Allgemeine Berichte | 14.05.2015

Eifelverein Ortsgruppe Linz

Tolle Wanderwoche im Deutsch-Luxemburgischen Naturpark

Die Wanderer verlebten eine eindrucksvolle und erlebnisreiche Wanderwoche bei bestem Wetter.privat

Linz. Kürzlich trafen 16 Mitglieder des Linzer Eifelvereins bei strahlendem Sonnenschein in Bollendorf zu einer Wanderwoche ein. Nach einer Tasse Kaffee in der Jugendherberge, der Unterkunft, startete die Gruppe zur „Einführungswanderung“ rund um Bollendorf. Hier spürt man das Flair von Luxemburg, das nur wenige Schritte entfernt liegt. Die moderne Südeifel-Jugendherberge Bollendorf liegt oberhalb des Ortes mit einem herrlichen Blick auf das Sauertal. Bollendorf liegt im Zentrum des Deutsch-Luxemburgischen Naturparks direkt am Grenzfluss Sauer mit vielen Freizeitmöglichkeiten. Zunächst wanderte die Gruppe zur „Villa Rustica“, einem altrömischen Gutshof. Der Eifelverein OG Bollendorf setzt sich aktiv für die Erhaltung und Instandsetzung ein, so dass diese Anlage - überdacht und mit rundum laufendem gut gesichertem Steg - jederzeit besichtigt werden kann und dem Besucher einen guten Einblick über das Leben der ehemaligen Gutsbesitzer gibt. Der Weg führte weiter zur Burg Bollendorf, sie steht auf einem Felsen in der Flussniederung der Sauer auf den Fundamenten einer ehemaligen römischen Befestigung. Die Burg war bis Ende des 18. Jahrhunderts Sitz einer zur Propstei Echternach gehörenden Unterprobstei, die von dort aus die Meiereien Bollendorf, Ernzen und Irrel verwaltete. Der Weg führte weiter zur katholischen Pfarrkirche St. Michael. Entlang der Sauer ging es an der Alten Schmiede vorbei, über den Campingplatz bis zur Tränenlay. Dort überquerte man eine alte Brücke nach Dillingen in Luxemburg.

Nach einer Stärkung mit Eis, Kaffee und Kuchen sowie einem kühlen Bier ging es zuerst über eine Landstraße, dann über ausgeschilderte Wanderwege Richtung Bollendorf. Geheimnisvolle Felsenlandschaften mit ständigem Auf und Ab begleiteten die Wanderer und waren sehr anspruchsvoll.

Bei herrlichem Wetter setzte die Gruppe sich am Sonntag nach dem Frühstück mit einem Lunchpaket im Rucksack in Bewegung. Eine Wanderung von 17 Kilometern Länge lag vor ihr. Auf dem Programm lagen Hunolay, Artistenplatz, Teufelsloch, Diana-Denkmal, Schloss Weilerbach, Fraubillenkreuz, Druidenstein, Wolfsschlucht. Geheimnisvolle Felsenlandschaften, malerische Flusstäler, ausgedehnte Wälder begleiteten die Wanderer. Als kunst- und kulturhistorisches Juwel präsentiert sich das im Bollendorfer Ortsteil Weilerbach gelegene Barockschloss Weilerbach. Das Schloss ist eine Gründung des letzten Abtes der Abtei Echternach, Emanuel Limpach, der den barocken Bau 1780 zusammen mit der Eisenschmelze und Schmiede einrichten ließ. Die sehr eindrucksvolle Anlage umfasst einen groß angelegten Barockgarten mit Pavillon und Brunnenhaus sowie das Museumscafé „Remise“, in dem auch Produkte der stillgelegten Eisenhütte Weilerbach zu sehen sind. In regelmäßigen Abständen finden Konzerte auf Schloss Weilerbach statt. Das Fraubillenkreuz ist ein Menhir, der zu einem Kreuz umgearbeitet wurde. Der Druidenstein wirkt sehr stattlich und misst 2,90 Meter in der Höhe. Der kompakte Sandsteinquader ist fast rechteckig und oben etwas breiter als unten. Seine Oberfläche ist auffallend glatt.

