Mitgliederversammlung des Ahrtal-Tourismus e.V. blickte optimistisch in die Zukunft

„Eine große, gemeinsame Herausforderung“

„Eine große, gemeinsame Herausforderung“

Die Mitgliederversammlung des Ahrtal-Tourismus e.V. richtete den Blick auf zahlreiche Zukunfts-Projekte, die bereits gestartet sind. Foto: DU

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Viele optimistische Ausblicke und beeindruckende Zahlen, aber auch große Herausforderungen, die noch zu bewältigen sind – so lässt sich in wenigen Worten eine Kernessenz der jüngst stattgefundenen Mitgliederversammlung des Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V. auf den Punkt bringen. Bei vollem Haus in der kleinen Bühne im Kurpark dankte der Vorsitzende Christian Lindner allen Tourismus-Beteiligten für ihren unermüdlichen Einsatz. „Alle wissen, dass wir nach der Flut noch mehr machen müssen, als vorher“, so Lindner, der in seinen Dank auch engagierte Partner und Sponsoren wie die Kreissparkasse Ahrweiler, die VR Bank RheinAhrEifel oder die Firma Coca-Cola ebenso ausdrücklich inkludierte, wie das Land Rheinland-Pfalz: „Eine ausschließliche Finanzierung über die Mitgliedsbeiträge der derzeit 268 Mitgliedsbetriebe ist kaum möglich, daher freuen wir uns, neben der Unterstützung durch unsere Partner auch über die Förderung durch das Land.“

Rund 80 Prozent

der Betriebe sind wieder da

Bürgermeister Guido Orthen richtete den Fokus auf den bevorstehenden Start einiger herausragender Bauvorhaben und Projekte, darunter auch die (Ahrtal)Therme: „Die Therme bleibt wo sie war und wir hoffen, 2025 mit dem Bau beginnen zu können. Das geplant Ende 2024 fertiggestellte, neue Parkdeck City Ost wird die Parksituation in der Stadt mit 300 neuen Parkplätzen verbessern, die Marktgarage Ahrweiler soll in einem Jahr fertig sein, bis dahin sollen provisorische Übergangslösungen geschaffen werden“, sagte Orthen, der auch vermelden konnte, dass 80 Prozent der Betriebe inzwischen wieder geöffnet sind und die Zahl der Übernachtungen allein in Bad Neuenahr-Ahrweiler im vergangenen Jahr auf 300.000 stieg – von 260.000 in 2022. Zudem wies er auf das neue Hotel-Flaggschiff der Steigenberger Gruppe hin, das im Juni mit 400 Betten wiedereröffnen wird. In Sachen ehemaliges Dorint-Hotel sei man in Gesprächen mit dem Eigentümer. Dort soll es auf jeden Fall wieder ein Hotel geben, jedoch nicht von der Dorint-Gruppe betrieben. Selbige Gespräche werden auch mit den Verantwortlichen des Seta-Hotels geführt.

Kliniken als Wirtschaftsmotor

Auch die Kliniken in der Stadt seien als wichtiger Wirtschaftsmotor entweder wieder am Start oder im Teilbetrieb. Zudem wolle man den Gesundheits- und Wellnesssektor noch ausbauen. Als prioritäre Leuchtturmprojekte des Ahrtal-Tourismus nannte der Bürgermeister die Therme und die geplante Hängebrücke, die den Rotweinwanderweg mit dem AhrSteig verbinden soll. Entsprechende Fördergelder seien bereits beantragt um neue Komm-Gründe für Gäste zu generieren. „Es ist eine große, gemeinsame Herausforderung, die wir schaffen und aus der wir gestärkt hervorgehen werden“, so Orthen. Anschließend stellte sich Andreas Lambeck, der seit Kurzem gemeinsam mit Christian Senk und Jan Ritter als Geschäftsführer die Geschicke der Ahrtal und Bad Neuenahr-Ahrweiler Marketing GmbH leitet, der Versammlung vor. Als Kind des Ruhrgebiets schaue er von außen, mit einem anderen Blick auf das Ahrtal und sehe so ganz besonders die zahlreichen Möglichkeiten, die das Tal bietet. Man müsse dabei immer das gesamte Tal und nicht „nur“ die Kreisstadt in den Fokus nehmen. Denn nicht nur die Stadt, sondern ganz besonders auch das Tal müsse sich entwickeln.

