Die Stadt Linz lud in die Stadthalle ein
Auftaktveranstaltung „Belebung der Innenstadt“
Zahlreiche Ideen werden nun gebündelt und bis zum zweiten Treffen für Arbeitskreise zusammengefasst
Linz. Freudig überrascht war der erste Beigeordnete Johannes Hundrieser über die Resonanz auf die Einladung von Stadtbürgermeister Adi Buchwald, an der Auftaktveranstaltung „Linz gestalten - Leben in der Altstadt“ teilzunehmen und Ideen für ein zukunftweisendes Konzept zu sammeln. Abgesehen von etlichen Ratsmitgliedern und Vertretern der Linzer Werbegemeinschaft um Martin Flöck waren Mitte vorheriger Woche rund 100 Linzer in die Stadthalle gekommen.
„Für uns ist die Altstadt Heimat, für unsere Besucher ist die ‚Bunte Stadt am Rhein‘ seit jeher eines der beliebtesten Reiseziele. Aber - darauf darf man sich nicht ausruhen“, so Johannes Hundreiser. Auch an Linz würden Entwicklungen wie in vielen anderen Städten auch nicht vorbeigehen. Leerstände, der Verfall historischer Bausubstanz, Verschlechterung von Straßen und Plätzen sowie damit verbundene Begleiterscheinungen würden eine deutliche Sprache sprechen. „Nichts ist so wichtig auf der Welt wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist“, zitierte der erste Beigeordnete Johannes Hundrieser die Schriftsteller Victor Hugo. Die Idee, eine solche Veranstaltung ins Leben zu rufen, schien zeitgemäß, hatten doch augenscheinlich viele Linzer erkannt, dass es fünf vor zwölf war. Da es aber mit einer Idee nicht getan war, den Stillstand, der bekanntlich Rückschritt bedeutet, aufzuheben, bat der Stellvertreter des erkrankten Stadtchefs die Bürger, sich in Gruppen an sechs runden Tischen zusammenzusetzen und etwa eine Stunde lang ihre Vorstellungen zu fixieren. „Jede noch so kleine Idee kann wichtig sein für die Stadt“, motivierte Johannes Hundrieser die Linzer. Gleichzeitig wies er darauf hin, seinen Namen und die Anschrift sowie die bevorzugten Themen auf dem Anmeldezettel „Ich bin dabei“ anzugeben, der in der mehrseitigen Broschüre beigelegt war. In dieser waren die zehn Punkte aufgelistet und beschrieben, die von der SPD-Ratsfraktion des Stadtrats vorgelegt worden waren und die von allen Fraktionen grundsätzlich begrüßt und als wertvolle Initiative begrüßt worden waren.
Auf großen Plakaten wurden die Ideen von den Gruppen jeweils fixiert und dann von einem Sprecher dem Plenum vorgetragen. Von einer Stadt für Familien, ohne Barriere, da vor allem Ältere die Altstadt beleben, aber auch mit Spielgeräten für die Kinder auf dem Marktplatz sowie einer Betreuung in der Stadthalle an Samstagen und verkaufsoffenen Sonntagen war die Rede. Für ein Museum, ein Mittelaltermarkt und eine historische Verweilstation sowie für die Möglichkeit, das Leben in sanierten Fachwerkhäusern vor Ort kennenzulernen, wurde ebenso geworben, wie für ein Musikfestival, für die Sanierung von Straßen und Plätzen, eine Hundewiese sowie eine Förderung des Radtourismus. „Die Tourismus-Information wird all diese Ideen sammeln und zusammenfassen, so wir bei der nächsten Veranstaltung am Mittwoch 24. April, Arbeitsgruppen bilden können. Deutlich geworden ist aber schon heute, wie vielfältig wir ans Werk gehen können“, freute sich Johannes Hundrieser. Dabei sollten die Linzer nicht übersehen, dass sie das Rad nicht neu erfinden müssen. Unkel hat im zurückliegenden Jahr mit finanzieller Unterstützung von Mainz einen entsprechenden Prozess in Gang gesetzt. Von dem könnte man in Linz profitieren, auch wenn die Probleme in der kleineren Kulturstadt am Rhein mit Bauruinen an exponierter Stelle augenfälliger sind.
