Der Verein „Friedenskinder“ stellt sich vor
Eine schöne Kindheit braucht vor allem eins: Frieden
Koblenz. 2010 war nicht nur das Jahr, in dem in Island ein Vulkan mit dem schillernden Namen „Eyjafjallajökull“ ausbrach und über Wochen den Flugverkehr in weiten Teilen Europas lahmlegte. Nein es war auch das Jahr, in dem 20 Frauen und Männer am Dienstag, den 25.Mai, gemeinsam die Hilfsorganisation „Friedenskinder e.V. Koblenz“ gründeten- mit dem Ziel, benachteiligten Kindern in vielen Teilen der Erde die Chance auf eine bessere Zukunft zu geben. Überall in der Welt ist nachhaltige Hilfe für Kinder notwendig, die an den Folgen von Krieg, Katastrophen, Armut und Krankheit leiden oder auf andere Weise benachteiligt sind. So waren die ersten Projekte in 2010 schnell gefunden: Hilfe für die Opfer der Flutkatastrophe in Pakistan, der weitere Ausbau der Mirisa-Academy in Kenia und Herzoperationen für schwerkranke Kinder in Vietnam. Im gleichen Jahr entwarfen junge Designer der Werbeagentur „Select World“ das mittlerweile sehr bekannte Signet der Friedenskinder: ein in einem grün-gelb-blauen Ring eingebundenes Strichmännchen. Mittlerweile zählt der Verein über 400 Mitglieder, an deren Spitze seit Jahren Bernd Wangelin als 1.Vorsitzender die Geschicke des Vereins leitet. Die ausnahmslos ehrenamtlich tätigen Friedenskinder-Mitarbeiter engagieren sich für notleidende Kinder in den folgenden Projekten: Kambodscha: Im Jahre 2012 wurde das Projekt KFKO (Khmer for Khmer Organization) aufgenommen. Dank den Friedenskindern hat KFKO seitdem einen festen Standort angemietet und kann sich seitdem intensiver um die Bildung und Versorgung von Kindern mit Essen, Kleidung und Schulmaterialien kümmern. Der Fokus von KFKO liegt stark auf die Bildung, denn nur hierdurch schaffen es die Kinder aus dem Teufelskreis der Armut zu entkommen. Zu den im Waisenhaus lebenden Kindern kommen noch 40 Kinder aus dem angrenzenden Armenviertel von Siem Reap hinzu. Zusätzlich erhalten die Kinder aus dem Slum Gebiet jeden Monat zwei bis drei kg Reis als Unterstützung. Da das Waisenhaus keinerlei staatliche Unterstützung erfährt, kommt der Verein Friedenskinder für die monatlichen Kosten komplett auf.
Kenia: Der Koblenzer Verein Friedenskinder e.V. unterhält hier eine Vorschule, in der 100 Kinder unterrichtet werden und eine Primary School mit 300 Mädchen und Jungen. Alle Kinder kommen aus armen Familien im Einzugsgebiet. Ziel ist es, diesen Kindern eine unbeschwerte Schulzeit anzubieten. Denn auch in Kenia gilt: wer eine gute schulische Grundbildung vorweisen kann, hat in der Weiterbildung und auf dem hart umkämpften Arbeitsmarkt bessere Chancen. Die Mirisa-Schulen bieten Ganztagsbetreuung mit Frühstück und Mittagessen an, einmal jährlich gibt es eine medizinische Vorsorgeuntersuchung, so dass Erkrankungen rechtzeitig erkannt und behandelt werden können. Eine weitere Besonderheit dieser Schule ist der ertragreiche Schulgarten, der Obst und Gemüse für die Küche liefert. Zur Bewässerung wird Regenwasser in großen Tanks gesammelt. Der Leitsatz der Schule STEP BY STEP, EVER FORWARD führt mit zum Erfolg. Damit Kinder Kinder sein dürfen.
