Musikverein „Musikalische Löwen“ Nentershausen
Carneval de Paris
Nentershausen. „Carnaval de Paris“ – das Konzert des Musikverein „Musikalische Löwen“ Nentershausen war ein Feuerwerk der Blasmusik und schürte die Vorfreude auf die bevorstehende Fußball-Europameisterschaft.
Die voll besetzte Löwensteinhalle wurde unter der Moderation von Christopher Schmidt zu einem Fußball-Stadion. Als Stadion-Sprecher stellte er gleich zu Beginn die entscheidende Frage: „Wer wird Europameister?“ In Nentershausen waren es ganz klar die musikalischen Löwen.
Bereits die Eröffnung mit Maurice Ravels „Bolero“ ließ Überraschungen erahnen und setzten die Protagonisten gekonnt in Szene: In Kleingruppen betraten sie musizierend die Bühne und stellten so ganz nebenbei ihre Instrumente vor. 50 aktive Musikerinnen und Musiker zählt der Verein derzeit und sind damit weit mehr als eine Zahl: Sie sind die Zielvorgabe des Dirigenten, die er sich persönlich vor einigen Jahren auf die Fahne geschrieben hat, entsprechend stolz ist er auf seine „Löwen“.
Natürlich dürfen bei einer Eröffnungsfeier die teilnehmenden Nationen nicht fehlen, Fähnchen schwenkende Kinder stellten sie zu den Klängen von Carnaval de Paris vor. Mit einem Soundtrack des Musicals „Les Miserables“ und dem Marsch „Le Regiment de Sambre et Meuse“ verwies das Orchester auf die nicht immer einfache Vergangenheit Frankreichs. Das etwa 20-köpfige Kids-Orchester vereint die Jüngsten unter den Musikanten, doch sie zeigten unter anderem mit Variationen der französischen Folklore, dass sie ihr Handwerk bereits in jungen Jahren verstehen.
Die erste Halbzeit beendeten Christoph Zirfas vom Kreismusikverband und Andreas Heidrich, der stellvertretende Vorsitzende des Musikverein Nentershausen mit zahlreichen Ehrungen für langjährige Zugehörigkeit (siehe gesonderter Bericht).
Mit einem donnernden Paukenschlag begann die zweite Halbzeit. Das Jugendorchester unter Leitung von Jannik Ferdinand forderte mit der „Hymn to Freedom“, was eigentlich selbstverständlich sein sollte und setzen mit „You can’t stop the beat“ ein weiteres unmissverständliches Zeichen. Die jungen Musiker versprühten Lebensfreude, ebenso wie Lisa Höhn, die sich mit „Je veux“, einem Song der französischen Sängern Zaz, als charmante Edith Piaf von Nentershausen empfahl.
Irland, Island und Albanien sind die wohl überraschendsten Teilnehmer der Fußball-Europameisterschaft und nahmen in Nentershausen einen ganz besonderen Stellenwert ein. Mit einer lustigen Videobotschaft, die ironisch viele Klischees der drei Nationen bediente, stellte „Reporter“ Rene Heidrich die Staaten vor, die musikalischen Löwen taten es ihm mit Interpretationen von „Lord of the Dance“ und „Little Talks“, einem Welthit der isländischen Pop-Band „Of Monsters and Men“, nach. Etwas schräg kamen die „Albaner“ daher: ein ungeordneter Haufen Musiker versprühte überschwängliches Lebensgefühl.
Zeit zum Luftholen blieb kaum, es ging in die heiße Endphase des Musik-Fußball-Spektakels und wiederum zeigte sich, dass die musikalischen Löwen immer für eine weitere Überraschung gut sind. Zahlreiche Mitglieder aus dem Kids- und Jugendorchester sind offensichtlich nicht nur Musiker, sie verstehen sich auch aufs Singen. Unter dem Gesamtdirigat von Stephan Kramer intonierten sie „Vois sur ton Chemin“ aus „Die Kinder des Monsieur Mathieu“.
Mit dem klassischen Can-Can lief „Carnaval de Paris“ in die Zielgerade ein und gut gelaunt gaben Allrounder Stephan Kramer, Andreas Reusch und Aljoscha Rörig den Deutschen Nationalkickern mit „Schieß den Ball ins Tor“ noch einen entscheidenden Tipp mit auf den Weg nach Frankreich. Wenn es denn so einfach wäre!
Mit „Final Countdowm“ machte das Kids-Orchester darauf aufmerksam, dass es nur noch wenige Tage bis zum Anpfiff der Fußball-Europameisterschaft sind. Foto: Picasa
Die musikalischen Löwen sind zu einer imposanten Blaskapelle gewachsen, 50 aktive Musikerinnen und Musiker zählt das Orchester. Fotos: IFD Foto: Picasa
Das Jugendorchester steht unter dem Dirigat von Jannik Ferdinand.
24 Nationen nehmen an der diesjährigen Fußball-Europameisterschaft teil. Fähnchen schwenkende Kinder zeigten, welche es sind. Foto: Picasa
Charmant empfahl sich Lisa Höhn als „Edith Piaf von Nentershausen“.
„Schieß den Ball ins Tor“ – es klingt einfach. Es bleibt für die Deutschen Fußballer zu hoffen, dass der Tipp von Stephan Kramer, Andreas Reusch und Aljoscha Rörig gelingt.
