Unkel`sche Badeanstalt im Rhein von 1863
Die Badeanstalt in der Lahn
Lahnstein. Als es noch kein Freibad auf Lahnsteins Höhe gab, gingen die Lahnsteiner gerne in Rhein und Lahn baden. Baden erlaubt war auch in bestimmten Abschnitten des Rheinufers von Niederlahnstein und Oberlahnstein. Bereits 1863 ist in der Lokalpresse eine Unkel`sche Badeanstalt im Rhein belegt. Oberhalb der Martinsburg betrieb Familie Weller von circa 1902 bis 1915 eine Badeanstalt mit Zellenbad. Das noch vielen Lahnsteinern als Weller`s Badeanstalt bekannte Schwimm- und Zellenbad in der Lahn wurde bereits 1892 eröffnet. Sie befand sich auf Oberlahnsteiner Seite zwischen Eisenbahnbrücke und Lahnbrücke, dort wo seit 2005 die „Haifischbar“ vor Anker liegt. Hier kassierte Herr Weller einige Groschen für den Eintritt. Vor dem Zweiten Weltkrieg badeten Männer und Frauen getrennt. Das Herrenbad war offen, das Damenbad überdacht. Umkleidekabinen befanden sich teilweise um die Becken. Während des Krieges wurde das Mädchenbad durch Bomben zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im ehemaligen Jungenbad gemeinsam gebadet. Die Badeanstalt wurde 1953 von Gerhard Hell übernommen. Beliebt war der drei Meter hohe Sprungturm, wie Fotos belegen. 1962 baute er diese zum Bootshaus um, denn auf Lahnsteins Höhe war das Freibad im Bau. Hell vermietete Ruderboote und betrieb eine Wirtschaft. Daneben lag das Wohnschiff der Familie Hell. Sein Sohn Hans Hell, der bei der Firma Feldmühle arbeitete, betrieb den Bootsverleih nach dem Tod seines Vaters (April 1966) noch zwei Jahre im Nebenberuf. Dann verkaufte er die Anlage an Familie Radermacher. Diese betrieb neben der Wirtschaft und dem Bootsverleih auch eine Reparaturwerkstatt für Motorboote. Im Januar 2004 sank der Kahn bis auf den Grund der Lahn. Das Bootshaus musste durch das technische Hilfswerk gehoben werden. Später wurde das Schiff abgewrackt. 2005 öffnete am Anleger die „Haifischbar.“
Pressemitteilung
Stadt Lahnstein
Ein Sprung in kühle Nass. Foto: Hans Hell (vor 1957)
