Allgemeine Berichte | 07.04.2025

Wirtgen Stiftungen finanzieren modernen „Schöppche“-Neubau

Zukunftsfähige Kooperation in der Wohnungslosenhilfe

Die Abrissarbeiten haben schon begonnen – dem alten Schöppche geht es an den Kragen. Es macht Platz für einen modernen Neubau, der einen Quantensprung für die Neuwieder Wohnungslosenhilfe bedeutet.  Foto: Felix Banaski

Neuwied. Obdachlosigkeit ist ein Problem, bei dem die Ausmaße erst dann deutlich zu Tage treten, wenn man genau hinsieht. In Deutschland gibt es nach dem aktuellen „Wohnungslosenbericht“ der Bundesregierung weit mehr als 500.000 Menschen ohne eine feste Bleibe – Tendenz steigend.

Mit der Caritas-Tagesstätte „Schöppche“ gibt es in der Heddesdorfer Straße 5 seit fast 30 Jahren eine zentrale Anlaufstelle für alle Betroffenen in Neuwied. Hier erhalten sie warme Mahlzeiten, können sich und ihre Wäsche waschen und erhalten bei Bedarf neue Kleidung. Doch seit der Eröffnung 1996 ist der Zulauf zum Schöppche enorm gestiegen. Inzwischen kommen täglich fast 50 Menschen mit ihren alltäglichen Nöten hierher. Das bringt sowohl die zehn ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, als auch die in die Jahre gekommenen Räumlichkeiten an ihre Grenzen. Um für dieses Problem eine nachhaltige Lösung zu finden, haben die Stadt Neuwied, der Caritasverband Rhein-Wied-Sieg und die Wirtgen Stiftungen schon 2023 in einer gemeinsamen Absichtserklärung festgehalten, dass sie das Schöppche mit einem neuen ganzheitlichen Konzept von Grund auf erneuern wollen. Dieses ambitionierte Vorhaben wird nun in die Tat umgesetzt: Das alte Schöppche weicht einem modernen Tagesaufenthalt für Wohnungslose.

Starke Kooperation von Wirtgen Stiftungen, Caritas und kommunalen Partnern

Beim Problemfeld der Obdach- und Wohnungslosigkeit wird in Neuwied seit jeher auf Teamwork durch zahlreiche lokale Akteure gesetzt. Eine Schlüsselrolle nehmen dabei die Wirtgen Stiftungen ein: Schon seit vielen Jahren engagieren sie sich auf Initiative ihrer Stifter Jürgen und Stefan Wirtgen aktiv für soziale Initiativen im Kreis Neuwied. Für das „Housing First“-Projekt in der Deichstadt, das wohnungslosen Menschen bedingungslos die Möglichkeit gibt, eine eigene Wohnung anzumieten, haben die Stiftungen mehrere Wohnungen in Neuwied angekauft. Beim nun anstehenden Abriss und Neubau des Schöppches übernehmen die beiden Stiftungen die gesamten Planungs- und Baukosten von mehr als 1,2 Million Euro in vollem Umfang. Die Caritas stellt als Betreiber der Tagesstätte das hauptamtliche Fachpersonal bereit, das gemeinsam mit den engagierten Ehrenamtlichen den Betrieb des Schöppches sichert. Jobcenter sowie Stadt und Kreis Neuwied stellen über verschiedene Kooperationen die Finanzierung der personellen Kapazitäten für die soziale Arbeit mit den Menschen vor Ort dar.

Das Neubau-Projekt des Neuwieder Schöppches soll dem gemeinsamen Ziel dienen, von Obdachlosigkeit betroffene Menschen perspektivisch wieder in die Stadtgesellschaft zu integrieren und so die Straßenobdachlosigkeit in der Deichstadt nachhaltig zu reduzieren. Um das zu erreichen, ist ein einladendes und niederschwelliges Hilfsangebot, das auf die einzelnen Betroffenen und ihre individuellen Problemlagen unterstützend eingeht, unerlässlich. In den bisherigen Räumlichkeiten des Schöppches war das nicht mehr zu leisten, deshalb stellt der Schöppche-Neubau eine große, qualitative Verbesserung und Erweiterung der Hilfslandschaft für obdachlose und wohnungslose Menschen in Neuwied dar.

Wie sehen die Pläne für das „Schöppche 2.0“ konkret aus?

Das nicht mehr den Anforderungen der Zeit genügende Gebäude des Schöppches wird abgerissen und durch einen modernen Neubau an gleicher Stelle ersetzt. Dieser wird passgenau an den Erfordernissen der obdach- und wohnungslosen Menschen in der Deichstadt ausgerichtet und bietet den haupt- und ehrenamtlichen Kräften vor Ort ideale Möglichkeiten, ihre wichtige Aufgabe bestmöglich auszuführen. Neben Toiletten und Waschräumen wird das neue Schöppche über einen großzügigen Aufenthaltsbereich und eine große Küche verfügen, wo Ehrenamtliche und Klienten gemeinsam Essen zubereiten können. Zudem wird es eine separate Spülküche und einen Abstellraum geben, der es ermöglicht, Lebensmittelspenden länger als bisher zu lagern. Im Obergeschoss wird ein separater Arbeitsbereich mit drei Betreuungsbüros für Einzelgespräche, einem PC-Arbeitsplatz und einem Multifunktionsraum geschaffen. Komplettiert wird die Tagesstätte durch eine Kleiderkammer und einen Erste-Hilfe-Raum, in dem ehrenamtlich tätige medizinische Fachkräfte akute Verletzungen und Krankheiten behandeln können. Auch der Außenbereich soll optisch aufgewertet und durch ein Tor von den umliegenden Grundstücken abgetrennt werden.

Wie geht es jetzt weiter?

Seit der gemeinsamen Absichtserklärung Ende 2023 ist viel Planungsarbeit in das ambitionierte Projekt „Schöppche 2.0“ geflossen. In den wöchentlichen Videokonferenzen und Abstimmungsterminen vor Ort unter Leitung von Michael Nell und Daniel Wichmann (beide Wirten Stiftungen) konnten gemeinsam mit Caritas-Geschäftsführer Eberhard Köhler, Caritas-Vorstand Konrad Schwan, Architekt Alexander Stenzel und Bürgermeister Peter Jung alle erforderlichen (baurechtlichen) Anforderungen und Auflagen erfüllt und so das Projekt zielstrebig vorangetrieben werden. Auch die unmittelbar angrenzenden Nachbarn wurden von Beginn an einbezogen und regelmäßig über aktuelle Sachstände informiert. Deren Unterstützung und Zustimmung stellt einen wertvollen Beitrag für das gesamte Vorhaben dar. Jetzt sind alle Weichen gestellt – der Spatenstich soll Ende April erfolgen. Für den Abriss und Neubau des Schöppches rechnen die Beteiligten mit einer Bauzeit von etwa anderthalb Jahren. In dieser Zeit ist eine Betreuung vor Ort nicht möglich. Deshalb ist die Tagesstätte übergangsweise in das ehemalige Gebäude des Luchterhand-Verlags, Heddesdorfer Straße 31, umgezogen.

Pressemitteilung

Stadtverwaltung Neuwied

Die Abrissarbeiten haben schon begonnen – dem alten Schöppche geht es an den Kragen. Es macht Platz für einen modernen Neubau, der einen Quantensprung für die Neuwieder Wohnungslosenhilfe bedeutet. Foto: Felix Banaski

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