Koblenz. Was für ein Spiel. Was für eine Dramatik. Die TuS läuft, kämpft und beißt sich zurück in die Regionalliga. Natürlich besser gesagt für die Chance, eine weitere Saison in der Regionalliga vertreten zu sein. Die Partie gegen Hessen Kassel entschädigte für viele Enttäuschungen in der aktuellen Saison. Am Ende siegten die Schängel mit 1:0 und feierten mit ihren Fans zumindest, dass sie nicht mehr direkt absteigen können. Ob noch eine richtige Klassenfete daraus werden kann, stellt sich am kommenden Samstag in Elversberg heraus. Bei einem Sieg der TuS und einer gleichzeitigen Niederlage der Wormatia in Freiburg hätte die TuS den Klassenerhalt endgültig bewerkstelligt.

Die TuS legte direkt los und setzte die Gäste sofort unter Druck. Die Hessen dagegen begannen nervös und brachten die Hausherren mit Querschlägern schon in der Anfangsphase immer wieder in gute Schusspositionen. Wie auch der fünften Minute als nach einer Koblenzer Ecke wieder so einer dieser Querschläger bei Daniel van der Bracke landete, der schlug den Ball in den freien Raum und fand mit seiner Flanke genau den Kopf von Michael Stahl, der zur Führung vollendete. Bis zur ersten Chance der Gäste mussten die knapp 600 mitgereisten Anhänger der Hessen eine gute Viertelstunde warten. Sascha Korb prüfte hier mit einem Freistoß die Reflexe von Dieter Paucken.

Schängel setzten die Akzente

Ansonsten aber setzten die Schängel die Akzente in dieser Partie. Vor allem der bärenstarke Kevin Lahn sorgte durch seine Flankenläufe immer wieder für Gefahr im Spiel. Und das bis in die Nachspielzeit der ersten Hälfte. Bereits 47 Minuten waren gespielt als Lahn von der linken Seite, mit einem gelungenen Rückpass, Dino Bajric in Position brachte. Doch dessen Schuss konnte Frederic Brill noch von der Linie schlagen. Zwei Minuten später zog Lahn, dieses Mal über rechts auf und davon und wurde von Brill mit einem brutalen Bodycheck von den Beinen geholt. Doch anstatt den Übeltäter mit einem Platzverweis zu belegen, beließ es Schiedsrichter Tobias Fritsch mit einer Gelben Karte. Die sah dann auch noch Ricardo Antonaci, der sich bei Brill zu einem Schubser hinreisen lies.

Nach der Pause startete die TuS weiterhin engagiert. Kassel fand nun zwar besser ins Spiel, aber richtig gefährlich wurden die Nordhessen nicht. Und wenn dann stand im Tor der TuS ja mit Dieter Paucken ein Meister seines Faches. Und dieses konnte er in Minute 54 unter Beweis stellen. Nachdem Daniel von der Bracke im Strafraum Tim Philipp Brandner gefoult haben soll, entschied Fritsch auf Strafstoß. Dass der gefoulte überhaupt noch auf dem Platz stand, war dem Umstand zu verdanken, dass der Schiedsrichter ein Nachschlagen von Brandner an Michael Schüler, wenige Minuten vorher übersehen hatte. Paucken ließ sich aber von dieser Unruhe in seinem Umfeld nicht anstecken. Den von Lukas Albrecht geschossenen Ball wehrt der Keeper nicht nur glänzend ab, sondern hielt ihn sogar fest. Für seine Mannschaftskollegen das Signal zur Schlussoffensive. Und fast wäre hier Michael Stahl zum Held des Tages geworden. Denn nach einer Freistoßhereingabe von Nicolai Lorenzini verpasste der Mannschaftskapitän ganz knapp seinen zweiten Treffer.

Am Schluss blieb es beim knappen, aber hochverdienten Erfolg der TuS in einer farbenfrohen Schlussphase. Die Auswechselspieler Nael Najjer (Kassel) und Felix Käfferbitz (Koblenz) sowie der kurz zuvor eingewechselte Patrick Dzalto (Koblenz) sahen allesamt in der hektischen Schlussphase die Rote Karte.

TuS Koblenz: Paucken, Antonaci, von der Bracke, Schüler, Lorenzoni (88. Dzalto), Stahl, Müller, Koch, Bajric, Lahn (72. Popovits), Bozic (78. Marx).

TH