Unterstützung beim Wiederaufbau nach Hochwasserkatastrophe im Ahrtal
Diakonie begleitet Betroffene bei Anträgen und mit emotionaler Hilfe
Kreis Ahrweiler. Die Zerstörungen nach der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 sind im Ahrtal noch immer an vielen Stellen sichtbar. Um betroffene Personen beim Wiederaufbau ihrer Häuser zu unterstützen, sind die mobilen Teams der Diakonie Katastrophenhilfe Rheinland-Westfalen-Lippe (DKH RWL) weiterhin vor Ort. Sie vermitteln auch Spendengelder für den Wiederaufbau von selbst genutztem Wohneigentum und lotsen die betroffenen Personen durch den damit verbundenen Prozess des Antragstellens.
Markus Koth, Fluthilfekoordinator der Diakonie Katastrophenhilfe, erklärt, wer bei der DKH RWL einen solchen Online-Antrag stellen kann: „Privatpersonen können bei uns für Ihr selbstgenutztes Eigenheim, das beim Hochwasser 2021 beschädigt wurde, Wiederaufbauhilfe beantragen. Die Hilfen der Diakonie Katastrophenhilfe sind eine Ergänzung, wenn staatliche Mittel und Versicherungsleistungen nicht ausreichen.“
Deshalb sei es wichtig, dass Betroffene zuerst einen Antrag auf Wiederaufbauhilfe beim Land stellten. Die Länder würden in der Regel 80 Prozent der Kosten übernehmen, die nicht durch Versicherungen gedeckt sind. Die Spendengelder der Diakonie Katastrophenhilfe sollen dann helfen, den restlichen Eigenanteil von 20 Prozent zu reduzieren.
Bislang konnten schon viele Flut-Betroffene von der Diakonie-Förderlinie Wiederaufbau profitieren. Dennoch treffen die Mitarbeitenden der mobilen Hochwasserhilfe-Teams gerade im weiten Ahrtal immer wieder auf Menschen, die die umfassenden Unterstützungsangebote der DKH RWL noch nicht kennen.
„Die erklären uns dann, dass sie nie damit gerechnet hätten, dass ihnen überhaupt Unterstützung zusteht und sie deshalb gar nicht erst danach gefragt hätten“, berichtet Katharina Kläsgen vom Regionalteam der Stiftung Bethel der DKH RWL im Ahrtal. „Bei anderen Betroffenen wiederum erleben wir eine gewisse Scheu, Spendengelder überhaupt anzunehmen.“ Der typische Satz, den Kolleginnen und Kollegen oft hörten, sei: „Andere benötigen das Geld doch viel dringender – bislang war ich noch nie auf Spenden angewiesen.“
Ein Argument, das Markus Koth nicht gelten lässt: „Die Spenden stehen allen zu, die von dem Hochwasser im Sommer 2021 betroffen sind.“ Und sollten Menschen trotz bereits erhaltener Wiederaufbauhilfe weiterhin Unterstützungsbedarf haben, könnten sie bei der Diakonie Katastrophenhilfe RWL noch einen sogenannten Antrag auf erweiterte Wiederaufbauhilfe (max. Fördersumme von 75.000 Euro) stellen.
Die Mitarbeitenden der mobilen Hochwasserhilfe-Teams haben aber auch die Erfahrung gemacht: Geld allein hilft nicht. „Wir unterstützen deshalb nicht nur beim Wiederaufbau von zerstörten Häusern, sondern versuchen auch, die verletzten Seelen der Menschen zu heilen“, so Julia Schaaf, Koordinatorin des Hochwasserprogramms bei der DKH RWL.
Entsprechend eng begleiten die Mitarbeitenden der mobilen Teams ihre Klientinnen und Klienten im Prozess des Wiederaufbaus und geben ihnen dabei die Zeit, die diese benötigen. Dass dabei auch heute noch Tränen fließen und Erinnerungen an die Katastrophe wieder aufleben, wissen sie. Markus Koth: „Aber vielleicht können wir den Menschen ein wenig dabei helfen, dass sie das Kapitel Flut irgendwann für sich abschließen können.“
Kontakte
RegionalTeam Ahrtal der Stiftung Bethel für die Diakonie Katastrophenhilfe, Gebäude IMQ / 3. OG, Schützenstraße 127, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, Telefon (0 26 41) 912 33 84.
Mehr Informationen zum Hochwasserhilfeprogramm der Diakonie Katastrophenhilfe Rheinland-Westfalen-Lippe bei: Julia Schaaf, Telefon: (01 60) 6 14 87 49, fluthilfe@diakonie-rwl.de und unter: www.diakonie-rwl.de/antrag/wiederaufbauhilfe.
Pressemitteilung
Ortsgemeinde Hönningen