Politik | 30.01.2023

Die Neuwiederin Andrea Bergheim-Küttner setzt sich für misshandelte Elefanten ein

Helfen als Herzenswunsch

Andrea Bergheim-Küttner in Thailand. Foto: privat

Neuwied.Im Dezember letzten Jahres ging für Andrea Bergheim-Küttner ein riesiger Wunsch in Erfüllung: Die Neuwiederin setzte sich in ein Flugzeug nach Thailand. Ein Urlaub in den Tropen war aber nicht in der Planung. Stattdessen hatte die 64-Jährige den festen Plan gefasst, in einem besonderen Tierheim kräftig anzupacken. Bergheim-Küttner setzt sich für misshandelte Elefanten ein. Im Prinzip fing alles online an. „Ich bekam von einer Freundin einen Link zu einer Seite über Katzen in Not in Thailand zugesendet“, blickt Bergheim-Küttner zurück. Nach einigen Klicks ist sie dann bei dem Elefantenpark von Sangdeaun Lek Chailert bei Chiang Mai gelandet. Chailert wurde unter anderem durch den hochgelobten Dokumentarfilm „Love & Bananas“ bekannt. Die Tierschüttzerin gründete auch die „Save Elephant Foundation“, die sich für misshandelte Elefanten einsetzt.

Ein zweites Leben im Elefantenpark

Aufgrund der Arbeit Chailerts´ kam die Neuwiederin zum ersten Mal mit dem erschütterten Schicksal vieler Elefanten in Kontakt. „Wenn wir Elefanten im TV sehen, die scheinbar freiwillig Kunststücke vollführen, auf sich reiten lassen oder Arbeiten verrichten, geschieht das niemals freiwillig“, klärt Andrea Bergheim-Küttner auf. Denn ein Elefant ist nicht konditionierbar wie beispielsweise ein Hund, der darauf trainiert werden kann, einen Trick zu vollführen, so lange es dafür eine Belohnung in Form eines „Leckerli“ gibt.

Darauf sprechen Elefanten nicht an - aber auf Schmerzen. Mit dem Elefantenhaken, einem speziellen Werkzeug, das eher einer Waffe gleicht, werden die Tiere so lange traktiert, bis sie das tun, was ihre Haltern möchten. Auch Blendungen durch Feuer und Fixierungen der Gliedmaßen sind Teil der Praxis. Nach diesem auszehrenden „Arbeitsleben“ werden die Tiere verkauft. Entweder an neue, grausame Besitzer oder, im glücklichen Falle, an Sangdeaun Lek Chailert. In ihrem Park können die Elefanten einen ruhigen Lebensabend mit guter Pflege und viel Liebe verbringen. Das imponierte auch Andrea Bergheim-Küttner.

Wertvolle Arbeit vor Ort

„Als Jugendliche hatte ich immer den Wunsch, etwas Nützliches für unseren Planeten zu tun oder vielleicht in die Entwicklungshilfe zu gehen“, sagt sie. Heute, mit 64 Jahren, hat sie das gefunden, was sie erfüllt. So sammelte sie zunächst Geld in ihrer podologischen Praxis in Neuwied für die Elefanten von Thailand. Die Resonanz war groß: Insgesamt landeten 1300 Euro in der Sparbüchse. Diese Summe wollte Andrea Bergheim-Küttner persönlich überbringen - und das tat sie auch. Das Geld inklusive einer selbst gemachten Schutzdecke für Elefanten überreichte sie im Dezember persönlich an Sangdeaun Lek Chailert. Das war natürlich nicht alles: In den folgenden Tagen half sie im Park gemeinsam mit einigen anderen Freiwilligen aus aller Welt beim Ausmisten der Gehege oder Füttern der Tiere. Für die Neuwiederin war dies eine gigantische Erfahrung, die nicht die letzte bleiben sein soll. Im nächsten Jahr möchte sie wieder nach Thailand fliegen und weiter für das Wohl der misshandelten Elefanten einsetzen.

ROB

Gemeinsam mit vielen weiteren Freiwilligen packte die 64-jährige Neuwiederin an.  Foto: privat

Gemeinsam mit vielen weiteren Freiwilligen packte die 64-jährige Neuwiederin an. Foto: privat

Andrea Bergheim-Küttner in Thailand. Foto: privat

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