„Es darf kein

Schubladendenken geben“

„Zu dieser Entwicklung tragen alle etwas bei, da darf es kein Schubladendenken geben. Und von der einzigartigen Kulturlandschaft des Ahrtals geht eine ganz besondere Faszination aus“, so Lambeck. Danach stellten Christian Sauer (Projektleiter Wiederaufbau Ahrtalbahn), Stefan Schmitt (Leiter LBM Projektbüro Wiederaufbau Ahrtal) und Silke Rothenberger (LBM Projektbüro Wiederaufbau) den Stand verschiedener Neu- und Wiederaufbauprojekte vor. „Die Radwege sind uns sehr wichtig und an der Unter- sowie an der Oberahr schon zu 80 Prozent fertig. Allerdings klafft im Bereich der Mittelahr noch ein großes Loch. Eine vorübergehende Verlegung des Radweges auf eine Höhenroute konnte leider nicht realisiert werden“, erklärte Stefan Schmitt, der davon abriet, derzeit den Bereich der Mittelahr mit dem Fahrrad zu befahren – allein schon wegen der Gefahr durch die vielen Baumaßnahmen. Darüber hinaus präsentierte Schmitt die Planungen für den Radweg zwischen Walporzheim und Marienthal, die als visualisierter Film auch auf der LBM-Homepage eingesehen werden können.

Brücken- und Elektrifizierungsbauarbeiten an der Ahrtalbahn haben begonnen

Christian Sauer teilte mit, dass man in Sachen Ahrtalbahn sowohl mit den verschiedenen Brückenbauarbeiten, als auch mit den Elektrifizierungsarbeiten begonnen habe. Ende Juli erfolge der Bauauftakt für den großen Bahndamm im Bereich der Laacher Schleife, in Dernau und Lohrsdorf ist die Errichtung neuer Bahnhaltepunkte gestartet. Darüber hinaus sollen alle Bahnsteige zukünftig barrierefrei sein. Sauer hofft, dass die Ahrtalbahn schon Ende 2025 wieder Fahrgäste bis nach Ahrbrück transportieren kann. Jan Ritter, Geschäftsführer der Ahrtal und Bad Neuenahr-Ahrweiler Marketing GmbH stellte die Planungen für die neuen Kurparkliegenschaften en Detail vor – vorgesehene Fertigstellung Sommer 2026. Selbiger Fertigstellungszeitraum ist auch für den Kurpark anvisiert. Darüber, dass sich auch im Bereich der Gewässerwiederherstellung einiges tut, referierte Maximilian Kranich von der Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft.

Zahlreiche Erfolgsevents

Christian Senk, Geschäftsführer der Ahrtal und Bad Neuenahr-Ahrweiler Marketing GmbH, berichtete unter anderem von vergangenen und bevorstehenden, überaus erfolgreichen Events im Ahrtal. So verzeichnete der diesjährige, restlos ausverkaufte „Tag der offenen Weinkeller“ Rekordbesuchszahlen. Von Mai bis Oktober werden die Wein Lounges im Kurpark wieder viele Gäste anlocken, ebenso wie AhrWeinWalk, Weinmarkt der Ahr, Ahrtaler Gipfelfest, Klangwelle und Uferlichter. Im formalen Teil der Versammlung stellten die Kassenprüfer Anja Heuser und Frank Mies die ordnungsgemäße und einwandfreie Kassenführung fest, so dass der einstimmigen Entlastung des Vorstandes nichts mehr im Wege stand.