- Anzeige -Paracelsus-Klinik Bad Ems eröffnet neue Abteilung

Spurensucher der Medizin

Spurensucher der Medizin

Dr. Christian Gustmann. Till Schuermann

Bad Ems. Die Behandlung von Krebserkrankungen ist ohne einen pathologischen Befund in der modernen Medizin schlicht nicht vorstellbar. Dass die Paracelsus-Klinik Bad Ems seit Juli eine eigene Abteilung für Pathologie unter der chefärztlichen Leitung des Pathologen Dr. med. Christian Gustmann eröffnet hat, ist für ein Akutkrankenhaus dieser Größenordnung eher ungewöhnlich. „Mit dem Ausbau der chirurgischen Abteilung werden wir zunehmend onkologische Patienten behandeln. Eine seriöse und vor allen Dingen wirkungsvolle Krebstherapie ist nur möglich, wenn ein Facharzt für Pathologie Teil des Behandlungsteams ist. Mit Dr. Gustmann ist während der obligatorischen Tumorkonferenz, die wir für jeden onkologischen Patienten abhalten, fortan immer auch ein Pathologe anwesend, wir halten mit der neuen Abteilung die pathologische Kompetenz nun selbst vor“, erklärt Verwaltungsdirektor Stefan Düvelmeyer die Zusammenarbeit mit Dr. Gustmann.

Christian Gustmann, der seine Facharztanerkennung vor 23 Jahren erhielt, ist fast ebenso lange als niedergelassener Pathologe tätig. Zusammen mit seinen fachärztlichen Kollegen unterhält er das Institut für Pathologie, Zytologie und Molekularpathologie mit Standorten in Wetzlar, Limburg und Wettenberg. „Wir sehen zwar unsere Patienten selten bis nie persönlich, aber wir untersuchen und beurteilen sein Gewebe und seine Zellen. Und wie jeder Arzt haben wir dabei ein großes Ziel: Den Patienten gesund zu machen“, erklärt Gustmann sein fachärztliches Selbstverständnis, das er in die Arbeit an der Paracelsus-Klinik mit einbringt.

Die heutige Krebstherapie hat in den letzten Jahren gewaltige Fortschritte gemacht, zielgerichtete und individuell auf den Patienten ausgerichtete Therapien ermöglichen in vielen Fällen eine Heilung. Aber diese modernen Medikamente lassen sich eben nur erfolgreich einsetzen, wenn das Tumorgeschehen exakt charakterisiert und differenziert wird. Und genau das ist Aufgabe von Dr. Gustmann und seinem Team.

Denn ob es sich bei einem auffälligen CT-Befund tatsächlich um bösartiges Tumorgewebe handelt, ein bestimmtes Medikament für den Patienten mit Dickdarmkrebs das richtige ist oder ob der Patient mit Lungenkrebs auf das neue Mittel überhaupt anspricht, sind Fragen, die nur der Pathologe beantworten kann.

„Dabei wird jede Gewebeprobe von den Augen eines Experten betrachtet. Mein wichtigstes Werkzeug sind neben meiner fachlichen Kompetenz meine Augen. Mit Hilfe eines Mikroskops begebe ich mich auf die Spur der Erkrankung und kann anhand von Gewebeproben oder Zellen eine Erkrankung nachweisen, einordnen und auch Aussagen darüber machen, wie sich das Tumorgeschehen in Zukunft entwickeln wird“, so Gustmann.

In der bestens ausgestatteten überregionalen pathologischen Gemeinschaftspraxis können sämtliche pathologischen Begutachtungen durchgeführt werden, unter anderem molekularbiologische Untersuchungen. Hierbei wird die DNA des krankhaften Gewebes untersucht, um mögliche Mutationen der Erbsubstanz aufzudecken. Dies wiederum hat Einfluss auf die Therapieentscheidungen. So ist beispielsweise bei bestimmten Mutationen, u.a. bei Dickdarmkrebs, die sonst übliche Chemotherapie unwirksam, stattdessen eröffnen so genannte Biologika eine höhere Heilungschance. Diese exakte Differenzierung der unterschiedlichen Tumore ist die große Aufgabe, der sich die Pathologie stellt – mit Dienstantritt von Dr. Gustmann können sich die onkologischen Patienten der Klinik fortan auf eine hervorragende pathologische Befundung verlassen.

Dr. med. Christian Gustmann ist 55 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Söhnen.