Politik | 06.11.2017

Mittelahrinitiative „Gegen rechte Gewalt“ und pro Büro für Jugendarbeit der VG Altenahr

„Et rüsch noh Kristallnaach“

Gedenkveranstaltung „Gegen das Vergessen – Gegen rechte Gewalt“ am 8. November in Ahrbrück

Mit einer Kundgebung in Ahrbrück wird am 8. November der Opfer rechter Gewalt in der „Kristallnacht“ gedacht.Lisa Winkens

Ahrbrück. Auch in diesem Jahr wird am Mittwoch, 8. November der Opfer rechter Gewalt in der sogenannten „Kristallnacht“, der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938, gedacht.

Ab 19 Uhr findet die Kundgebung „Gegen das Vergessen – Gegen rechte Gewalt“ der Mittelahrinitiative „Gegen rechte Gewalt“ in Kooperation mit dem pro Büro für Jugendarbeit der VG Altenahr statt. Der diesjährige Veranstaltungsort ist an der evangelischen Auferstehungskirche in Ahrbrück, nachdem in den vergangenen Jahren bereits Dernau, Hönningen und Kesseling Gastgeber dieser gesellschaftlich wichtigen Veranstaltung waren.

Gedichte und Reden zur Einstimmung

Im Rahmen der Kundgebung wurden in den Jahren 2014 bis 2016 zum Beispiel themenrelevante Filme gezeigt, und viele Menschen beteiligten sich mit Wortbeiträgen. Die diesjährige Veranstaltung wird wieder mit kurzen Vorträgen von Gedichten und Reden zum Thema „Gegen rechte Gewalt“ beginnen, des Weiteren wird Alena Saam mit einem etwa 45-minütigen Vortrag über den „Widerstand im Rheinland 1933-45“ ein Forschungsprojekt des Landesverbands Rheinland (LVR) präsentieren.

Auftritt der Klezmer-Band „Niealldoh“

Emotional ansprechend wird der Auftritt der Klezmer-Band „Niealldoh“, welche sich im Jahr 2008 im Anschluss an den ersten Klezmer-Workshop in Insul zusammengefunden hat und, ohne aus jiddischen oder professionellen Musikern zu bestehen, die typischen Klezmer-Klänge der osteuropäischen Juden, die der Verfolgung durch die Nationalsozialisten ebenso stark ausgesetzt waren wie Millionen Deutsche, in die heutige Zeit transportieren.

Die aus Ehrenamtlern bestehende Mittelahrinitiative „Gegen rechte Gewalt“ setzt sich seit beinahe zwanzig Jahren dafür ein, dass Rechtsradikalismus, Faschismus, Gewalt und Fremdenhass kein Platz in der Gesellschaft eingeräumt wird.

Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit sind Werte, die auch das pro Büro für Jugendarbeit vermittelt und als Mitinitiator der Gedenkveranstaltung am Mittwoch dieser Woche auch Kinder und Jugendliche für das Thema „Rechte Gewalt“ sensibilisieren will.

Flagge zeigen gegen die erstarkende Rechte

Willkommen sind alle Menschen, die „Flagge zeigen“ und sich dafür einsetzen wollen, dass die besorgniserregend erstarkende Rechte in Deutschland nie wieder so viel Macht erlangt, dass Zustände wie in den Jahren des Nationalsozialismus sich wiederholen können.

„Doch die alles, wat anders ess stührt,

Die mem Strom schwemme, wie’t sich jehürt,

Für die Schwule Verbrecher sinn,

Ausländer Aussatz sinn,

Brauchen wer, der se verführt.“

So singt Wolfgang Niedecken mit BAP seit 1982, und der Text ist heute leider aktueller denn je. Die Verführer haben immer weniger Scheu, ihre Parolen laut zu skandieren und die Gesellschaft zu vergiften. Da ist jeder Einzelne aufgerufen, „Flagge zu zeigen“ und dem rechten Mob nie wieder die Macht in die Hände fallen zu lassen.

Es sollte im Interesse aller sein, auch im Hinblick auf die Kinder, dass Deutschland bunt und weltoffen bleibt, damit niemand wegen seiner Religion, seines Aussehens oder der persönlichen sexuellen Orientierung Angst vor Repressalien oder Gewalt haben muss.

Auf rege Teilnahme am Mittwoch, 8. November um 19 Uhr freuen sich die Mittelahrinitiative „Gegen rechte Gewalt“ und das pro Büro für Jugendarbeit.Pressemittei-

lung pro Büro für Jugendarbeit der VG Altenahr

Mit einer Kundgebung in Ahrbrück wird am 8. November der Opfer rechter Gewalt in der „Kristallnacht“ gedacht.Foto: Lisa Winkens

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