Bonefeld/Kurtscheid. Junge Turnierreiter aus ganz Rheinland-Pfalz waren am Wochenende auf die Reitsportanlage Birkenhof des Reitervereins Kurtscheid in Bonefeld gekommen. Anders als bei den meisten anderen Pferdesportveranstaltungen, ging es diesmal um Teamgeist und Mannschaftsstärke, weniger um Einzelerfolge. Der Kurtscheider Reiterverein trug die Landesmeisterschaften der Vereinsmannschaften aus. 20 Vereine nahmen mit 270 Reiterinnen und Reitern und 380 Pferden teil. Für die Unterbringung der zum Teil weit angereisten Vierbeiner während der dreitägigen Veranstaltung hatte der Verein extra ein großes Stallzelt aufstellen lassen, in dem 120 Pferde das Wochenende verbrachten - wenn sie nicht gerade im Parcours oder Dressurviereck ihr Bestes gaben.

Diese Art von Reitturnier ist besonders vielseitig und abwechslungsreich, weil Wettbewerbe integriert sind, die man sonst auf keiner Veranstaltung sieht.

So zum Beispiel der Vierkampf, bei dem die Teilnehmer der Mannschaft außer den üblichen Dressur- und Springprüfungen auch noch sportliche Fähigkeiten ohne Pferd beweisen müssen, nämlich einen Schwimmwettbewerb über 50 Meter und einen Geländelauf über 3.000 Meter. Einen weiteren Wettbewerb abseits von Springparcours und Dressurviereck gibt es beim Schlachtenbummler-Cup. Hier gewinnt die Mannschaft oder der Verein mit der originellsten Verkleidungsidee.

Jutta Spieß ist Vorsitzende des Reitervereins Kurtscheid. Sie hat viele lobende Worte übrig für diese besondere Form eines Reitturniers: „Es ist eine wunderbare Veranstaltung, weil es nicht um die einzelnen Reiter geht, sondern um Mannschaftsergebnisse. Hier nehmen Vereine aus den drei Regionalverbänden Rheinland-Nassau, Rheinhessen und Pfalz teil. Es geht hier sowohl um eine Landes- wie auch um eine Verbandswertung. Oft hat man ja den Eindruck, dass Reiter nur noch Einzelkämpfer sind. Aber hier müssen sie als Mannschaft auftreten.

Das ist sehr wertvoll und hat einen lehrreichen Aspekt für die überwiegend jungen Teilnehmer. Das ist wirklich klasse! Ein bisschen Karneval gehört auf diesem Turnier auch dazu, wegen dem Schlabu-Cup. Der ist vor vielen Jahren eingeführt worden, weil wegen der vielen Mannschaften auch viele Schlachtenbummler mitkamen. Wir wollen honorieren, wenn die ein Thema aufbauen und etwas Stimmung mitbringen. Der Sieger des Schlabu-Cups gewinnt ein Hindernis, weswegen sich auch für diesen Wettbewerb die Vereine viel Mühe geben. Wir in Kurtscheid haben damit schon fünf oder sechs Hindernisse gewonnen. Leider können wir auf dem eigenen Turnier daran nicht teilnehmen, weil die meisten Vereinsmitglieder als Turnierhelfer eingespannt sind.“

Besonders auffällig trat in diesem Jahr der Reitverein aus Rehbach in Erscheinung, der den Musikantenstadl zum Thema gemacht hatte. Mit einer gedoubelten Andrea Berg und den Wildecker Herzbuben eroberte diese Mannschaft schnell die Herzen des Publikums.

Der Freitagabend stand unter dem Motto „Kurtscheid Olympics“, wo es unterschiedliche Spiele und Spaßwettkämpfe auf dem Reitplatz gab.

Auch am Samstag wurde nach den Turnierprüfungen gefeiert, bei einer von der Kurtscheider Vereinsjugend organisierten Reiterparty. Aus dem Kreis Neuwied nahmen am Turnier Mannschaften außer aus Kurtscheid von den Reitsportfreunden Mittelrhein und vom Reitverein Neuwied teil. Im offenen Mannschaftswettbewerb siegte das Team aus Bernkastel-Kues vor Ellerbachtal und Kurtscheid. Bei den Jugendmannschaften siegte Kurtscheid mit den Reitern Fabienne Chahoud, Johanna Klaes, Katharina Schestak, Finnja Pauline und Solveig Hannah Stelter, Luciana Ströder und Chiara Celine Theuer. Zweiter wurde Neuwied mit Leoni Eltgen, Kim Müller, Mareen Stumpf, Fenja Halfmann, Theresa Hommrich, Michelle Mertgen, Jeannette Reusch und Nathalie Vagt.