Landeshauptarchiv Koblenz nimmt Digitales Magazin in Betrieb
Technischer Wandel als zentrale Herausforderung für die Zukunft
Koblenz. Die rasante Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologie hat längst Einzug gehalten in die diversen Arbeitsprozesse der Landesverwaltung. Behördliche Unterlagen werden oft nur noch in digitaler, nicht jedoch in analoger Form, also als klassisches Schriftstück, aufbewahrt. Die Landesarchive, zu deren gesetzlichen Aufgaben die Übernahme und dauerhafte Erhaltung dieser Informationen gehört, stellt der technische Wandel vor eine zentrale Herausforderung: Rechtssicherheit, Lesbarkeit und Authentizität der gesammelten Unterlagen müssen auch unter den neuen Anforderungen gewährleistet werden. Zur Bewältigung dieser Aufgaben hat die Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz in Koblenz jetzt ihr neues Digitales Magazin eröffnet. Zu diesem Anlass durfte Dr. Elsbeth Andre in ihrer Funktion als Leiterin des Landeshauptarchivs dann auch zahlreiche Gäste aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Kultur, unter ihnen die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Doris Ahnen, begrüßen. Andre zeigte sich erfreut über die positive Resonanz und sprach von einem „immens wichtigen Tag“ für die Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz. Besonderen Dank richtete sie an das Kultusministerium für die konstruktive Zusammenarbeit und die Unterstützung bei dem nun abgeschlossenen Projekt. Durch die Einrichtung eines Digitalen Magazins sei man nun auch in der Lage, elektronische Daten zu übernehmen und aufzubewahren. Darüber hinaus nutze man bei der Archivierung zukünftig dieselbe Technik wie Nordrhein-Westfalen und der Bund, wodurch Synergieeffekte erzielt werden könnten.
„Weiterentwicklung der Archive unerlässlich“
Bildungsministerin Doris Ahnen nutzte ihre Ansprache, um den hohen Stellenwert der Landeshauptarchive durch ihre Funktion als „kulturelles Gedächtnis“ zu betonen. Der rasante Medienwandel und die Zunahme digitaler Medien erfordern jedoch auch eine Weiterentwicklung der Archive. Die Etablierung eines Digitalen Magazins sei daher notwendig gewesen. Um die Unterlagen der Behörden auch weiterhin dauerhaft einsehbar und erforschbar zu machen, müssten die neuen Formen der Archivierung höchsten Anforderungen genügen. Folglich befinde man sich in einem laufenden Entwicklungsprozess, der mit der Eröffnung des Digitalen Magazins noch nicht abgeschlossen sei. Auf die neuen Anforderungen nahm dann auch Projektleiterin Dr. Beate Dorfey Bezug. Die Archive seien infolge der technischen Entwicklung in eine völlig neue Welt katapultiert worden. Die Aufbewahrung von Akten und Dokumenten auf Papier gehöre der Vergangenheit an. Diesen Sachverhalt bezeichnete Dorfey als „behördliche Realität“ seit vielen Jahren. Es habe sich daher bereits ein „Datenstau“ gebildet, der eine Weiterentwicklung der Verarbeitungsprozesse des Landeshauptarchivs dringend notwendig habe werden lassen. Aufgabe sei es nun, individuell für jede Behörde den besten Weg der Datenspeicherung zu finden und diese für nahezu unbegrenzte Zeit nachvollziehbar, lesbar und verständlich aufzubewahren. Informationen zu speichern und das Beste zu hoffen, sei folglich keine sinnvolle Strategie. Vielmehr müsse die Aufbewahrung der Daten stetig überprüft und weiterentwickelt werden, um zu jeder Zeit einen schnellen Zugriff darauf zu ermöglichen. Vor diesem Hintergrund und unter Berücksichtigung internationaler Standards habe man schließlich das Anforderungsprofil für das Digitale Magazin im Landeshauptarchiv Koblenz erstellt. Mit Blick auf dessen Umsetzung zeigte sich Dorfey abschließend zuversichtlich bezüglich der Bewältigung kommender Aufgaben.
