Feuerwehr Vallendar
Feuerwehrübung mit romantischem Ende
Vallendar. So langsam wird es draußen wieder dunkel und kalt, Zeit also für eine Übung der Feuerwehr Vallendar zum Thema: „Unfallverhütung, Ausleuchten und Absichern einer Unfallstelle im fließenden Verkehr bei Dämmerung.“
Aufgrund der Pandemie war der Feuerwehr Vallendar über lange Zeit der reguläre Schulungs- und Übungsdienst untersagt, so dass viele Übungen ausfielen. Kürzlich in der angehenden Dämmerung des Vallendarer Rheinhafens, wurde allerdings wieder unter möglichst realistischen Bedingungen geübt: Die Kameradinnen und Kammeraden der Feuerwehr Vallendar, Löschzug Vallendar, rückten zu einem vermeintlichen Verkehrsunfall aus. Feuerwehrkamerad Chris Weichert plante und simulierte einen Auffahrunfall, bei dem ein Kurierdienstfahrzeug auf ein liegengebliebenes Fahrzeug aufprallt – inklusive eingeklemmter Person. Aufgabenstellung an den Löschzug: die Absicherung der Unfallstelle, eine ausreichende Beleuchtung und die Rettung des Verunfallten. Eine Übung wäre ja keine Übung, wenn hier nicht ein paar Besonderheiten eingearbeitet gewesen wären. Nach Ankunft des ersten Feuerwehrfahrzeugs stellte sich bei der Erkundung des Gruppenführers heraus, dass es galt geladenes Gefahrgut zu sichern und aus der unmittelbaren Einsatzstelle zu entfernen.
Hierbei war es möglich, im mitgeführten Einsatzleitwagen die Gefahrenstoffe zu recherchieren, um mögliche Gefahren für Mannschaft und Gerät auszuschließen. Nach Erkundung und Sicherung der Einsatzstelle wurden umfangreiche Beleuchtungsmaßnahmen durchgeführt, war es doch Sinn der Übung eine möglichst schattenfreie Arbeitsfläche zu schaffen. Das Ausleuchten erfolgte hier mit unterschiedlich hoch aufgestellten Lichtmasten und Einzelleuchten. So konnte der Verunfallte zeitnah gerettet werden. Hierzu wurde das Fahrzeug gegen Wegrollen gesichert und mittels pneumatischen Hebekissen vorsichtig angehoben und unterbaut. Danach erfolgte die eigentliche Rettung.
Pannenfahrzeug rein elektrisch betrieben
Natürlich sind solche Übungen nicht äquivalent zu realen Einsätzen, dennoch sollte zudem auch die Verknüpfung der digitalen Einsatzunterstützung durch den Einsatzleitwagen, ELW 1, getestet werden. Es handelte sich nämlich bei dem Pannenfahrzeug um einen rein elektrisch betriebenen PKW, dessen Umgang durch die Feuerwehr anders zu handhaben ist, als ein herkömmliches Fahrzeug. Es wurde eine Datenabfrage über den Einsatzleitwagen durchgeführt und so konnte schnell anhand der Rettungskarte ermittelt werden, wo sich die Bordbatterie und die Motorbatterie nebst Notfalltrennvorrichtung befindet. Diese musste beim verunfallten Fahrzeug simuliert ausgelöst werden.
Im Nachgang wurde die Übung dann im Kreise der Feuerwehrkameradinnen und –kameraden aus Sicht der Übungsleitung nochmals durchgesprochen und unfalltechnische Schwerpunkte erörtert.
Eigentlich sollte es dann zurück ins warme Gerätehaus gehen, doch im Rahmen der Nachbesprechung vor Ort, kam es unerwartet zu einer Frage der besonderen Art. Feuerwehrkamerad Philipp Bock wagte den Schritt in die Mitte des Kreises, kniete im Lichte der Scheinwerfer vor seiner Freundin Eva Schaaf nieder und hielt um ihre Hand an. Natürlich gab es ein hochfreudiges, wenn auch etwas überraschtes „Ja!“ und im Beifall der Anwesenden dann die ersten Bilder der frisch Verlobten. Mit diesem berührenden Abschluss wird die Übung sicherlich allen Beteiligten noch lange im Gedächtnis bleiben. Zurück im Gerätehaus wurde stilecht mit Bier angestoßen.
Pressemitteilung der
Feuerwehr Vallendar
Die frisch Verlobten.
Bei der Übung ging es um „Unfallverhütung, Ausleuchten und Absichern einer Unfallstelle im fließenden Verkehr bei Dämmerung.“
