Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein

Verbund stärkt die kardiologische Versorgung in der Region

Verbund stärkt die kardiologische Versorgung in der Region

Die kardiologischen Chefärzte des GK-Mittelrhein anlässlich des 6. Koblenzer Symposium mit Gesundheitsstaatssekretär David Langner (4. von rechts), Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig (3. von links) und dem Medizinischen Geschäftsführer Dr. Moritz Hemicker (4. von links).privat

Koblenz. „Wir sitzen in der Verantwortung für die Patienten in einem Boot und daher ist es wichtig, in die gleiche Richtung zu rudern“, mit diesen Worten eröffnete Dr. Waldemar Bojara, einer der kardiologischen Chefärzte des GK-Mittelrhein, das 6. Koblenzer Symposium „Herzmedizin heute – ein Netzwerk für unser zentrales Organ“. Nach dem Grußwort des Oberbürgermeisters Joachim Hofmann-Göttig, der die Bedeutung des Verbundes für die Region untermauerte, sprach Gesundheitsstaatssekretär David Langner: „Auch das Land Rheinland-Pfalz hat sich zum Ziel gesetzt, im Rahmen der Gesundheitspolitik durch Prävention das Entstehen von Herz-Kreislauferkrankungen zu minimieren.“

Nach den Ansprachen stieg Dr. Waldemar Bojara ins erste Vortragsthema Koronarphysiologie ein. „Angesichts einer immer überzeugenderen wissenschaftlichen Datenlage wird die Koronarphysiologie im Herzkatheterlabor (FFR, iFR) in zunehmendem Maße zur Grundlage dafür genutzt, ob eine Stentimplantation für den Patienten sinnvoll ist oder nicht. Unnötige Eingriffe werden dadurch vermieden und die Qualität sinnvoller Eingriffe verbessert. Mit dem Ziel einer stetigen Qualitätsverbesserung ist es bereits heute auf der Basis dieser Techniken möglich, Behandlungsergebnisse vorherzusagen, ohne einen Stent implantiert zu haben“, betont Bojara.

Die Herzkatheteruntersuchung war auch Thema von Chefarzt Dr. Norbert Kaul. „Der arterielle Zugang sollte aufgrund der überzeugenden Datenlage nur noch in begründeten Ausnahmefällen von der Leiste aus erfolgen. Alle Daten sprechen dafür, dass die Untersuchung über die Handgelenkschlagader bei einem erfahrenen Untersucher für den Patienten sicherer ist. Die immer noch überwiegend angewandte Untersuchungstechnik über die Leistenschlagader entspricht nicht den international gültigen Leitlinien“, bekräftigte er.

Chefarzt Dr. Michael Kupp referierte zur nicht-invasiven Bildgebung bei der Koronaren Herzkrankheit und machte deutlich: „Die bildgebenden Verfahren wie die Computertomographie (CT) und Kernspintomographie (MRT) gewinnen in der Diagnostik der Koronaren Herzkrankheit immer mehr an Bedeutung. Viele Herzkatheteruntersuchungen werden somit bereits heute vermieden. Bessere Bildqualität und reduzierte Strahlenbelastung lassen CT und MRT zu einem wichtigen Instrument auch für Therapieentscheidungen und Behandlungsoptionen werden.“

Dr. Dietmar Burkhardt, ebenfalls kardiologischer Chefarzt im GK-Mittelrhein, ging auf die elektrophysiologische Diagnostik und Verödungsbehandlung (sogenannte Ablation) ein: „Sie bietet heute in erfahrener Hand eine Vielfalt von Therapien, die es ermöglichen, in hohem Prozentsatz betroffene Patienten dauerhaft auf schonende Weise von Herzrhythmusstörungen zu befreien. Zur Anwendung kommt sie bei den verschiedensten Formen von Arrhythmien mit Ursprung in Vor- und Hauptkammer des Herzens. Die Erfolgsaussichten unterscheiden sich je nach Form und Ursprung jedoch im Einzelfall erheblich. Dies muss bei der Bewertung und bei der Planung sehr genau mit dem Patienten besprochen werden.“

Prävention im Fokus

Die durch den Staatssekretär angesprochene Prävention rückte Dr. Ralph Rüdelstein nochmal in den Fokus und stellte die Wichtigkeit regionaler Herzinfarktnetze heraus: „Die Bildung von Herzinfarktnetzwerken entspricht den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie DGK. Die damit einhergehende Steigerung der Strukturierung in der Versorgung von Patienten mit einem akuten Herzinfarkt verbessert messbar deren Behandlungserfolge, die geforderten Zeitfenster können besser eingehalten werden – auch und vor allem im ländlichen Raum.“

Die rund 100 Teilnehmer hatten die Möglichkeiten, neben den insgesamt zehn hochkarätigen Fachvorträgen aus dem GK-Mittelrhein auch bei einem Imbiss die Industrieausstellung zu besuchen und sich fachlich auszutauschen.

Pressemitteilung des

Gemeinschaftsklinikums

Mittelrhein