Infoabende zum Thema Sparen und Vermögensschutz bei der VR-Bank Neuwied-Linz eG

VR-Bank überzeugt: Niedrigzinsphase hält an

Ausweg aus der schleichenden Enteignung des deutschen Sparers

26.03.2017 - 11:30

Neuwied. Nicht nur den Sparern bereiten die Niedrigzinsen Kopfzerbrechen. „Auch wir Banken gehören zu den Geschundenen“, unterstrich Bernhard Hopp. Der Leiter des Privatkundengeschäfts der VR-Bank Neuwied-Linz eG berichtete eingangs der Infoveranstaltung unter der Überschrift „Einblicke in die geschundene Seele des deutschen Sparers und wie kann ich mein Vermögen schützen?“, dass die Banken selbst sogar Strafzinsen in Kauf nehmen müssten. Dieses Schicksal drohe den Kunden der VR-Bank allerdings nicht. Im Berufsbildungswerk Heinrich-Haus (Heimbach-Weis) und im Bürgersaal Erpel, jeweils im Süden beziehungsweise Norden des Verbreitungsgebietes, begrüßte Bernhard Hopp zahlreiche Interessierte am Thema. Frank Steinhagen, Direktor der Union Investment Privatfonds sowie Friedhelm Klingmann, der Vermögensschutzexperte der R+V Krankenversicherung, gaben Antworten auf Fragen nach typischen Fehlern bei Kapitalanlagen, dem Vermögensschutz und wie man sich den eigenen Wohlstand bewahren kann und gleichzeitig seine Familien schützen kann. Nach den rund anderthalbstündigen Ausführungen standen die Privatkundenberater der VR-Bank den Kunden in lockerer Atmosphäre Rede und Antworten in deren jeweiligen individuellen Vermögenssituation.


Nullzinsphase als grundlegend neue Situation


Von einer grundlegend neuen Situation sprach Frank Steinhagen. Eine Nullzinsphase hätte es in der Geschichte noch nicht gegeben. Vermutlich würde es sie auch heute nicht geben, würde es die Europäische Zentralbank nicht geben. Der Vermögensschutzexperte führte aus, dass die EZB mit ihrer Politik die Staaten Südeuropas und deren Banken am Leben hält. Würden die Zinsen steigen, wäre es Südeuropa unmöglich, sich zu refinanzieren. Dies sei auch der Grund, warum die Niedrigzinsphase so schnell nicht endet. Die Eurokrise sei also mitnichten überwunden. Die Maastricht Kriterien würden nicht eingehalten. Der Ankauf der EZB von Anleihen im Wert von 60 Milliarden Euro sei nichts anderes als Gelddrucken, weil keine Werte dahinter stünden. „Die EZB betreibt Geld- und Fiskalpolitik, wozu sie kein Mandat hat“, kritisierte Frank Steinhagen. Null Zinsen auf der Bank würden im Zeitraum von 20 Jahren dazu führen, dass das Guthaben auf der Bank zwar nominal gleich ist, aber die Kaufkraft nur noch bei 67 Prozent liegt. Diesem Schicksal würden sich die meisten Sparer interessanterweise tatenlos ergeben. 90 Prozent der Kundengelder würden somit derzeit keine Rendite erwirtschaften. Völlig außer acht gelassen werde der Zinseszinseffekt. Der hatte in der Vergangenheit dazu geführt, dass der Wert der Ersparnisse zumindest erhalten blieb, meistens aber zum Vermögenszuwachs führte. Bei 7 Prozent verdoppelte sich das Kapital in zehn Jahren, bei 1 Prozent bedarf es dazu siebzig Jahre. Frank Steinhagen erinnerte an die Funktion des Geldes als Wertespeicher. Von dem, was man heute zurücklegt, möchte man sich in Zukunft etwas kaufen.


Aktien statt Immobilien


Ausdrücklich warnte der Experte vor der Anlage in Immobilien. In Anbetracht der exorbitant hohen Preise in den Ballungszentren sei es fraglich, ob der Preis von heute der Wert von morgen ist. Stattdessen empfahl er Aktien, wohl wissend um die Reaktion des Publikums. Aus unterschiedlichsten Gründen seien die Deutschen besonders sicherheitsaffin. Der allgemeinen Meinung zum Trotz, stünde dies aber nicht im Widerspruch zur Aktienanlage. Wer Anteilsscheine besitzt, sei Miteigentümer, bei Anleihen lediglich Gläubiger. Um sich nicht dem Risiko eines Einzelinvestments auszusetzen, stellte Frank Steinhagen einen Union Fonds vor, dem ein Trendfolgemodell zugrunde liegt. Die Aktie sei nämlich langfristig gesehen die beste Geldanlage. Rendite, das sei Aktien plus Zeit. Die müsse man nämlich schon haben, um nicht kurz- oder mittelfristige Schwankungen zu unterliegen. Der Experte rechnete vor, dass man mit 20 Prozent Anlage seines Vermögens in Aktien bei durchschnittlicher Kursentwicklung bereits den Kaufkraftverlust der übrigen 80 Prozent bei 0 Zinsen ausgleicht. Wie schnell selbst bei erfolgreichster Anlage das Vermögen im Alter aufgebraucht ist, erläuterte Friedhelm Klingmann.


Pflegefinanzierung


Sein Thema war die Pflegesituation, die im direkten Kontext mit dem immer Älterwerden steht. Zwei Drittel der Pflegebedürftigen seien Frauen. Aber egal ob Mann oder Frau, in den allerseltensten Fällen reichen die gesetzliche Pflegeversicherung und die Rente, um die Unterbringung im Pflegeheim zu finanzieren. Erst muss das Vermögen aufgebraucht werden. Etwa das Haus, das doch eigentlich für die Nachkommen gedacht war. Danach werden Kinder und/oder Sozialstaat in die Verantwortung genommen. Friedhelm Klingmann sensibilisierte die Zuhörer für die zusätzliche Absicherung durch eine private Pflegeversicherung. So unangenehm die Ausführungen im zweiten Teil des Abends auch waren, wer denkt schon gern an seine eigene Pflegebedürftigkeit, so sehr schätzten die Besucher die daraus gewonnenen Erkenntnisse. FF

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Brigitte Schneider:
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Melanie D.:
Sehr lustig ;-)...

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Gabriele Friedrich:
Ein echt blöder Artikel. ...
Thola2:
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