Der Montag bescherte wieder schönes Wetter und führte durch die Bollendorfer Schweiz; sie zählt zu den schönsten und reizvollsten Plateaulandschaften in der Südeifel. Hier haben die Flüsse Sauer und Prüm gewaltige Felssandsteinformationen herausgeschliffen. Bizarre Felsen, klammartige Schluchten und herrliche Aussichten auf das Sauertal machen diese Tour zu einem einzigartigen Wandererlebnis. Von der Jugendherberge ging es erst einmal bergab, dann wieder bergauf zur Mariensäule und Richtung Waldhotel Sonnenberg, nach 100 Metern zweigte auf der rechten Straßenseite ein Weg (Grüne Hölle) ab, dem man folgte. Eine mystische Aura umgibt das Ferschweiler Plateau, fast scheint es, als rückten die bizarren Felsen näher zusammen, dunkle Hohlräume und schmale Felsspalten formen sich zu Gesichtern. Der Pfad windet sich durch formenreiche, verwitterte und mit dunklem Moos besetzte Felsen hindurch zum ersten Highlight dieser Tour, der „Grünen Hölle“, eine schmale Felspassage mit 15 Meter hohen senkrechten und bemoosten Felswänden. Die grüne Hölle führte zuerst zum Eulenhorst mit labyrinthartigen Felspassagen und durch eine dunkle Waldpassage mit wunderschönen bemoosten Felsen, wo man durch schmale Spalten und unzählige Stufen laufen musste. Der Weg führte die Gruppe auf den schon gewohnten felsigen schluchtartigen Pfaden zum Aussichtspunkt Kreuzlay mit Gipfelkreuz und einem schönen Blick auf das Sauertal. Man folgte dem Wegweiser zum “Maria-Theresien-Stein“ mit Schutzhütte. Hier erinnert ein Grenzstein aus dem Jahr 1772 an das ehemalige luxemburgische Gebiet, das einmal zu Österreich gehörte. Durch eine herrliche Felslandschaft hindurch mit Buchenwald ging es noch zum “Predigtstuhl“ mit herrlichen Ausblicken und zur „Muhmenlay“. Von hier folgten die Wanderer dem Wegeschild „Lingelslay“ durch Wald und an Felsen vorbei und über Stufen steil hinauf zum Lingelslay mit Aussichtsturm. Von hier hat man wieder einen schönen Blick auf Bollendorf und das Sauertal. Ein Umweg brachte alle zum Polsenhof und dann einen endlos scheinenden Weg an der Sauer und dem Campingplatz entlang bis Bollendorf. Danach folgte noch ein recht anstrengender Aufstieg zur Jugendherberge.

