Neuwied. Special Olympics Deutschland (SO) ist die deutsche Organisation der weltweit größten Bewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Beeinträchtigung. Sie richtet am 7. September in Neuwied die Special Olympics Sommerspiele 2024 aus. Das inklusive Sportfest für alle. „Das Miteinander von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung über das Vehikel Sport steht im Mittelpunkt dieser Veranstaltung“, sagt Melanie Brumm, Geschäftsführerin von SO Rheinland-Pfalz. Ohne Anmeldung, einfach hingehen und mitmachen, das geht bei diesen Special Olympics Sommerspielen.

Badminton, Boccia, Fußball, Leichtathletik, Tischtennis sowie Judo und Schwimmen werden angeboten. Die letzteren zwei Sportarten werden als Wettbewerb nach dem Special Olympics Sportkonzept durchgeführt. Die Teilnehmer einer Sportart werden nach Vorwettkämpfen in maximal acht Teilnehmer umfassende Leistungsgruppen eingeteilt. Der beste und schlechteste dieser Gruppen dürfen nur 15 Prozent auseinander liegen. Plätze werden dann innerhalb dieser Leistungsgruppen bei den Wettkämpfen vergeben. „Es ist also durchaus möglich, dass es zehn Goldmedaillen gibt, wenn es zehn Leistungsgruppen gibt“, erläutert Brumm das Konzept. Und dahinter verbirgt sich das motivierende Konzept, denn alle können gewinnen und bekommen auch eine Anerkennung: Die Plätze 4 bis 8 in jeder Leistungsgruppe bekommen keine Medaillen, aber Schleifen. Jeder der mitmacht, gewinnt. Und das sei gerade für viele Beeinträchtigte eine Motivation und große Wertschätzung ihrer Leistung. Da freue sich der viert- oder fünftplatzierte manchmal mehr, als die Medaillengewinner in der Gruppe, berichtet Melanie Brumm.

An sechs Orten in Neuwied finden die Sommerspiele statt: David-Röntgen-Schule, Rhein-Wied-Stadion, Deichwelle, Raiffeisen-Stadion, Rhein-Wied-Gymnasium und im Heimathaus. Im Heimathaus findet am 7. September um 10 Uhr die feierliche Eröffnung mit SO-Zeremoniell und Bühnenprogramm statt, sowie die Abschlussfeier mit Musik von 17 – 18 Uhr. Die Bewegungs- und Sportblöcke finden von 12 bis 13.30 Uhr und von 14.30 bis 16 Uhr statt; zeitgleich gibt es im Raiffeisen-Stadion den Markt der Möglichkeiten des Arbeitskreises Inklusion der Stadt Neuwied.

„Nachdem wir vergangenes Jahr den ersten Tag der Inklusion in Neuwied auf dem Luisenplatz veranstaltet haben und einen großen Erfolg und viel Interesse verzeichnet haben, fiel es uns leicht, auf die Anfrage, ob in Neuwied die Spiele durchgeführt werden können, mit Ja zu antworten. Wir haben zugesagt und unseren Tag der Inklusion auch auf den 7. September 2024 terminiert“, sagte Oberbürgermeister Jan Einig. „Viele der 80 Sportvereine der Stadt werden sich mit Angeboten und ehrenamtlicher Unterstützung an den Sommerspielen beteiligen. Auch wir als Stadt unterstützen, z.B. überlegen wir, einen Shuttle anzubieten, der die Sportstätten verbindet“, ergänzt Bürgermeister Peter Jung. Weitere Kosten entstünden der Stadt übrigens nicht, sagte Jan Einig zu BLICK aktuell. Die Veranstaltung würde durch Sponsoren finanziert.

Bei der Veranstaltung rechne man damit, 500 bis 700 Menschen zu bewegen. Wobei berücksichtigt werden müsse, so Special-Olympics-Präsident Prof. Dr. Burkhard Schappert, dass viele der Teilnehmer mit Beeinträchtigungen in Einrichtungen leben und vom dortigen Personal begleitet nach Neuwied gebracht werden müssen.

Während das sportliche Angebot weitestgehend geplant ist, können sich ehrenamtliche Unterstützer noch melden. Ansprechpartner der Stadt Neuwied für die Veranstaltung ist Herr Teofil Abu-Mansur, Mail: tmansur@neuwied.de. Informationen zur Veranstaltung gibt es auch auf der Internetseite von Special Olympics: Auf https://specialolympics.de, unter „Aktuelles“ ist die Veranstaltung in Neuwied unter dem Datum 7. September zu finden.