Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein

Verbund stärkt die kardiologische Versorgung in der Region

Symposium „Herzmedizin heute“ gibt einen Überblick zu aktuellen Behandlungsoptionen im GK-Mittelrhein

Verbund stärkt die kardiologische Versorgung in der Region

Die kardiologischen Chefärzte des GK-Mittelrhein anlässlich des 6. Koblenzer Symposium mit Gesundheitsstaatssekretär David Langner (4. von rechts), Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig (3. von links) und dem Medizinischen Geschäftsführer Dr. Moritz Hemicker (4. von links).Foto: privat

26.09.2017 - 13:59

Koblenz. „Wir sitzen in der Verantwortung für die Patienten in einem Boot und daher ist es wichtig, in die gleiche Richtung zu rudern“, mit diesen Worten eröffnete Dr. Waldemar Bojara, einer der kardiologischen Chefärzte des GK-Mittelrhein, das 6. Koblenzer Symposium „Herzmedizin heute – ein Netzwerk für unser zentrales Organ“. Nach dem Grußwort des Oberbürgermeisters Joachim Hofmann-Göttig, der die Bedeutung des Verbundes für die Region untermauerte, sprach Gesundheitsstaatssekretär David Langner: „Auch das Land Rheinland-Pfalz hat sich zum Ziel gesetzt, im Rahmen der Gesundheitspolitik durch Prävention das Entstehen von Herz-Kreislauferkrankungen zu minimieren.“

Nach den Ansprachen stieg Dr. Waldemar Bojara ins erste Vortragsthema Koronarphysiologie ein. „Angesichts einer immer überzeugenderen wissenschaftlichen Datenlage wird die Koronarphysiologie im Herzkatheterlabor (FFR, iFR) in zunehmendem Maße zur Grundlage dafür genutzt, ob eine Stentimplantation für den Patienten sinnvoll ist oder nicht. Unnötige Eingriffe werden dadurch vermieden und die Qualität sinnvoller Eingriffe verbessert. Mit dem Ziel einer stetigen Qualitätsverbesserung ist es bereits heute auf der Basis dieser Techniken möglich, Behandlungsergebnisse vorherzusagen, ohne einen Stent implantiert zu haben“, betont Bojara.

Die Herzkatheteruntersuchung war auch Thema von Chefarzt Dr. Norbert Kaul. „Der arterielle Zugang sollte aufgrund der überzeugenden Datenlage nur noch in begründeten Ausnahmefällen von der Leiste aus erfolgen. Alle Daten sprechen dafür, dass die Untersuchung über die Handgelenkschlagader bei einem erfahrenen Untersucher für den Patienten sicherer ist. Die immer noch überwiegend angewandte Untersuchungstechnik über die Leistenschlagader entspricht nicht den international gültigen Leitlinien“, bekräftigte er.

Chefarzt Dr. Michael Kupp referierte zur nicht-invasiven Bildgebung bei der Koronaren Herzkrankheit und machte deutlich: „Die bildgebenden Verfahren wie die Computertomographie (CT) und Kernspintomographie (MRT) gewinnen in der Diagnostik der Koronaren Herzkrankheit immer mehr an Bedeutung. Viele Herzkatheteruntersuchungen werden somit bereits heute vermieden. Bessere Bildqualität und reduzierte Strahlenbelastung lassen CT und MRT zu einem wichtigen Instrument auch für Therapieentscheidungen und Behandlungsoptionen werden.“

Dr. Dietmar Burkhardt, ebenfalls kardiologischer Chefarzt im GK-Mittelrhein, ging auf die elektrophysiologische Diagnostik und Verödungsbehandlung (sogenannte Ablation) ein: „Sie bietet heute in erfahrener Hand eine Vielfalt von Therapien, die es ermöglichen, in hohem Prozentsatz betroffene Patienten dauerhaft auf schonende Weise von Herzrhythmusstörungen zu befreien. Zur Anwendung kommt sie bei den verschiedensten Formen von Arrhythmien mit Ursprung in Vor- und Hauptkammer des Herzens. Die Erfolgsaussichten unterscheiden sich je nach Form und Ursprung jedoch im Einzelfall erheblich. Dies muss bei der Bewertung und bei der Planung sehr genau mit dem Patienten besprochen werden.“


Prävention im Fokus


Die durch den Staatssekretär angesprochene Prävention rückte Dr. Ralph Rüdelstein nochmal in den Fokus und stellte die Wichtigkeit regionaler Herzinfarktnetze heraus: „Die Bildung von Herzinfarktnetzwerken entspricht den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie DGK. Die damit einhergehende Steigerung der Strukturierung in der Versorgung von Patienten mit einem akuten Herzinfarkt verbessert messbar deren Behandlungserfolge, die geforderten Zeitfenster können besser eingehalten werden – auch und vor allem im ländlichen Raum.“

Die rund 100 Teilnehmer hatten die Möglichkeiten, neben den insgesamt zehn hochkarätigen Fachvorträgen aus dem GK-Mittelrhein auch bei einem Imbiss die Industrieausstellung zu besuchen und sich fachlich auszutauschen.