Die Wanderung am Dienstag bei strahlendem Sonnenschein und fast Sommertemperaturen führte von Bollendorf aus ins Felsenlabyrinth. Ausgangspunkt war wieder die Jugendherberge. Über die Bollendorfer Brücke nach Bollendorf-Pont ging es direkt über etliche Stufen steil nach oben in Richtung Kalle Kap Richtung „Siewen Schlüff“. Bereits nach wenigen hundert Metern gelangte man in die romantische Felsenschlucht des Roitsbachtales. Beeindruckt von den atemberaubenden Felsformationen des imposanten Roitsbach-Massiv wanderte die Gruppe durch die auf- und absteigenden Schluchten. Einige Mutige kletterten auf das Roitsbach-Plateau oder die Teufelsinseln, die mit einer Leiter verbunden waren. Allein wegen der sagenhaften Aussicht hat sich der Anstieg, vorbei an der Totenkammer, über die steilen Stufen gelohnt. Der Abstieg verlief leichter, aber spannender, denn über den Adlerhorst führte eine Eisenleiter in totaler Finsternis in die geheimnisvolle Dunkelheit nach unten, nach einer zweiten Eisenleiter ins Ungewisse konnte man einen kleinen Lichtstrahl am Ende der Felsenwand erblicken. Teilweise mussten auf allen Vieren durch einen kleinen Felsenspalt aus der Räuberhöhle gekrabbelt werden. Das Durchstreifen der Roitsbach-Schlüff war das Highlight der Wanderung. Der Weg führte durch weitere Schluffe, Höhlen, Grotten und Felsspalten zu wunderschönen Aussichtspunkten und bizarren Felsenlandschaften. Man gelangte nach Höhen und Tiefen schließlich zum Predigtstuhl zur Rast. Der Weg führte anschließend über Berdorf (Luxemburg); hier gönnte die Gruppe sich eine zweite Rast mit Kaffee und Kuchen. In Berdorf verabschiedeten sich einige Wanderfreunde und fuhren mit dem Bus nach Bollendorf zurück. Auf dem weiteren Weg zur Waldbühne hatten die Felswände Löcher wie Schweizer Käse, dann wieder sah es aus, als ob riesige Steinteller lässig aufeinander gestapelt worden seien. In den Felsenhöhlen Hohllay und Breechkaul (heute Amphitheater) wurden vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert Mühlsteine für die Mühlen in der Region gebrochen. Die Spuren sind noch heute als markante Muster im Gestein erkennbar. Auf der beeindruckenden Waldbühne genossen die Wandersleute das sonnige Wetter und führten den Weg durch ein idyllisches Tal fort. Am Ende galt es noch einmal, alle Kräfte zusammenzunehmen, um eine weitere Steigung mit vielen Stufen in Angriff zu nehmen, ehe es wieder nach Bollendorf zurückging.

Am Mittwoch führte die Wanderung durch Teufelsschlucht und Irreler Wasserfälle. Mit dem Auto fuhren alle nach Irrel. Durch den Ort hindurch führte der Weg zuerst zum Katzenkopf und vorbei am Westwallmuseum. Mit stetem Auf und Ab durch Mischwald und Felsformationen kam die Gruppe zu den Wasserfällen. Sie nennen sich Wasserfälle und sind in Wirklichkeit eindrucksvolle Stromschnellen. Entstanden sind sie durch einen Felssturz in der letzten Kaltzeit vor 20.000 Jahren, da staute sich die Prüm mit dem Luxemburger Sandstein auf und es bildete sich ein natürlicher Stausee. Durch nachströmende Wassermassen lief der Stausee über und führte die riesigen Felsbrocken vom Luxemburger Sandstein mit sich, die dann später die eindrucksvollen Stromschnellen bildeten. Am Ufer der Wasserfälle legte man eine Rast ein, bevor es wieder über etliche Stufen hinauf zur Teufelsschlucht ging. Die beindruckende Teufelsschlucht mit ihrer bizarren Felslandschaft ist eine tief durchzogene Schlucht, die in der letzten Eiszeit durch Felsabtragungen der Prüm entstanden ist. Damals brachen gewaltige Gesteinsbrocken vom Ferschweiler Plateau ab, stürzten hinab ins Tal und formten so die Schlucht. Es gibt aber noch eine andere Entstehungsgeschichte, die Sage, wonach der Teufel persönlich den Spalt ins Gestein getrieben hat.

Am Abreisetag gab es noch einen Zwischenstopp in Ulmen mit Spaziergang rund um das Ulmener Maar und Besichtigung der Ulmener Burg. Zum Mittagessen kehrte man noch ein und anschließend stand der Abschied an. Sehr zufrieden mit dieser eindrucksvollen und erlebnisreichen Wanderwoche sowie gutem Wetter fuhren alle wieder nach Hause.

Die Wanderer verlebten eine eindrucksvolle und erlebnisreiche Wanderwoche bei bestem Wetter.Foto: privat

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