Vietnam: Jährlich werden in Vietnam etwa zehntausend Kinder mit Herzfehlern geboren und ungefähr dreitausend neu diagnostiziert. Nur wenige Kliniken im Land sind in der Lage, eine große Anzahl von Kindern erfolgreich zu behandeln. Daher ist das Zentralkrankenhaus in der Kaiserstadt Hue in Mittelvietnam die Anlaufstelle für Kinderherz-Operationen aus dem ganzen Land. Hier arbeitet der Friedenskinder e.V. aus Koblenz eng mit der Klinik zusammen. Durch ein Abkommen werden Operationen für Kinder aus besonders armen Familien zum Selbstkostenpreis durchgeführt. Dieser liegt zwischen 350 und 1500 Euro. Von 2009 bis 2022 haben die „Friedenskinder“ bereits 1.042 Operationen finanziert. Daneben unterstützt der Verein ein Kinderheim durch kleinere Anschaffungen, Reparaturen und monatlich 200 Euro für das Mittagessen
Sri Lanka: Die Projektpartnerin in Sri Lanka ist die deutsch-sri-lankische Ärztin Dr. Gayangi von Heimendahl. Mit ihr sprechen wir ab, wo sie die Spenden einsetzt. Wir können uns ganz darauf verlassen, dass wirklich nur kranke und benachteiligte Kinder Hilfe erhalten.
Bereits seit Bestehen der Friedenskinder unterstützen wir eine körperlich behinderte Frau bei der Versorgung ihrer Töchter Ashini und Hushini. So werden u.a. die Kosten für physiotherapeutische und medizinische Behandlung der beiden übernommen. Die Mädchen kamen körperlich und geistig behindert zur Welt, zudem leiden sie an epileptischen Anfällen. Ebenfalls unterstützt wird ein Kindergarten in Kaikawela, der in einer einkommens-schwachen Region im Nordwesten Sri Lankas liegt. Er wurde gebaut durch Spenden aus Rheinland-Pfalz. Die Friedenskinder übernehmen seit 2012 die Gehälter der Erzieherinnen und helfen finanziell bei der Anschaffung von Mal- und Bastelutensilien.
Ruanda: Durch das früh verstorbene Mitglied Brigitte Franke entstand 2014 die Projektpartnerschaft zur Organisation AJECEL (=Association des Jeunes de St. Charles Lwanga), des engagierten katholischen Priesters Théogéne Iyakaremye aus Kigali. In der Zentrale von AJECL im ländlichen Außenbezirk Mageragere (12 km außerhalb der Hauptstadt Kigali) werden zurzeit 24 Mädchen und Jungen mit Mitteln der Friedenskinder zu Schneider/innen ausgebildet. Seit 2019 wird auch Schuhmacherhandwerk und die Textilherstellung an Webmaschinen angeboten. Alle Teilnehmenden erhalten bei Abschluss anerkannte Zertifikate und nicht wenige schaffen auch den Sprung in ein „small business“ und damit in eine bessere Zukunft. AJECL betreut in ländlichen Vorbezirken von Kigali und einigen abgelegenen Distrikten Rwandas kleine Kooperativen (u.a. Metallkooperative „Imbere heza“, Imkerei, Bananenanbau), sowie einen kleinen Gastronomiebetrieb und einen Jugendtreff in Mageragere.
Pakistan: In Pakistan unterstützen die Friedenskinder im kleinen Dorf Mahey eine Schule in der Provinz Punjab nahe der Grenze zu Kashmir. Die Region ist von der Landwirtschaft und der Ziegelproduktion geprägt. Armut ist weit verbreitet, Arbeit im Tagelohn üblich. In den Ziegeleien ist Leibeigenschaft ein übliches Anstellungsverhältnis, nur wenige schaffen es, sich aus eigener Kraft daraus zu befreien. Schon Kinder im Grundschulalter müssen bei der Produktion der Steine mit anpacken und haben oft keine Chance, eine Schule zu besuchen. Die Gehälter für das Personal sowie die Kosten für die Ausstattung der Schule und der Uniformen, Bücher und Materialien für die Kinder werden von den Friedenskindern übernommen. Dazu gehören auch Turnschuhe für den Sportunterricht und warme Jacken, denn die Winter in Pakistan können auch kalt sein.
Weitere Informationen
Wer den Verein unterstützen möchte, kann gerne am am 20. Mai 2023 ab 11 Uhr auf dem Kapuzinerplatz in Ehrenbreitstein vorbeikommen. Dort startet das multikulturelle Fest „Alle Welt in Koblenz“ mit einem buntem Rahmenprogramm und vielen Informationen über alle Projekte der Friedenskinder.
Weitere Infos: www.friedenskinder.de