Pressemitteilung des

Gemeinschaftsklinikums

Mittelrhein

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Eine Umleitung wird eingerichtet

Straßenschäden bei Neuwied: L 259 wird voll gesperrt

Neuwied. Im Zeitraum vom 02.04. bis voraussichtlich 19.04.2024 werden Instandsetzungsarbeiten am Überführungsbauwerk der L 259 über die B 42 zwischen Neuwied-Block und Heimbach-Weis durchgeführt. Die Fahrbahnbefestigung im Bereich des Überführungsbauwerks weist erhebliche Schäden in Form von Rissen und Belagsausbrüchen auf. mehr...

Die Betrüger wollten vermeintlich defekte Dachrinnen zu überhöhten Preisen reparieren

Bad Hönningen: Polizei unterbindet illegale Arbeiten

Bad Hönningen. Am gestrigen Nachmittag führten Beamte der Polizei Linz eine Kontrolle an einem Mercedes Vito durch. Dabei stellten sie fest, dass die beiden Insassen im Raum Bad Hönningen Hausbesitzern Reparaturarbeiten an Dachrinnen angeboten hatten, ohne über die erforderliche Reisegewerbekarte zu verfügen. Es kam zu keinem Vertragsabschluss an diesem Tag. mehr...

Regional+
 

- Anzeige -

Ei Ei Ei – Die BLICKaktuell Osterüberraschung

Vom 18. März bis 1. April verstecken sich tolle Gewinnspiele und attraktive Aktionen von Unternehmen aus der Region in unserem Osternest. Seid gespannt, was sich hinter dem nächsten Osterei versteckt. Abonniert auch unsere Kanäle auf Facebook und Instagram, um nichts zu verpassen. mehr...

Alter Vorstand ist neuer Vorstand

Sinzig. In Sinzig fand Ende März die turnusmäßige Jahreshauptversammlung der Theatergruppe im Gasthaus „Zur Post“ statt. Der erste Vorsitzende, Wolfgang Staus, begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder und ließ das vergangene Theaterjahr Revue passieren. Auch die Chronistin Christine Alfter und der Kassierer Dirk Hansen trugen zum Rückblick bei, indem sie über vergangene Ereignisse und den Kassenstand berichteten. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

Neulich im Kiosk

von Gregor Schürer

Gabriele Friedrich:
Ein echt blöder Artikel. ...
Thola2:
Sehr geehrter Herr Schürer, willkommen im Leben, willkommen in 2024! Und jetzt???? Was will mir der "Dichter" damit sagen?? Das Geschilderte ist ganz normal in Deutschland. Wollen Sie uns Belehren? Und: 8 Uhr "früh"?? Das können nur Studenten oder Arbeitslose behaupten. Ich "maloche" schon um...
K. Schmidt:
Danke für das Stichwort Weihnachtsmarkt. Zu diesen wurde, z.B. von der DUH, aber auch einigen Politikern, aufgefordert die Beleuchtung wegzulassen oder zu minimieren. Und am letzten Samstag wurde groß dazu aufgerufen, für eine Stunde soviele Lichter wie möglich abzuschalten, als Zeichen für Klimaschutz...
Julia Frericks:
Die Ramadan-Beleuchtungen in Köln und Frankfurt sind wegweisende Initiativen. Die Lichter sorgen für eine festliche Stimmung, egal welcher Religion ich angehöre. Eine Stimmung, die auch bei vielen Nicht-Christen aufkommt, wenn sie z.B. einen Weihnachtsmarkt besuchen. In Köln ging die Initiative für...
K. Schmidt:
Soviel Geld, wie der Steuerzahler für die kath. Kirchen Jahr für Jahr in die Hand nehmen darf (ich meine nicht den Kirchensteuerzahler, sondern wirklich jeden!), soviel Beleuchtung kann man für die anderen Glaubensrichtungen doch gar nicht aufstellen, sonst schaffen wir die Dunkelheit ja komplett a...

Kreishaushalte in der Krise

K. Schmidt:
Die meisten der Landrätinnen und Landräte gehören doch einer Partei an, die Fraktionen der Kreistage auch. Ein Apell des Landkreistages an die Landesregierung ist nett, aber doch nicht mehr als ein unnötiger Umweg. Die Parteien, die sich auf der Landkreisebene finden, sind am Ende die gleichen, die...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service