Beethoven in Rheinbach als Ganztagsereignis
„Musikfest in Rheinbach“ bietet Beethoven für alle Altersstufen
Am Sonntag, 10. November kommt das Bonner Beethoven-Orchester mit Solo-Geigerin Judith Stapf in das Rheinbach Stadttheater
Rheinbach. Das Beethoven-Jahr 2020 wirft seinen Schatten bis nach Rheinbach voraus. Der 250. Geburtstag des größten Sohnes der Stadt Bonn soll nämlich mit einer grandiosen Auftaktveranstaltung in der Glasmetropole starten. Am Sonntag, 10. November, gastiert das Bonner Beethoven-Orchester unter Leitung von Generalmusikdirektor Dirk Kaftan beim ganztägigen „Musikfest in Rheinbach“ zum ersten Mal überhaupt in Rheinbach. Beim Sonderkonzert um 17 Uhr im Stadttheater spielt das Orchester gemeinsam mit Sologeigerin Julia Stapf unter anderem Beethovens Violinkonzert sowie die 8. Sinfonie als Schlusspunkt. Die Resonanz ist enorm, denn innerhalb von nur zwei Wochen war das Konzert komplett ausverkauft, freut sich der Erste Beigeordnete Dr. Raffael Knauber. Angesichts der Tatsache, dass Beethoven in seiner Zeit in Bonn auch in Oberdrees in der damaligen Vogtei musiziert habe, könne Rheinbach mit Fug und Recht behaupten: „Wir sind Beethovenstadt.“
Knauber stellte in einer Pressekonferenz zusammen mit dem Musikalischen Leiter Professor Christian Brunnert das Programm des „Musikfestes in Rheinbach“ vor. Die Veranstaltung verspreche nicht nur ein musikalisches Erlebnis der besonderen Art, sondern einen Tag der Begegnung mit drei Klangkörpern im Rheinbacher Stadttheater. „Es wird ein offenes Kulturevent für alle über zehn spannende Stunden“, erläuterte Brunnert. Wobei er bemerkte: „Es ist von großer Bedeutung, das Beethoven-Orchester hier in der Region zu haben, denn das war früher überhaupt nicht denkbar.“ Es erfülle ihn mit Stolz, dass es gelungen sei, diesen Auftritt zu ermöglichen.
Bonner Jugendsinfonieorchester macht den Auftakt
Los geht es bereits am Morgen mit dem Bonner Jugendsinfonieorchester unter Dirigent Andreas Winnen, das um 11 Uhr im Stadttheater eine der berühmtesten Kompositionen Beethovens, die „Schicksals-Sinfonie“ Nummer 5 c-moll Opus 67, bei freiem Eintritt spielt. Das Bonner Jugendsinfonieorchester ist das Nachwuchsorchester der Stadt Bonn. Gleich darauf will der Oberstufenchor des Städtischen Gymnasiums Rheinbach auf der Treppe im Foyer ein halbstündiges Gesangskonzert darbieten, bevor um 14 Uhr die „Tomburg Winds“, das renommierte Blasorchester der Musikschule Voreifel unter Leitung von Adi Becker, zu hören sein werden. Unter dem Titel „Beyond Beethoven“ habe das Blasorchester ein spannendes Überraschungsprogramm zusammengestellt, dessen Inhalt Brunnert aber noch nicht verraten wollte. Im Anschluss gibt es von 15:30 bis 16 Uhr eine Talkrunde auf der Bühne des Stadttheaters mit Knauber, Brunnert, Generalmusikdirektor Dirk Kaftan, Solistin Judith Stapf und Peter Protschka, dem neuen Leiter der Musikschule Voreifel. Dabei soll insbesondere die Bedeutung des Musikfestes für die Region und über das Jahr 2020 hinaus erörtert werden.
Um 17 Uhr beginnt schließlich das mit Spannung erwartete Konzert des Beethoven-Orchesters Bonn mit Judith Stapf (Violine) als Solistin. „Ein Konzert, dass man so schnell nicht vergessen wird“, sagte Brunnert voraus. Zu Gehör gebracht werden unter anderem das Konzert für Violine und Orchester in D-Dur Opus 61 sowie die 8. Sinfonie von Ludwig van Beethoven. Mit Judith Stapf kommt dazu eine erfolgversprechende Nachwuchsviolinistin sowie echte Rheinbacherin in das Stadttheater. Die gebürtige Merzbacherin ist Stipendiatin zahlreicher bedeutender Stiftungen und wurde 2015 in die „Studienstiftung des deutschen Volkes“ aufgenommen. Heute lebt sie in Berlin, wo sie Mitglied des Barenboim-Orchesters ist.
Generalprobe am Freitag für alle Schüler offen
Ein besonderes Erlebnis für Musikbegeisterte dürfte darüber hinaus die Generalprobe des Beethoven-Orchesters sein, die am 8. November um 15.30 vorwiegend den Schülern der Region bei freiem Eintritt offensteht. „Wir werden aber auch keinen Erwachsenen abweisen“, versprach Tilman Böttcher, Leitender Dramaturg des Beethoven-Orchesters. Ohnehin sei das Beethoven-Orchester sehr neugierig und wolle mit den Menschen in Kontakt kommen, vor allem mit der Jugend. JOST
