übermittelt wurde, hat das BfR nahezu wortwörtlich Einschätzungen (Glyphosat) der Industrie übernommen.
Lt. EU-Kommission unterliegt der Bericht vollständig der Geheimhaltung. MONSANTO u.a. Glyphosat-Hersteller erhielten jedoch Zugang zu diesem Bericht,auf dessen Grundlage die EFSA empfahl,Glyphosat weiter zuzulassen.
Eine organisierte u. verdeckte Einflussnahme der LOBBYINDUSTRIE auf Einrichtungen des BUNDES,deren Strategien u. EINFLUSS, sind nachweislich offensichtlich.
Von der POLITIK wird dies mitgetragen u. vertuscht.
Bereits Nov.2015 haben ca. 100 Wissenschaftler in einem offenen Brief an den EU-Gesundheitskommissar Vorwürfe sowohl gegen die EFSA als auch das BfR erhoben.
Was daraus geworden ist, sieht man ja.
Noch Fragen?




30.11.2017 10:32 Uhr
Uwe Klasen

Naturwissenschaftliche und nachprüfbare Fakten finden sich beim "Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)" http://www.bfr.bund.de/de/a-z_index/glyphosat-126638.html#fragment-2



29.11.2017 19:42 Uhr
juergen mueller

Welche Auswirkungen dieser Dreck auf den Menschen hat, ist unter Wissenschaftlern umstritten.
Zumindest ökologische Auswirkungen sind nachgewiesen.
Lt. WHO ist Glyphosat (ein Totalherbizid u. Gift) "wahrscheinlich krebserregend" - lt. EU-Behörde Lebensmittelsicherheit "wahrscheinlich NICHT" - Umweltbundesamt hält eine Belastung für Menschen für "nicht wünschenswert".
Fakt ist, das ist ein Milliarden-Geschäft, es gibt eine Glyphosat-Lobby", es fliessen Bestechungsgelder, es werden Studienergebnisse geschönt u. Glyphosat (neben anderen Giften) ist in unseren Lebensmitteln enthalten, schaden der Umwelt u. Natur u. zerstören LEBEN.
Es geht hier NICHT nur um uns Zweibeiner.
Sinnvolle Grenzwerte als Schutz vor/für Chemiekeulen in Lebensmittel?
Wovon schreiben SIE da?
Schon mal was von Gesundheits- (u. Umwelt) schutz gehört?wArt.56 Grundgesetz: Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen - Schaden von ihm wenden ... usw.
Und was macht dieser Polit-Clown?



29.11.2017 10:20 Uhr
Uwe Klasen

Glyphosat-Panikmache: Es kommt auf die Menge an ----- Durch Lobbyarbeit befeuert, arbeitet die Angstmaschinerie und das Prinzip “Die Menge machts” wird vollkommen ausgeblendet. Eine Erkenntnis, die in der Medizin und im Gebrauch chemischer Hilfsmittel seit Paracelsus gilt, weil ansonsten auch alle Medikamente, auch homöopathische, verboten werden müssten. Und so WHO-Sprecherin Angelika Tritscher “Die Experten sind nach eingehender Analyse aller vorliegenden Daten zu dem Schluss gekommen, dass für den Verbraucher von den Glyphosatrückständen in Lebensmitteln kein Gesundheitsrisiko ausgeht” und weiter “Nationale Behörden sind aufgefordert, angemessene Grenzwerte in Lebensmitteln festzulegen und zu kontrollieren, um den Verbraucher zu schützen.” Also Sinnvolle Grenzwerte sind gefordert, kein Verbot!



28.11.2017 16:55 Uhr
juergen mueller

Schäden an Nachbarkulturen, Artenzahl von Blumen- u. Wildpflanzen durch indirekte Maßnahmen auf die Fauna, Artenzusammensetzung der Bodenorganismen, massive Reduzierung von Insekten- u. Vogelarten, Beeinträchtigung Nahrungskette von Wildtierarten etc.
Ausbringen von Herbizide = weniger mechanische/pfluglose Bearbeitung der Felder (Hacken, Umpflügen) = z.B. Vögel (insbes. während Brutphase) werden WENIGER gestört.
KEINE Rede von einer Zerstörung des Pflanzenartenspektrums, von denen viele Insektenarten ABHÄNGIG sind, von denen wiederum andere Tiere (Vögel, Zugvögel) - einer generellen Artenverarmung in der Feldlandschaft - ARTENRÜCKGANG = Verlust der Biodiversität.
Die Chemiewirtschaft spricht bei GLYPHOSAT von einer "niedrigen" Toxizität gegenüber TIEREN (NICHT nur Wild- sondern auch NUTZ-Tiere) u. begrüßt dies als "wünschenswerte Eigenschaft".
Die GIFTIGKEIT (für Säugetiere, Vögel, Fische, Wirbeltiere) sei GERING (aber giftig).
Das alles ist der POLITIK bekannt !!!







28.11.2017 16:25 Uhr
juergen mueller

Ein Wirtschaftsverband, der die Interessen der "Chemie"Industrie vertritt zeigt sich enttäuscht.
Kein Wunder, da Herbizide (Glyphosat) zu den wirtschaftlich wichtigsten Pflanzenschutzmittel mit auf dem Weltmarkt einem Gesamtumsatz von 12,8 Mrd. US$ gehören, deren Auswirkungen auf Mensch u. Umwelt nach wie vor umstritten sind, zumal wirtschaftliche Interessen immer absolute Priorität VOR Gesundheits- u. ökologischem Schutz haben - im Einklang mit der Politik.
Alleinentscheider, Agrarminister SCHMIDT/CSU, ist sich nicht zu schade, seine Entscheidung mit einer Stärkung der Rolle von Biodiversität u. TIERSCHUTZ zu rechtfertigen u. sich gleichzeitig als der vom Wähler berufene grinsende Polit-Clown zu präsentieren, der nur im Interesse von uns allen gehandelt habe.
TIER- wie PFLANZENSCHUTZ sind im politischen Sprachgebrauch in Verbindung mit Herbiziden nur noch nichtssagender Bestandteil.
Nichts davon, dass die Ausbringung nicht widergutzumachende Veränderungen/Schäden hervorruft.





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