Freiheitsoper im „Schatten“ des Kaisers in Koblenz
„Nabucco“ am Deutschen Eck
Koblenz.An der Mündung von Rhein und Mosel war ein besonderes, kulturelles Highlight zu erleben. Mehrere Hundert Opernfreunde zeigten sich von der Aufführung „Nabucco“ begeistert. Zum 200. Geburtsjahr von Giuseppe Verdi wurde das dramatische Spiel um Liebe und Macht, von internationalen Solisten gesungen. 130 Mitwirkende, unter anderem die Sopranistin Elena Baranova von der Staatsoper Sofia, die Mezzosopranistin Silke Hartstang, die in dieser Saison eine der Hauptrollen „Fenena“ singt, der Bass Krassimir Derilov (Zacharias), Stoyan Daskalov (Ismael), der als lyrischer Tenor am italienischen und internationalen Tenorhimmel immer näher rückt, und nicht zuletzt „Nabucco“ selbst, verkörpert von Marjan Jovanoski, der inzwischen 180 Nabucco-Rollen auf den Bühnen der ganzen Welt zählen kann, versprachen ein hochkarätiges Aufgebot.
Das Orchester und der Chor „Plovdiver Symphoniker“ unter der Leitung des Dirigenten Nayden Todorov, der sich durch seine temperamentvolle, jedoch feinfühlige Leitung auszeichnet, bot diesen unvergesslichen Opernabend vor dem eindrucksvollen Bühnenbild glanzvoll dar. Die Regie führt die Regisseurin Nadja Hristozova. Die prachtvollen Kostüme und Bühnenbilder wurden gesondert für diesen Abend von den Staatsopern Sofia und Plovdiv zur Verfügung gestellt.
Ein Frühwerk von Verdi
„Nabucco“ ist ein Frühwerk von Giuseppe Verdi, der die Oper im Alter von 28 Jahren komponierte - in der sicherlich verzweifeltsten Zeit seines Lebens - nach dem Tod seiner Frau und der beiden Kinder. Als ihm das „Libretto“ (Operntext) dieser Oper übergeben wurde, die die Geschichte des letzten Königs der Babylonier erzählt, hatte er keine Freude mehr am Leben und an der Musik. Er lebte alleine, einsam, verbittert und ohne Perspektiven für die Zukunft. Nachdem Guiseppe Verdi mit dem Manuskript nach Hause kam, las er zufällig die Worte des Gefangenenchores „Zieht Gedanken, auf goldenen Flügeln, zieht, Gedanken, ihr dürft nicht verweilen! Lasst Euch nieder auf sonnigen Hügeln, dort wo Zions Türme blicken ins Tal … zieht Gedanken, lindert der Knechtschaft Qual!“ Diese biblischen Worte gaben ihm einen Funken Hoffnung für die Zukunft und er fing an, die Oper „Nabucodonosor“ zu komponieren. Die Uraufführung der Oper fand in der Mailänder Scala am 9. März 1842 statt. Es war ein überwältigender Erfolg.
Mehrere Hundert Opernfreunde zeigten sich von der Aufführung „Nabucco“ begeistert. Fotos: WAMFO.DE
Das Orchester und der Chor „Plovdiver Symphoniker“ unter der Leitung des Dirigenten Nayden Todorov bot diesen unvergesslichen Opernabend glanzvoll dar.
